Der Morgen begrüßt uns mit Sonne, – so muß ein Tag beginnen. Auch die Nächte sind nun wieder weniger kalt, – die Heizung am Morgen können wir uns sparen.
Bis wir loskommen wird es 11 Uhr, wir fahren zurück auf den „Yellowhead Highway“ (16) mit Ziel Prince George.
Irgendwelche echten Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke stehen heute nicht auf dem Plan, – der Weg ist wieder mal das Ziel.
Der Landstrich zwischen „Smithers“ und „Prince George“ ist geprägt von Holzindustrie und Landwirtschaft, immer wieder tauchen im Wald oder auf der Flur riesige Holzlagerplätze auf, dort wird die Holzernte gelagert, umgepackt, verladen und teilweise auch weiterverarbeitet, große Fabrikhallen schlucken auf der einen Seite ganze Wagenladungen mit Baumstämmen und spucken auf der anderen Seite palettenweise Schnittholz, Bretter und Leisten wieder aus. Entsprechend viele LKW sind auf dem Highway in Sachen Holz unterwegs, ständig sehen wir mit Langholz beladene Trucks, aber auch welche, die die fertigen Produkte wieder ins Land hinaus bringen, außerdem eine fast endlose Kette spezieller LKW-Züge, die mit Holzspänen beladen nach Süden fahren und leer wieder zurück kommen, vermutlich werden daraus irgendwo Preßspanplatten gefertigt.
Der zweite Wirtschaftszweig scheint die Landwirtschaft zu sein, wie gestern schon sind Farmen zu sehen, Bauernhäuser, Maschinenhallen, Scheunen und Silos, große Wiesenflächen sind schon abgemäht, von anderen wird gerade das Heu geerntet, – Rinderherden, viele Pferde und vereinzelt sogar Schaf- und Ziegenherden kriegen wir zu sehen, – riesige Flächen, Wiesen und Wald sind eingezäunt, Rinder und Ziegen sind auch in den lichten Wäldern unterwegs um sich ihr Futter zu suchen.
Die Landschaft hat sich verändert, die riesigen Waldflächen sind verschwunden, es gibt noch Wälder in kleinerem Umfang, alles sieht ein wenig aus, wie eine Mittelgebirgslandschaft bei uns in Deutschland, – die großen Bergmassive sind verschwunden, nur mittelhohe Berge und Hügel säumen die Straße, kleine Flüße und Seen durchziehen das Tal, sie sehen „gezähmt“ aus, ruhig und friedlich, – so ganz anders als die riesigen, wilden Flüße des Nordens.
Wir sind zurück in der „Zivilisation“, – hier gibt es ständig Siedlungen, Dörfer und Städte, Farmen oder einzelne Häuser entlang der Straße, – auch versorgen geht nun immer und überall, – und der Verkehr ist dichter geworden, – die Menschen irgendwie anders.
Das Wetter läßt sich angehen, – die Sonne bleibt uns den gesamten Tag erhalten, 20 Grad zeigt das Thermometer, allerdings wird es jetzt abends schon gegen 20 Uhr dunkel. – irgendwie ungewohnt.
Am frühen Abend kommen wir in „Prince George“, einer Stadt mit 75.000 Einwohnern an, – am „Cottonwood Park“, einem schönen Naherholungsgebiet am „Fraser River“ finden wir unseren heutigen Übernachtungsplatz. ( N 53° 55′ 24.0″ W 122° 43′ 54.8″ )
Tagesetappe: 379 km Gesamtstrecke: 19.126 km