Hier merkt man doch die Nähe der Stadt, das ständige Brummen der Fahrzeuge vom nahen Highway reißt hier auch in der Nacht nur zögerlich ab und am frühen Morgen nimmt es rasch an „Fahrt“ auf. Trotzdem, – der Stellplatz ist absolut ok für einen Zwischenhalt, – und länger stehenbleiben wollen wir sowieso nicht.
Der Abend und die Nacht bleiben extrem warm, am Morgen steigt das Thermometer bereits um 8 Uhr auf stolze 26 Grad.
Gegen 10.30 Uhr machen wir uns auf den Weg, – heute wollen wir endlich eine Werkstatt finden, die sich um unsere kaputte Lichtmaschine kümmert, das müßte in einer Stadt dieser Größe doch unbedingt möglich sein.
Unweit unseres Übernachtungsplatzes ist ein großes Gewerbegebiet, dort sind alle hier gängigen Automarken mit Verkaufshäusern und Werkstätten vertreten, gleich der erste „Volvo Trucks“ erteilt uns eine Absage, auf meine Nachfrage kennt er allerdings einen Laden, der sich mit Batterien, Lichtmaschinen und Autoelektrik beschäftigt.
Natürlich am anderen Ende der Stadt, aber ein Volltreffer !
Die Jungs scheinen sich auszukennen, nehmen sich der Sache an und fangen auch sofort, ohne Wartezeit, mit der Überprüfung an. Nach einigen Test stellt sich heraus, daß der in der Lichtmaschine integrierte Regler kaputt ist und sie haben gar ein passendes Teil zum Tausch. Also Ausbau, Reparatur, Einbau, Überprüfung, – sie läuft wieder !
Das hat alles einen recht guten und kompetenten Eindruck bei mir hinterlassen. Also, sollte mal jemand in die Verlegenheit kommen, in „Rapid City“, South Dakota/USA ein elektronisches Problem am Auto zu haben: „Dakota Battery & Electric“, 740 Deadwood Ave. (sprecht mit Tom oder Casey).
Bis wir loskommen, ist es 14 Uhr, trotzdem fahren wir noch raus in die „Badlands“, ist ja nicht wirklich weit, auf den Interstate 90 East und 100 km weiter östlich runter.
Die Strecke führt durch die „Grasslands“, eine Landschaft, die der in der Prärie ziemlich gleich kommt, – der Unterschied liegt darin, daß sich die Prärie farblich eher Gelb zeigt, die „Grasslands“ eher etwas mehr Grün an den Tag legen, – also offensichtlich ist es hier nicht ganz so trocken, – uns fallen auch Flächen auf, die ohne Bewässerung grünes Gras tragen oder auf denen bereits Heu geerntet wurde, später sehen wir sogar vereinzelt unbewässerte Maisfelder.
An der Ausfahrt 110 liegt das Dörfchen „Mall“. Dort hat sich der Drug Store, der in den 1930er Jahren gegründet wurde zu einer Attraktion entwickelt, schon viele Meilen vorher werben große Tafeln entlang des Highway, allerlei Stores, vermischt mit Kuriositäten, Ausstellungen und Museen erwarten dort den Besucher. Die Gründer lockten damals Besucher mit Kaffee für 5 Cent, – den gibt es heute noch. Wir sind einfach mal durchgefahren, – sicherheitshalber hatte ich Heike vorher am Beifahrersitz angekettet, sonst wären wir wohl nie mehr dort weggekommen. (Warum gibt es hier eigentlich keine Grinse-Smileys ?)
Direkt gegenüber von „Mall“ geht es auf den 240er, der direkt in und durch die „Badlands“ führt.
Für heute reicht es uns aber, es war wieder knalleheiß, über 30 Grad und schwül dazu, – wenige Kilometer südlich finden wir den Traum von Nachtplatz.
An einer Abbruchkante, von der aus man kilometerweit in die „Badlands“ hineinschauen kann, führt ein etwa 1 Kilometer langer Feldweg entlang, der seitlich genug Platz zum Stehen bietet, etwa 15 Mobile verteilen sich über die gesamte Strecke, also Platz ohne Ende, ein toller Blick und Ruhe pur. ( N 43° 53′ 23.2″ W 102° 13′ 37.3″ )
Wir sitzen endlich mal in Ruhe draußen in der Sonne, – Aspro kann mal ohne Leine auf die Wiese und räkelt sich entsprechend, – nette Nachbarn haben sich zwischenzeitlich zu uns gesellt, sie kommen gerade aus Südamerika zurück, da gibt es Einiges zu fragen und zu erzählen, – da kommt schon wieder mal der Sheriff gefahren, — winkt freundlich und fährt seines Weges, – na also, geht doch !
Gegen 19 Uhr wird es ziemlich schnell stockdunkel, – dicke, schwarze Wolken bringen ein Gewitter mit heftigem Wind heran und vertreiben uns nach drinnen, – in 15 Minuten ist es durch, ein paar Tropfen Regen sind vom Himmel gefallen, die Temperatur hat sich bei angenehmen 19 Grad eingependelt.
Tagesetappe: 135 km Gesamtstrecke: 23.156 km