26.07.2019 – Von Moosehide nach Dawson City

5 Grad kalt die Nacht, 11 Grad der Morgen, aber blauer Himmel und strahlender Sonnenschein.

Noch etwa 150 Kilometer auf dem „Dempster Highway“ nach Süden, dann beenden wir unseren 8-tägigen 1.800 Kilometer-Abstecher an den Arktischen Ozean und kehren auf den „Klondike-Highway“ zurück um uns wieder auf die Spuren der Goldsucher und Glücksritter zu begeben, – „Dawson City“ ist unser Tagesziel.

Doch zuerst erleben wir noch einmal diese Traumlandschaft zwischen „Ogilvie-River“ und „Tombstone Mountain“, – weite, fast baumlose Tundra-Landschaft mit Flüßen und Bächen, eingefasst von zartgrün bewachsenen, sanften Hügeln, – im Hintergrund tauchen immer mal wieder schroffe Gebirgszüge auf, – in der Ebene unten am Fluß sind Pferde unterwegs. Der Himmel hat um die Mittagszeit wieder ein paar kräftige Wolken parat, die sich immer wieder vor die Sonne schieben.

Auf dem „Klondike Highway“ sind es noch etwa 45 Kilometer bis „Dawson-City“, jetzt wieder auf Asphalt, schon fast ungewohnt, nach so vielen Kilometern Schotterstraße.
Eine Elchkuh steht am Grünstreifen neben der Straße, sie verschwindet ganz schnell, als wir angebraust kommen. Wahrscheinlich hat sie unsere „Tarnfarbe“ so erschrocken.
Am frühen Abend finden wir an einer Tankstelle eine „Selbst-Waschanlage“, – kräftiger Dampfstrahler, – 5 Minuten für 3 Dollar, – mit 15 Dollar sind wir dabei und unser HerrMAN kann sich wieder in der Zivilisation blicken lassen, und auch die Türschlößer lassen sich wieder schließen, was bisher nur noch mit ziemlicher Gewalt ging.

Doch zunächst fahren wir am Rand der Stadt hoch auf den „Midnight Dome“, einen Berg mit fantastischer Aussicht auf die Stadt und die Umgebung. Nach dort oben haben sich Dawsons Bewohner immer zur Mittsommernacht begeben, um die Mitternachtsonne im Norden zu bestaunen und das Ereignis ausgiebig zu feiern.
Wir bestaunen die wirklich tolle Aussicht, – unten, wo der „Klondike River“ in den „Yukon River“ fließt, liegt das alte Städtchen, daneben im Tal des „Klondike“ sind die riesigen Erdhalden zu sehen, die die späteren Goldschürfer mit ihren riesigen Maschinen hinterlassen haben, sie haben quasi jeden Zentimeter umgeplügt. Die kleinen, privaten Goldsucher der Jahrhundertwende haben sich eher außerhalb der Stadt an den Bächen und Flüßen zu schaffen gemacht, um ihr Glück in Form von Gold-Nuggets zu finden.

Die Stadt selbst strahlt ein tolles Flair aus, noch immer schaut sie aus, wie vor mehr als 100 Jahren, – im Frühjahr 1897 noch 1.500 Einwohner, wuchs deren Zahl rapide an, als die Geschichte von den Goldfunden an Yukon und Klondike in den Zeitungen verbreitet wurde, und schon 1898 lebten 30.000 Menschen in der Stadt, eine Boomtown sondersgleichen. Schon 20 Jahre später waren es wiederum nur noch 975, heute wieder etwas mehr als 2.000. Viele der damaligen Gebäude stehen heute noch an gleicher Stelle, wurden stilgerecht erhalten, beim Gang durch die Stadt fühlt man sich zurückversetzt in die Zeit von „Jack London“ und der Goldsucher.

Neben unserer „Waschanlage“ gibt es einen kleinen Stellplatz mit Internetanschluß, das nutzen wir heute mal wieder und bleiben dort über Nacht. ( N 64° 02′ 26.2″ W 139° 24′ 20.8″ )

Tagesetappe:     209 km                    Gesamtstrecke:     12.275 km

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