Welch eine Ruhe in der Nacht hier draußen im Wald, selbst der Fluß verkneift sich jegliches Geräusch, er fließt gemächlich und geräuschlos das flache Tal hinunter.
Mit Temperaturen um den Gefrierpunkt ist die Nacht wieder ziemlich kalt, – gegen 10 Uhr, als wir losfahren sind es 7 und auch heute werden es nicht mehr als 10, trotz blauem Himmel und Sonnenschein am Morgen, – am Nachmittag schieben sich wieder die obligaten Wolken vor die Berge.
Die Landschaft entlang des „Alaska Highway“ gibt auf unserem heutigen Stück noch einmal Alles, – sie mit „schön“ zu beschreiben, trifft nicht wirklich, – „herrlich“ wäre vielleicht angebracht, oder „traumhaft“.
Gemächlich schlängelt sich der Highway durch die Alpenlandschaft, – lockere Wälder mit unzähligen Bächen und einigen großen Flüßen und Seen, – die Sichtstreifen neben der Straße schön breit, dort leuchten auf großen Flächen die abgeblühten Weideröschen in einem wunderschönen rot, – der Farbtupfer in dem weiten grün der Bäume, die hier nicht besonders hoch sind, das läßt den Blick weit gehen, – am rechten Rand des Blickfeldes immer irgend ein Bergmassiv, am Morgen noch die „Kluane Ranges“, nicht so sehr hoch, jedoch schon schneebedeckt, – dann noch einige Berge der „Wrangell Mountains“, denen sich übergangslos die mächtigen Berge der „St. Elias Mountains“ anschließen, der „Mt. St. Elias“ mit 5.489 m, der „King Peak“ mit 5.173 m, einige 3 und 4.000er und der alle überragende 5.959 m hohe „Mt. Logan“. Sie liegen alle im „Kluane Nationalpark“, riesige Gletscher überdecken das gesamte Massiv, von hier unten ist das allerdings kaum zu erkennen, auch durch den frisch gefallenen Schnee, – der sorgt allerdings dafür, daß sie herrlich weiß leuchten, auch wenn die Wolken wieder mal grau darüber hängen.
Wir passieren den mehr als 40 Kilometer langen „Kluane Lake“, einen herrlich zwischen den Bergen eingebetteten See mit klarem Wasser, an dem die kleinen Ansiedlungen „Burwash Landing“ und „Destruction Bay“ liegen, – meist nur Versorgungspunkte für das Nötigste, – allein auf viele, oft hunderte Kilometer, – Tankstelle, ein kleiner Laden, eine Bar, in der Regel ein Büro der Naturpark- und Forstbehörde, – das wars dann, – achso, eine Start- und Landepiste natürlich, die hat es hier bei jeder Ansiedlung.
Dann machen wir einen kleinen Abstecher zur Ghosttown „Silver City“, einem zerfallenen Dorf aus der Pionierzeit, – hier hatten sich einige Glücksritter niedergelassen, um nach Silber zu suchen, später wurde das Dorf verlassen, die Häuser zerfallen, alte Gerätschaften rotten vor sich hin.
Am späten Nachmittag erreichen wir „Haines Junction“, ein kleines Städtchen an der Kreuzung „Tok“, „Whitehorse“ und „Haines“, wir fahren Richtung Süden, nach „Haines“ weiter, 240 km sind es noch bis dort hin.
Einige Kilometer südlich haben wir dann unser tägliches „Wildlife-Erlebnis“, 3 Schwarzbären spielen friedlich auf dem Sichtstreifen neben der Straße, ein PKW-Fahrer hat sie schon gesichtet und hält, wir ebenfalls, – die Vorstellung dauert nicht lange, nach kaum 1 Minute verschwinden sie wieder im Wald.
Am frühen Abend taucht linker Hand der „Dezadeash Lake“ auf, leuchtet türkisfarben in der Abendsonne, die sich noch mal hinter den Wolken hervortraut. An seinem südlichen Ende gibt es den „Dezadeash Lake Campground“, wieder so einer der Yukon Provinz, wunderschön und herrlich am Seeufer gelegen. Natürlich kehren wir hier ein und bleiben über Nacht. ( N 60° 23′ 51.9″ W 137° 02′ 37.4″ )
Tagesetappe: 269 km Gesamtstrecke: 16.930 km
Hallo heikeuhermann,
ein toller, authentisch verfasster Bericht, als würde man selbst im HerrMan sitzen, mitfahren und es mit eigenen Augen sehen. Vielen Dank für diese schönen Eindrücke.
Aber mir scheint, die Qualität der Bilder, die Schärfe ist gegenüber dem Mongoleibericht etwas schlechter!
Habt Ihr andere Kameras, etwas umgestellt oder verlieren die Bilder beim Hochladen, Komprimieren in den Blog zu viele Pixel ?
Liebe Grüße, ich verfolge Eure Reise trotzdem,
Hans
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Hallo Hans,
danke für die Blumen.
Die Bilder sind in der Tat etwas problematisch, wir machen viele Fotos während der Fahrt, da ist natürlich ständig auch Schmutz auf der Scheibe, es wackelt irgendwie und Spiegelungen hats auch noch. Zudem muß ich die Bilder ziemlich weit „herunterbrechen“, auf Minimumqualität, wir haben hier seit Monaten so grottenschlechtes Internet, daß ich so schon bei jedem Foto ewig warten muß, bis es hochgeladen ist. Sehs uns bitte nach. Schönen Gruß H und H
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