In der Nacht hat es aufgehört zu regnen, der Morgenhimmel zeigt sich blau, – allerdings pfeift ein kräftiger, zudem kalter Wind vom Meer herein.
Heute nun geht es endlich los, zunächst noch volltanken und dann über die McKay-Brücke Richtung Süden, auf die 333 bis Peggys Cove.
Das kleine Fischerörtchen an der Südwestküste ist mit seinem malerischen, rotweißen Leuchtturm auf dem mächtigen Granitfelsen das wohl meistfotografierte Motiv Nova Scotias, entsprechend viel ist hier los, schon am frühen Vormittag werden Heerscharen von Touristen mit Bussen herangekarrt, um ihr Foto zu schiessen.
Wir tun es Ihnen gleich und verschwinden ganz schnell wieder.
Weiter geht es nun über die 329, immer am Atlantik entlang, rund um St. Margarets Bay, über die 3 nach Chester.
Dort in der Stadt gibt es gut erhaltene und restaurierte kleine Holzhäuser, klein, bunt und hübsch anzuschauen.
Unsere gesamte heutige Strecke erfüllt so alle Klischees, die man über Kanada gehört hat, – riesige Waldflächen, – Unmengen von Seen und Meeresbuchten und überall dazwischen liegen verstreut diese herrlichen, kleinen Holzhäuser, – verspielt, – der Rasen davor, sauber gemäht, – Rasenmähen ist wohl die Sonntags-Lieblingsbeschäftigung der Kanadier, das haben wir bereits gelernt, – an vielen Häusern weht die kanadische Flagge, neben den Häusern oft diese riesigen Pickups, oder noch größere Wohnwagen oder Reisemobile.
Eine Vielzahl der Häuser haben einen eigenen Bootssteg, natürlich überall auch ein Boot davor, – auch draussen auf dem Meer sind sie überall zu sehen, – das Ganze erinnert uns irgendwie an unsere Schwedenreise vor vielen Jahren.
Richtige Dörfer oder Städte gibt es eigentlich gar nicht, die Häuser sind weit verstreut, überall entlang der Straße stehen sie in den Wäldern und am Ufer entlang, – selbst die Stadt Halifax ist mit Ausnahme des alten Stadtkernes eigentlich ein riesiges Dorf mit freistehenden, kleinen Häusern und Rasen drumherum, viel Bäume und Grün dazwischen, – schön anzuschauen.
Von Chester fahren wir über die 324 bis Lunenburg, ein Stück hinaus bis zu den Blue Rocks und letztendlich doch wieder zurück nach Lunenburg.
Das Städtchen, einst von deutschen und schweizer Einwanderern gegründet, beeindruckt mit seinen schönen Holzhäusern, dessen Ältestes aus dem Jahr 1760 stammt, das Gesamtensemble wurde zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
Der idyllische Naturhafen mit seiner schönen Promenade und einigen 3-Mast-Seglern, beeindruckt nicht viel weniger.
Lunenburg war der Heimathafen der legendären „Bluenose II“, eines zweimastigen Großseglers, der dort 1921 vom Stapel lief und fast 20 Jahre lang jede Regatta gewann, was ihm letztendlich einen Platz auf der kanadischen 10-Cent-Münze eingebracht hat. Ein originalgetreuer Nachbau des Originals, das leider 1946 bei Haiti gesunken ist, schmückt heute wieder die Stadt und kann dort für Segeltouren gemietet werden.
Wir bummeln ein wenig durch das Städtchen, – draussen am Stadtrand gibt es einen „Dogs Park“, Aspro kann mal wieder frei laufen, – wir finden den Parkplatz dort Klasse und bleiben gleich für die Nacht. ( N 44° 22′ 49.4″ W 064° 19′ 02.5″ )
Tagesetappe: 176 km Gesamtstrecke: 980 km