12.09.2019 – Yellowstone NP Tag 3: Von Bridge Bay nach Pahaska Tepee

Die Nacht ist 1 Grad kalt und es regnet noch ein wenig weiter, wir haben Glück, daß da kein Schnee runterkommt.
Unser Nachtplatz liegt auf 2.365 Metern Höhe, am Morgen sind die umliegenden Berge frisch eingeschneit.
Der Regen hört dann doch noch auf und jetzt beim Frühstück kommt sogar gelegentlich die Sonne ein wenig zwischen den Wolken durch.

Gegen 10.30 Uhr machen wir uns los, heute besuchen wir den südlichen und südwestlichen Teil des „Yellowstone Parks“.
Wir fahren längere Zeit am Ufer des „Yellowstone Lake“ entlang, auf der gegenüberliegenden Seeseite leuchten die schneebedeckten „Absaroka-Berge“ in der Sonne, die sich jetzt mehr und mehr durchsetzt.
Wir erreichen „West Thumb“ und das „West Thumb Geyser Basin“, – auf einem Holzbohlen-Rundweg wandern wir wieder durch ein Thermalfeld mit brodelnden und zischenden Heißwasserpools und Matschtümpeln, – herrlich leuchten die Farben heute in der Sonne, das Wasser der heißen Quellen ist glasklar, viele Meter tief kann man in den Krater hinuntersehen. Auch am Ufer des „Yellowstone Lake“ und sogar im Wasser sind blubbernde Kegel zu sehen.

Weiter geht es nun zum „Old Faithful“-Gelände, – ein riesiges Visitor-Center hat man dort über die Jahre aufgebaut, – hunderte von Parkplätzen, – sie sind fast restlos belegt, – Tankstelle, Versorgungspunkt, eine Post, sogar eine kleine Klinik, – ja und natürlich das altehrwürdige „Old Faithful-Inn“, ein stilvolles Hotel mit allem Komfort.
Gut, – deswegen sind wir nicht gekommen, sondern wegen dem großen „Upper Geyser Basin“, einem weitläufigen Thermalfeld mit vielen kleineren Geysiren, Heißwasserpools und dampfenden Kleinkratern. …und natürlich dem „Star“ des Ganzen, dem „Old Faithful“, einem Geysir, – sein Name „der alte Treue“ ist Programm, der mit einer ziemlichen Genauigkeit alle etwa 90 Minuten unter mächtigem Zischen und unter Ausstoßen von jeder Menge Dampf, seine heißen Wasserfontänen bis zu 50 Meter hoch in die Luft schleudert, – ein Spektakel, das täglich tausende von Touristen anlockt.
Wir kommen gerade rechtzeitig, kaum warten wir 5 Minuten, geht es los, – erst fährt seine Dampffontäne zischend weit nach oben, dann schießt er sich ein, – zwei, drei mal schießt Wasser vielleicht 10 Meter hoch, dann kommt die Fontäne mit Macht, Wasser und Dampf vermischen sich, – es mögen wohl tatsächlich 40 oder 50 Meter in der Höhe gewesen sein, – sie sprudelt nicht sehr lange, 30 Sekunden, vielleicht 40, dann läßt der Druck nach, die Fontäne wird kleiner und verschwindet schließlich ganz, – bis sie in ca. 90 Minuten wieder loslegt.

Etwas weiter nördlich liegt das „Midway Geyser Basin“, unser nächster Stop.
Ein Holzsteg führt über den Fluß hinüber in das Thermalfeld, das bereits hier seine dampfend heißen Bäche über die Flußböschung in den Fluß ergießt.
Auch hier ist es ein Rundweg über Holzstege, der uns zu den Sehenswürdigkeiten führt, wunderschöne Farbspiele konkurrieren hier miteinander, jeder Pool hat seine eigene Farbe, blau in allen Nuancen, braun, grün, gelb, weiß und rot. Der „Grand Prismatic Spring“, der größte und farbenfroheste der Pools verschwindet leider ziemlich unter dem heißen Dampf, den er selbst ausstößt, – ihn kann man von einem Aussichtsplateau oben im Wald wunderbar sehen, – den Zugang dorthin können wir allerdings nicht finden.

Zu guter Letzt besuchen wir noch das „Lower Geyser Basin“, – auch dort wieder der Rundweg über die Holzstege, – hellblaue Pools mit schneeweißen Rändern, – weißbraune Ablagerungen und ein schöner Geysir, der dauerhaft heißes Wasser ausstößt, nicht spektakulär hoch, aber schön anzusehen.

Es ist 16 Uhr nachmittags, wir haben die Nationalpark-8 komplett umfahren und alle Sehenswürdigkeiten bestaunt, es ist noch nicht zu spät am Tag, – wir beschließen, den Park heute noch über den östlichen Ausgang zu verlassen, das sind etwa 100 Kilometer. Dazu fahren wir „Madison“, „Norris“, den Mittelstrich der 8, der fehlte uns noch, allerdings gibt es dort keine wirklichen Besonderheiten, „Canyon Village“, „Fishing Bridge“, über den 2.600 Meter hohen „Sylvan Paß“ und dann auf die 14 Richtung Cody.
Die Strecke von „Fishing Bridge“ hinüber zum Parkausgang ist mit eine der schönsten des gesamten Parks, – zunächst auf der Ostseite des „Yellowstone Lake“ entlang, dann hinauf in die Berge, – der Wald sieht hier ziemlich apokalyptisch aus, vor vielen Jahren muß wohl ein schlimmes Feuer gewütet haben, die Bäume sind abgestorben, teilweise umgefallen, erst langsam kommen frische Bäume hinterher. Am Horizont taucht immer wieder der schneebedeckte „Eagle Peak“ auf, mit 3.462 Metern der höchste Berg des „Yellowstone Nationalparks“.

Hinter dem Ostausgang durchfahren wir den kleinen Ort „Pahaska Tepee“, mit Nachtplätzen sieht es bisher recht schlecht aus, – als unverhofft auf der rechten Seite der Campground „Eagle Creek“ des Shoshone-Forest Service auftaucht, – klein und fein, den nehmen wir. ( N 44° 28′ 17.2″ W 109° 53′ 25.0″ )

Tagesetappe:     205 km                    Gesamtstrecke:     22.085 km

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