22.06.2019 – Von Fergus nach Tobermory

Herrlich ruhig war die Nacht am Ententeich, am Morgen lacht die Sonne wieder vom blauen Himmel, so kann es bleiben.

Heute fahren wir auf der 6 und der 14 ziemlich stur gen Norden, auf die Landzunge „Bruce Peninsula“, die weit in den riesigen „Lake Huron“ hinaus reicht und an deren Nordspitze es nicht mehr weiter geht. Wir werden morgen die Fähre nehmen, um nach „Manitoulin Island“ weiter zu kommen.

Heute fahren wir zunächst durch die schon bekannten landwirtschaftlichen Gebiete, – die Großstadt und der viele Verkehr liegen hinter uns, – die 6 läßt sich gemütlich fahren, zudem ist es wesentlich angenehmer, immer wieder durch ein Dorf oder Städtchen hindurch zu fahren, – etwas zu sehen, – auch mal anhalten zu können. Auf den großen Highways ist man immer so von der wirklichen Welt abgeschnitten, – wir mögen die Landstraßen lieber, – zumal diese hier recht leer sind und meist schnurgeradeaus führen.
Wiesen mit Rindern, auf manchen wird Heu geerntet, – weite Felder, die erstaunlicherweise oft noch nicht bestellt sind, – Bauernhöfe, – manche tatsächlich noch wie althergebracht, mit Wohnhaus, Scheune und Stallungen, der Traktor und alte Landmaschinen davor im Freien, – die meisten jedoch relativ neu, modern, eher wie Fabriken aussehend, mit einem oder gleich mehrerem riesigen Silotürmen dabei, – dazwischen nur gelegentlich ein paar kleinere Wäldchen.
Wir rätseln, warum viele Felder noch die Stoppeln des letzten Jahres tragen und erhalten die Antwort am späten Nachmittag, als ich auf einem Parkplatz mit einem Kanadier ins Gespräch komme, der mir erklärt, daß die Aussaat normalerweise Ende April und Anfang Mai stattfindet, es in diesem Frühjahr jedoch so oft und viel geregnet hat, daß bis vor vier Wochen noch in vielen Gebieten Hochwasser stand und viele Felder bis jetzt noch naß und aufgeweicht sind und erst in den nächsten Tagen bestellt werden können, wenn es denn nicht wieder regnen sollte.

Später führt uns unser Navi von der 6 runter, auf die 14, ich verstehe eigentlich nicht so ganz wieso, laß es aber geschehen, – und es ist schön so, – wir durchfahren eine Gegend mit sehr abwechslungsreicher Landschaft, es wird hügelig und zunehmend bewaldet, – links und rechts der Straße sehen wir die schönen, kleinen Häuser mit den parkähnlichen Gärten, der Flieder blüht überall und die Kastanien, – immer wieder durchfahren wir kleine, schnuckelige Dörfer, bis wir letztendlich gegen Abend an der Nordspitze der Landzunge, im Städtchen Tobermory ankommen.
Wir fahren zum Hafen und erkundigen uns wegen dem Fährticket für morgen, – um 11.20 Uhr fahren wir mit, 145 Dollar solls kosten und 105 Minuten wird die Fahrt dauern. Lohnen tut sich das allemal, zum einen ist die Strecke landschaftlich interessanter, als die Strecke östlich um den See herum, zum anderen kürzen wir gut und gerne 150 Kilometer ab.
In Tobermory geht es ziemlich touristisch zu, hier fahren Boote zu den vorgelagerten Inseln, die Landzunge ist gespickt mit Ferienhäusern, so ist hier leider der Parkraum wieder mal nicht zu gebrauchen, – teuer oder über Nacht stehen verboten, auch am Fähranleger geht das nicht.
So fahren wir wieder ein kleines Stück aus dem Ort hinaus, – dem Schild Richtung Flugfeld nach, – der Parkplatz wäre schon recht brauchbar, wir fahren trotzdem noch ein kleines Stück in den dahinterliegenden Wald hineien, und da ist unser Nachtplatz, ein geschotterter Platz neben dem Waldweg, – einsam und friedlich, – wie für uns geschaffen, – hier bleiben wir. ( N 45° 12′ 06.0″ W 081° 40′ 11.3″ )

Tagesetappe:     249 km                    Gesamtstrecke:     3.893 km

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