23.06.2019 – Von Tobermory nach Espanola

So ruhig sind die Nächte sonst nur in der Wüste, – kein Ton ist zu hören, – noch nicht mal rauschende Blätter im Wind, – kein Verkehrslärm aus der Ferne, – am frühen Abend zieht noch ein kleines Wasserflugzeug über den Himmel und zwei Autos fahren draussen am Weg vorbei. – Das wars dann.

Um 10.20 Uhr sollen wir am Fähranleger sein, also fahren wir schon vor 10 Uhr los.
Auch heute lacht die Sonne von einem blauen Himmel, die Nacht war 7 Grad kalt, die frühe Sonne heizt jedoch schnell ein und gegen 8 Uhr sind schon wieder 17 Grad erreicht, – nordisches Wetter halt.
An der Fähre geht alles unproblematisch und ruhig vonstatten, – wir zeigen unsere Reservierung, – der HerrMAN wird gemessen, – wir zahlen unser Ticket und haben dann noch fast eine Stunde zu warten. Es herrscht reger Betrieb am Anleger, offensichtlich wird die Verbindung doch gerne genutzt, – die Fähre setzt 4 x am Tag in jede Richtung über, die Strecke dürfte etwa 50 Kilometer lang sein.
Gegen 11 Uhr legt die „Chi-Cheemaun“ hupend an, – erstaunlich groß, – indianisch bunt bemalt, – innerhalb von 20 Minuten ist sie ent- und wieder beladen, – ruhig, friedlich und geordnet, – da sind wir alten Kretafahrer ganz andere Szenarien gewohnt.

Vorbei an den unzähligen vorgelagerten Inseln, die von „Tobermory“ aus mit Ausflugsbooten zum Wandern und für Besichtigungen angefahren werden, zieht sie nach Norden und legt 105 Minuten später in „South Baymouth“ auf „Manitoulin Island“ wieder an. „Manitoulin Island“ ist mit 130 Kilometern Länge die weltweit größte Insel in einem Süßwassersee. Trotz des strahlenden Sonnenscheins ist die Überfahrt auf dem Oberdeck ziemlich frisch, das Wasser des Sees ist kalt und in Kombination mit dem Fahrtwind kann man eine Jacke sehr gut vertragen.

Auf „Manitoulin Island“ liegt das Wikwemikong-Indianerreservat mit 3.000 Einwohnern, – viele Namen und Bezeichnungen auf der Insel sind indianischen Ursprungs und klingen für unsere Ohren ziemlich fremdartig.
Die Insel wirkt mehr kanadisch, als das, was wir bisher gesehen haben, – ziemlich naturbelassen alles, – niedrige Wälder, – teilweise Tundraflächen, – Felsen dazwischen und unglaublich viele Seen, – Bilderbuchlandschaft.
Und heute am Sonntag sind überall an und auf den Seen die Kandier unterwegs, die großen Wohntrailer stehen an vielen Plätzen, ihre Pickups mit den leeren Bootstrailern überall in den Wäldern, – Campen, – Angeln, – Bootfahren, – alles was sich draussen in der Natur abspielt ist Lieblingsbeschäftigung der Einheimischen.
Auf der Insel fahren wir etwa 80 Kilometer nach Norden, dort führt eine Brücke hinüber aufs Festland und noch einige Kilometer weiter bis zu dem kleinen Städtchen Espanola, drehen dort eine kleine Stadtrunde auf der Suche nach unserem Nachtplatz. Gleich nach den Einkaufsmärkten am Ortseingang geht es links zu den Sportanlagen mit mehreren Plätzen, kleinen Tribünen, einer Aschenbahn und reichlich Parkplätzen drumherum. Hier bleiben wir. ( N 46° 15′ 03.4″ W 081° 46′ 29.2″ )

Tagesetappe:     128 km (und ca. 50 km Fährstrecke)                    Gesamtstrecke:     4.021 km

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