Der warme Wind wird in der Nacht etwas kühler, kräftig bleibt er, der HerrMAN schüttelt sich immer wieder mal kräftig, – ist das jetzt der Herbstanfang ?
Gestern noch 32 Grad, heute steigt das Thermometer nicht über 24 Grad hinaus.
Am Morgen habe ich erst mal Bastelstunde am HerrMAN, gestern ist plötzlich irgendwo in der Elektrik ein Problem aufgetaucht, verschiedene Funktionen sind ausgefallen, allerdings nichts Tragisches, – gestern Abend war es mir zu spät zum Nachschauen, also muß ich heute gleich nach dem Frühstück ran.
Elektrik ist ja so gar nicht mein Spezialfach, aber ich habe Glück und finde innerhalb weniger Minuten in dem Schrank voller Kabel, Relais und Sicherungen unter dem Armaturenbrett eine ausgelöste Sicherung, reindrücken, Starten, Kontrolle, – alles funktioniert wieder, – Glück gehabt !
Gegen 11 Uhr kommen wir dann los, – der Himmel ist nach wie vor makellos blau mit herrlichem Sonnenschein, – wir fahren rüber zur Landstraße, die nach einigen Kilometern auf den Interstate 15 trifft, wir wollen Richtung Süden. Nach etwa 60 Kilometern müssen wir noch einmal durch „Las Vegas“, – diesmal nehmen wir allerdings nicht das Zentrum zum Durchfahren, eine parallel verlaufende dreispurige Straße führt an der Peripherie auch nach Süden, – das klappt wunderbar, ganz gemächlich kommen wir hindurch. Dann geht es auf dem Highway 93 nach Süden, noch einmal am „Hoover Dam“ vorbei, noch ein schöner Blick auf den „Lake Mead“ und dann ab durch die Wüste.
Die 93 führt etwa 100 Kilometer schnurgerade nach Süden, immer durch die endlos lange Wüste des „Colorado Plateaus“, verdörrte Büsche, kleine Yuccapalmen und ein paar kümmerliche Joshuatrees ist alles, was es an Vegetation auf der Strecke gibt, sie führt durch das Gebiet der „Hualapai und Navajo-Indianer“, – auf der ersten Hälfte der Strecke gibt es keinerlei Bebauung, dann folgt ein kleines „Nest“, das nur der Versorgung dient, also 3 Tankstellen mit Laden und Schnellrestaurant, – und schon sind wir durch. Wenig später beginnt eine recht seltsame Bebauung, drüben an der Hügelkette, die uns schon den ganzen Tag begleitet und in der weiten Ebene davor stehen über viele Kilometer vereinzelt oder in kleinen Gruppen überwiegend mobile Heime, Wohnwagen, Container und Motorhomes, nur vereinzelt sind richtige, aber kleine Häuser zu sehen, alles ist ziemlich chaotisch und unaufgeräumt, viele Höfe gleichen Schrottplätzen. Wir kennen das schon aus anderen Regionen, „First Nations“ und ihre Art zu wohnen ist mit unserer Vorstellung von „Trautem Heim“ überhaupt nicht kompatibel, – für sie scheint es normal zu sein.
Einige Kilometer vor „Kingman“ dann die erste richtige Siedlung nach 90 Kilometern, „Golden Valley“, wir fahren kurz in das kleine Städtchen hinein, – zu sehen gibt es nicht viel, allerdings erspähen wir eine günstige Tankstelle, – in den „Indianergebieten“ ist Sprit durch steuerliche Vergünstigungen in der Regel um 18 Cent günstiger, das nehmen wir gerne mit und tanken voll.
Dann fahren wir nach „Kingman“ hinein. Hier werden wir uns für zwei Tage niederlassen, es gibt eine Menge an Erledigungen und Aufgaben, die unbedingt gemacht werden müssen. Heute ist schon gleich noch Einkaufen angesagt.
Dann suchen wir uns einen Campground in der Stadt, der Preis ist (räusper) ganz ok, aber wir müssen da jetzt mal hin. Der Platz ist ok, der Empfang super freundlich, es gibt Waschmaschinen und Wifi, also passt doch. ( N 35° 14′ 05.0″ W 114° 01′ 00.9″ )
Tagesetappe: 246 km Gesamtstrecke: 30.229 km