Die Nacht ist wieder sternenklar, 3 Grad kalt und herrlich ruhig.
Auch der Tag beginnt sonnig, das dauert aber leider nicht lange an.
Gegen 10.30 Uhr machen wir uns auf den Weg, hinaus auf den „Cassiar Highway“ und weiter nach Süden.
Nach etwa 25 Kilometern erreichen wir das Örtchen „Dease Lake“, – einer der wenigen Versorgungspunkte auf der langen Strecke, – eine Tankstelle, ein Laden mit Bistro, eine Autowerkstatt, ein paar wenige Häuser und eine Schule.
Heike kauft ein paar frische Sachen, – wegen der andauernden Grenzübertritte sind unsere Bestände ganz weit unten, – Frischware ist beim Grenzübertritt nicht erlaubt und wird bei Kontrollen konfisziert und entsorgt, egal in welche Richtung der Weg geht.
Ich kann in der Zwischenzeit an der 3 Kilometer entfernten Autowerkstatt unsere Gasflasche auffüllen lassen, – bei dem derzeitigen Winterwetter müssen wir doch öfters mal die Heizung anwerfen, da kann ausreichend Gasvorrat nicht schaden.
Dann fahren wir zur Schule, dort gibt es „free WiFi“, – wir machen wieder mal unsere Internet-Erledigungen, – das dauert bis zum Mittag, – in der Zwischenzeit hat sich der Himmel, wie jeden Tag, schon wieder zugezogen, dicke Wolken hängen über uns und es regnet schon wieder mal.
Bis wir richtig weiter kommen, ist es früher Nachmittag. Mittlerweile sind wir beide heftig wetterfrustriert.
Schon viele lange Tage geht das so, – ein wenig Sonne, dann ist schnell alles dicht und Novemberwetter bei 9 Grad übernimmt das Kommando.
Wie gut, daß wir unsere gedruckten Reiseführer dabei haben, – die erzählen uns am Vorabend schon, daß wir morgen ja wieder mal eine der schönsten Strecken überhaupt befahren werden und wie toll die Berge und Seen sind, und die Farben, und überhaupt ….., – so wissen wir wenigstens, was wir alles verpassen und können uns ausmalen, wie es hinter den Nebelschwaden und über den dicken Wolken aussieht.
Wir fahren schon tagelang, jeden Tag viele Stunden durch die ewigen Wälder Alaskas und Kanadas, – rechts Wald, – links Wald, – vorne Straße, – hinten Straße, – oben eine fette wabernd weiße Schicht aus Dunst und Wolken, – das ist wie die Fahrt durch ein ewiges Tunnel, – über hunderte Kilometer, – es ist zum Haare raufen und stinkelangweilig.
Auch heute wieder gibt es kaum Fotos, außer Landschaft bietet die Strecke kaum etwas, und die versteckt sich, – ja und nicht einmal ein Elch oder ein Bär zeigt sich, die bleiben schön in ihrer Höhle, – schlau sind sie.
Fahren macht auch nicht wirklich Laune, der Highway ist schmal und rutschig, die Spurrillen stehen voll Wasser, oft geht nicht mehr als 60 km/h, wir fahren heute extra lange, hoffen auf Besserung, – Pustekuchen, es schüttet weiter.
Auf einer Rest Area mit Picknicktischen, Bäumen und Büschen, hinter „Bell 2 Crossing“, direkt am Ufer des „Mehan Lake“ stellen wir uns schließlich für die Nacht ein, – eigentlich ein schöner Fleck, – wenn da nicht …… ( N 56° 43′ 34.8″ W 129° 46′ 48.3″ )
Tagesetappe: 278 km Gesamtstrecke: 18.174 km