25.08.2019 – Von den Blue Lakes zum Dease Lake

In der Nacht regnet es weiter, – außer dem fast spirituellen Trommeln auf dem Dach ist es aber herrlich ruhig hier am See.

Heute morgen sieht die Welt viel besser aus, – die Sonne schaut tatsächlich wieder mal vom Himmel, der Regen hat irgendwann in der Nacht aufgehört, 13 Grad, – das geht doch.
Wir sind fast fertig zur Abfahrt, als draußen Besuch auftaucht, Tanja und Hans-Peter fahren zufällig bei uns vorbei und kommen rein, sie sind schon fast 1 1/2 Jahre hier in Kanada und den USA unterwegs auf Reisen und so gibt es gleich wahnsinnig viel zu erzählen, Infos und Adressen werden ausgetauscht, Geschichten erzählt, Routen und Erlebnisse besprochen. Es ist schön, mal wieder Menschen zu treffen, die unsere Sprache sprechen und ähnlich „ticken“, so vergeht die Zeit im Flug und es ist fast 15 Uhr am Nachmittag, als wir endlich aufbrechen.

Weit kommen wir heute nicht mehr, aber ein Stückchen geht noch.
So fahren wir raus auf den „Cassiar Highway“ (37) und weiter nach Süden, die Straße ist lange nicht so komfortabel wie der Alaska Highway, aber auch bei Weitem nicht so schlecht, wie wir es teilweise gelesen haben, etwas schmaler, etwas rauher im Belag, aber ansonsten absolut in Ordnung.

Schon gestern Abend einige Kilometer und auch heute auf den ersten 15 Kilometern fahren wir durch ein Waldgebiet, das vor schätzungsweise 3 bis 6 Jahren abgebrannt ist, die angekokelten, meist dürr gewordenen Stangen stehen ohne Zweige irgendwie trost- und nutzlos herum, viele sind später umgefallen, ein Wirrwarr von Holzstangen liegt auf dem Waldboden. Tröstlich anzusehen ist, wie schnell sich die Natur nach einer solchen Katastrophe erholt, – überall zwischen den verkohlten Stämmen kommt frisches Grün, die ersten Laubbäumchen sind schon fast 2 Meter hoch, es wird viele lange Jahre dauern, aber irgendwann ist alles wieder, wie es vor dem Feuer einmal war.
Unsere 180 Kilometer, die wir am Nachmittag noch fahren sind „einfach“, – nur auf dieser einzigen Straße nach Süden, eigentlich nur durch diesen ewig langen Nadelwald, der dankenswerterweise später wieder grüne Zweige trägt und nicht mehr so trist ausschaut.
Gleich nach etwa 20 Kilometern erreichen wir den „Boja Lake“, einen schönen kleinen See mit glasklarem Wasser, das türkis in der Sonne leuchtet, im Hintergrund ein kleines Bergmassiv mit frischem Schnee als Haube obenauf, – schön anzuschauen.
Auf dem kleinen Seitenweg dorthin begegnet uns dieser wunderschön gefärbte Fuchs, total zutraulich wartet er am Straßenrand, als wir anhalten läuft er nicht etwa weg, – nein, – er sitzt sich hin und schaut uns erwartungsvoll an, – was ein Bild, – der wäre auf Zuruf sicher mit uns gekommen. Um welche Gattung es sich handelt, versuchen wir noch rauszukriegen.

Wenig später passieren wir den kleinen Ort „Good Hope“ und den „Good Hope Lake“, einen kleinen See mit einer Insel mittendrin, – wie immer türkisblau vor traumhafter Bergkulisse.
Dann „Jade City“, ein kleines „Nest“, in dem traditionell Jade abgebaut, bearbeitet und verkauft wird, beim Passieren erkennt man Maschinen, Steinlager und natürlich den Laden, der weithin sichtbar um Besucher wirbt.

Bis auf über 900 Meter Höhe führt die Straße durch die Berge, von den anfänglichen angenehmen 18 Grad am Mittag sind nur noch 9 übrig geblieben, auf den höheren Bergen rechts und links neben uns fliegt Schnee aus dunklen Wolken, hier unten bei uns kommt er als Nieselregen an.

Kurz vor dem Städtchen „Dease Lake“, – wir sind wieder auf 700 Meter herunter gefahren, das Wetter hat sich gebessert und die Sonne scheint zwischen den Wolken durch, – kommen wir an den langgestreckten See mit gleichem Namen, dort gibt es einen schönen Stellplatz direkt am Ufer, den nehmen wir für heute Nacht. ( N 58° 41′ 18.3″ W 130° 03′ 52.4″ )

Tagesetappe:     180 km                    Gesamtstrecke:     17.896 km

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