Machen knapp 100 Kilometer solch einen Unterschied ? !
Im „Yellowstone“ noch 2 Grad in der Nacht und dicke Winterklamotten am Tag, – gestern in „Cody“ dann angenehme 25 Grad, T-Shirt-Wetter und auch am späten Abend noch 19 Grad. Auch heute früh schon Sonnenschein und 17 Grad beim Aufstehen, der Tag bringt es dann gar auf sommerliche 27 Grad.
Gegen 11 Uhr lassen wir „Cody“ hinter uns, nächstes Ziel weiter im Osten sind der Mt. Rushmore und die Badlands.
Dazu fahren wir über den 120er ein Stück nach Süden, auf dem 431er nach Osten, vor „Worland“ auf den 20er und dann auf dem 16er weiter bis „Buffalo“.
Hinter „Cody“ beginnt sofort wieder die Prärie, – ausgedorrtes Grasland, – vereinzelt kleine Büsche, – das alles über hügeligem Land, – riesige Flächen sind eingezäunt, vereinzelt sind Rinderherden zu sehen, in den Talsenken haben sich kleine Seen gebildet, aus denen sich die Tiere mit Wasser versorgen.
Der Blick zurück bietet ein tolles Bild, – die Weite der Ebene, – die Hügel, – und im Hintergrund die hohen Berge der „Absaroka Range“ mit ihren schneebedeckten Gipfeln, die im Sonnenlicht schön zu sehen sind.
Zwischen „Grass Creek“ und „Worland“, entlang des 431 tauchen links dann die „Goosberry Badlands“ auf, eine Millionen Jahre alte, wild zerklüftete Landschaft leuchtet in den schönsten Farben in der Mittagssonne, – ein Trail führt durch die Täler hinaus zwischen die steil aufragenden Sandsteintürme, die Wind und Wasser modelliert haben.
Hinter „Worland“ endet die Fahrt durch ewig weite Prärielandschaften, – sie erinnern uns schon fast an die Wüstengegenden in Afrika, – die gelben Hügel stehen wie Dünen in der Landschaft, – hie und da wird die baumlose Landschaft durch eine kleine Oase unterbrochen, eine Senke leuchtet ein wenig grün, ein paar Bäume und Büsche verstecken sich vor der Sonne und dem Wind. Das karge Land gibt nicht wirklich viel her, doch darunter scheint „schwarzes Gold“ zu liegen, immer wieder tauchen „nickende Esel“, also Ölförderpumpen in der Wildnis auf.
Dann beginnt der Aufstieg über die „Bighorn Mountains“, – zunächst durch herrlich schöne Täler, – steil aufragende Felsen, – jetzt auch wieder Bäume und Büsche, ein kleiner Fluß, der sich das Tal hinunter schlängelt, hie und da stehen Wohnhäuser an traumhaft schönen Stellen, – Campgrounds, Ferienunterkünfte und Wandertrails locken Touristen in das Gebiet.
Die Straße schlängelt sich immer weiter in die Höhe, – da sind nicht die spektakulären Felslandschaften, – nein, einfach Hügel und Hochtäler, aber stetig ansteigend, – bis wir irgendwann den „Powder River Paß“ auf 2.946 Metern überschritten haben, – dann geht es auf der anderen Seite der Berge wieder nach unten, – langsam, aber stetig, – durch Wälder und tundraähnliche Landschaften, – bis wir am frühen Abend in „Buffalo“ eintreffen, einem kleinen Städtchen mit 4.000 Einwohnern.
Hier am örtlichen „Prosinski Park“, direkt neben der Sportanlage ist ein RV-Parkplatz ausgeschildert, schön abseits und ruhig, das wird unser Nachtplatz ( N 44° 20′ 46.8″ W 106° 42′ 04.3″ ) Am Abend kriegen wir noch netten Besuch aus dem Städtchen, – ein Ortsansässiger, ehemaliger GI, der 4 Jahre in Deutschland gelebt hat unterhält sich lange mit uns, – da gibt es viele Geschichten zu erzählen und wir können Einiges über Wyoming und die Gegend erfahren.
Tja, und als wir uns dann nach 23 Uhr zur wohlverdienten Nachtruhe ins Bett begeben, dauert es nicht lange und wir kriegen noch mal Besuch, – allerdings weniger netten, – ein Sheriff klopft uns raus und erzählt mir, daß wir hier nicht parken dürften. Hääh, warum ?, „ist doch ein ausgeschilderter Wohnmobil-Parkplatz“, sage ich ihm, und sage ihm auch, daß keine Verbotsschilder zu sehen sind, wie sie oft an solchen Parkplätzen das Übernachten verbieten, „No overnight“, „No camping“, oder Ähnliches ist auf ihnen vermerkt, allerdings nicht hier, worauf er meint, „It is not allowed“, und wenn er das sagt, ist das so, – Basta !
Mein lieber Freund, Du hast Glück, daß wir hier im Amiland sind, sonst hätten wir zwei erst mal ein Tänzchen getanzt miteinander, das verspreche ich Dir !
Aber so, verkneife ich mir das lieber, möchte ungern die nächsten Nächte hinter Gittern verbringen.
Also fahren wir noch 2 Kilometer auf die andere Seite des Städtchens, – dort auf dem „Truck-Stop“-Gelände könnten wir übernachten, meint er noch in seiner Großzügigkeit. Ok, sauber, sicher und hell ist es, – schön geht anders !
Tagesetappe: 288 km Gesamtstrecke: 22.471 km