08.08.2019 – Vom „Lower Ohmer Lake“ nach Seward

Welch ein Nachtplatz, der bisher Beste der gesamten Reise, um 22 Uhr waren es noch immer 21 Grad, das Wasser des Sees tatsächlich badetauglich und es ist abends noch immer lang hell. Die Nacht dann totenstill, kein Geräusch weit und breit, kein Kunstlicht am Himmel, der nächste Ort ist wohl mehr als 30 Kilometer weg. Ein Traum !

Der Morgen gleich wieder mit blauem Himmel, viel Sonnenschein und angenehmen Temperaturen, trotz kühlen 11 Grad in der Nacht.
Wir überlegen echt kurz, noch ein wenig zu bleiben, – dann zieht es uns doch weiter, weitere 15 Kilometer über die rumpelige „Skilak Lake Road“ hinaus auf den „Sterling Highway“, über „Cooper Landing“ zum Abzweig bei „Tern Lake Junction“ nach Süden, „Moose Pass“ und hinunter nach „Seward“.
Der „Sterling Highway“ führt wieder an „Kenai River“ und „Kenai Lake“ entlang, deren milchiggrünes Wasser einmalig schön im Sonnenlicht leuchtet, – überall am Ufer entlang stehen die Lachsfischer hüfttief im kalten Wasser um die mächtigen Fische an Land zu ziehen.
Kurz vor „Moose Pass“ führt ein kleiner Wanderweg hinunter an einen flachen Bach mit glasklarem Wasser, dort laufen wir hin, um dem Schauspiel der Lachswanderung lange zuzuschauen, – lachsrot, 50 bis 60 cm lang und sicher 6 bis 8 kg schwer stehen sie in Massen im seichten Wasser, versuchen weiter stromaufwärts zu schwimmen, einige sind bereits beim Laichen, wieder andere sind nach dem Laichvorgang bereits gestorben und werden von der Strömung wieder bachabwärts transportiert, wo sie dann irgendwo an der Uferböschung hängen bleiben, – ein wunderbares Schauspiel, – ein Drama wohl, – stundenlang könnten wir hier stehen und schauen.

Doch andere Sehenswürdigkeiten warten schon auf uns, – kurz vor „Seward“ führt rechts eine Stichstraße hinauf zum „Exit Glacier“, einer Gletscherzunge des 18.000 Quadratkilometer großen „Harting Icefield Gletschers“, an die man hier zu Fuß heranwandern kann.
Wir packen die Wanderschuhe aus und gehen etwa 1 Stunde einen gut beschilderten Wanderweg bis zu einem Aussichtspunkt auf einem Felsen, von dem aus der Gletscher sehr gut zu sehen ist, den weiteren Weg bis ganz nah heran, tun wir uns nicht an. Der Weg dorthin führt uns auch über Felsen, die Jahrtausende lang vom Gletscher bedeckt waren und in den er tiefe Rillen eingeschliffen hat. Auf Jahreszahltafeln, die auf dem Weg zum Gletscher angebracht sind, ist der dramatische Rückgang der Gletscherzunge seit 1815 markiert, – sehr beeindruckend.

Dann erreichen wir „Seward“, – wir fahren zunächst in den Hafen, hier sollen am Nachmittag die vielen Sportfischerboote mit den gefangenen Heilbutt ankommen, viele zurückkehrende Boote sehen wir, Heilbutt eher keinen, warum auch immer.
Ebenfalls um diese Zeit kommen die vielen Ausflugsboote zurück, die von „Seward“ durch die „Resurrection Bay“ hinaus auf das offene Meer fahren, – kalbende Gletscher, seltene Vögel und Wale soll es zu sehen geben. Heike wird morgen mal mitfahren und schauen, was es wirklich zu schauen gibt.

Am Abend fahren wir aus der völlig mit Wohnmobilen „zugeparkten“ Stadt heraus und wieder Richtung Gletscher, dort haben wir am Nachmittag schon unseren Nachtplatz entdeckt. Im einige hundert Meter breiten Kiesbett des „Resurrection River“ stehen kleine Bauminseln, abseits der Straße und schön ruhig, das ist eher was für uns. ( N 60° 09′ 58.6″ W 149° 29′ 42.8″ )

Tagesetappe:     148 km                    Gesamtstrecke:     14.763 km

 

 

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