15.10.2019 – Vom Death Valley nach Mountain Springs

Auch diese Nacht ist wieder angenehm mild, der Morgen recht schnell wieder heiß.
Die Ruhe auf solchen Campgrounds läßt immer ziemlich zu wünschen übrig, – nachts ist das total ok, – am frühen Abend allerdings lassen die hiesigen Camper stundenlang ihre Stromgeneratoren laufen, ohne den Krach fühlen sie sich offensichtlich nicht heimisch und morgens ab 7 Uhr geht es dann schon wieder los, zudem fahren die Miet-Wohnmobile schon unglaublich früh vom Hof, – die Mietpreise sind halt richtig hoch, also muß der Tag damit wohl optimal ausgenutzt werden. Sind wir froh, daß wir dann doch einen gesunden Schlaf haben und zwischendurch immer wieder unsere „Wald- und Wiesenplätze“ finden, an denen wir absolut alleine, ohne jegliche Störgeräusche, irgendwo im Wald oder in der Wüste übernachten.

Gegen 10.30 Uhr fahren wir dann wieder los, die 25 km zurück auf die 178, zu unserem letzten Besuchspunkt vom gestrigen Spätnachmittag.
Wenige Kilometer südlich erreichen wir das „Badwater Basin“, den tiefsten Punkt des „Death Valley“ und zugleich des gesamten amerikanischen Kontinents, 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel. Drüben an der Felswand hat man ein Schild „Meeresspiegel“ angebracht, das verdeutlicht, wie tief wir da drunter sind, zur Verdeutlichung setzte ich auf dem Foto zwei Pfeile hin, sonst ist es nur schwer zu erkennen.
Das „Badwater Basin“ ist ein ehemaliger Salzsee, dessen Oberfläche vertrocknet und verkrustet ist, wabenförmig haben sich die Kristalle abgelagert und leuchten herrlich in der Mittagssonne, ich laufe zum Fotografieren auf den See raus, – mal eben schnell 500 Meter, denke ich, – ja, denkste, – das zieht sich ewig dort hinaus, letztendlich sind es wohl 1,5 bis 2 Kilometer und wieder zurück das Doppelte, – und plötzlich verspüre ich so etwas wie Hitze, die Sonne brennt gnadenlos, die weißen Kristalle spiegeln das Sonnenlicht und auf den letzten 500 Metern denke ich dann, daß ein Hut und etwas zu trinken sicher nicht geschadet hätten.

Hier stehen an allen Stellen, an denen Trails beginnen, feuerrote Stop-Schilder und weisen in 9 Sprachen darauf hin, daß man sich in einer der heißesten Zonen der Erde befindet und sich entsprechend vorsorgen und schützen soll, bzw. nach 10 Uhr morgens gar nicht mehr auf Wanderschaft begeben soll.

Dann fahren wir weiter nach Süden, mehr als 80 km zieht sich die Straße durch das Tal, mittlerweile sind wir fast alleine, nur gelegentlich begegnet uns noch ein Fahrzeug, – zunächst zieht sich noch der Seeboden im Tal entlang, das Verdunstungsbasin ist über 60 km lang, – die Bergketten rechts und links bleiben die selben, – später dann führt die Straße ein wenig höher und es folgen sandige und steinige Wüstenflächen mit spärlichem Bewuchs, ein paar vereinzelte Grasbüschel, ein paar verkrüppelte Tamarisken und diese unscheinbaren „Kreosotbüsche“, vereinzelt und gar nicht groß stehen sie überall in der Wüste, – dabei sind sie die Herren der Wüste, wahre Überlebenskünstler, oft schon tausende Jahre alt, – sie haben die Gabe sich selbst zu klonen und versprühen in ihrem Nahbereich einen Saft, der jeglichen anderen Bewuchs verhindert, so sichern sie sich ihren spärlichen Lebensraum.

Irgenwann biegt die 178 nach Osten ab, steigt dann auch aus dem Tal heraus und führt durch mehrere höher gelegene, wunderschöne Wüstengegenden hinüber nach „Shoshone“ und von dort weiter nach „Pahrump“ und „Las Vegas“. Dabei führt die recht einsame Straße desöfteren schnurgerade über viele Kilometer durch das Land.
Kurz vor „Pahrump“ verlassen wir Kalifornien und sind nun wieder in Nevada, – schon gleich in „Pahrump“ stehen die ersten Spielcasinos und buhlen um Kundschaft.

Ca. 20 km vor „Las Vegas“, – die Hochhäuser der Megastadt schauen schon hinter der nächsten Hügelkette hervor, bei „Mountain Springs“ finden wir etwa 1 km abseits des Highway in einem kleinen Seitental einen kleinen, versteckten Parkplatz, ideal für die nächste Übernachtung, diesmal ohne Stromgeneratoren. ( N 35° 59′ 20.7″ W 115° 26′ 35.9″ )

Tagesetappe:     228 km                    Gesamtstrecke:     29.603 km

 

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