Unser Nachtplatz war top
…. und diesmal ohne irgendwelchen nächtlichen oder morgendlichen Lärm,
…. naja, auf unserem Dach trommelt es heute früh, es regnet wohl draussen, – macht nichts, – Decke über die Ohren, weiterschlafen bis 9 Uhr.
Warm ist es trotzdem und als wir gegen 11 Uhr wieder hinaus auf den Highway 20 (401) fahren dauert es nicht lange und der Himmel klart auf, es wird trocken.
Wir fahren heute immer am nördlichen Rand des Ontariosees entlang bis zu den Niagara-Fällen, – eigentlich keine besonders schwierige Aufgabe; – wenn da nicht Toronto dazwischen läge.
Der Ontariosee ist der Kleinste der „Großen Seen“, allerdings für deutsche Verhältnisse schon ganz schön mächtig, mehr als 350 Kilometer lang und etwa 100 Kilometer breit, ist er schon eher ein kleines Meer, die vier anderen Seen sind noch größer, teilweise um ein Vielfaches.
So fahren wir nun schon den zweiten Tag an der Nordseite des Sees entlang, müssen um die Westspitze herum, um an der westlichen Südseite die Niagara-Fälle von der kanadischen Seite aus zu sehen, sie soll den schöneren Anblick zu bieten haben.
Toronto ist mit 2,7 Millionen Einwohnern die größte Stadt Kanadas und zusammen mit seinen Trabanten und der gesamten Umgebung eine Mega-Boom-Town, – hier liegt nicht nur die Hochburg der kandischen Finanzwelt, sondern auch das industrielle Herz Kandas, 20 % aller in Kanada produzierten Waren werden hier in der Umgebung hergestellt.
…. und so sind nur die ersten und letzten jeweils 50 Kilometer unserer heutigen Tagestour einigermaßen entspannt zu fahren, die anderen fast 160 Kilometer kämpfen wir uns über Autobahnen mit bis zu 8 Spuren und Schnellstraßen, die sich gefüllt mit einer nicht enden wollenden Schlange aus abertausenden Fahrzeugen durch ein Labyrinth aus Beton und Stahl schlängeln, – eine Fahrt während der Rushhour durchs Rhein-Main-Gebiet ist dagegen ein „Sonntagsausflug“.
Bereits weit vor Toronto, bei Oshawa beginnt der „Moloch“, setzt sich über Toronto fort und geht dann nahtlos in die Städte Mississauga, Oakville, Burlington und Hamilton über.
Auf den letzten 50 Kilometern wird es dann noch einmal ländlich, das besonders milde Klima zwischen Ontario- und Eriesee ermöglicht den Anbau von Wein und Obst, Weingüter und Destillerien säumen hier unseren Weg.
Naja, nach über 6 Stunden kommen wir in „Niagara Falls, Kanada“ an, – nur 2 Kilometer weiter, über eine Brücke, wären die USA und die Schwesterstadt „Niagara Falls, USA“ zu erreichen.
Unser Rückweg sollte uns dann wieder durch Toronto nach Norden führen, – ich denke, wir suchen uns besser eine andere Route aus, – vielleicht ein wenig länger, dafür aber weniger anstrengend, – mal schauen.
Die Parkplätze am Visitor-Center der Niagara-Fälle sollen heftig teuer sein, – heute geht sowieso nichts mehr.
So schlagen wir wieder den Weg zum nächstgelegenen Walmart-Parkplatz ein, lediglich knappe 10 Minuten von den Wasserfällen entfernt ( N 43° 04′ 00.4″ W 079° 07′ 14.5″ ).
Die schauen wir uns dann morgen in aller Ruhe an.
Tagesetappe: 256 km Gesamtstrecke: 3.491 km