23.10.2019 – Von Lee´s Ferry nach Page

Der Nachtplatz ist Klasse, herrlich gelegen in dieser einmalig schönen Gegend, wunderbar ruhig und auch das Wetter paßt, am Abend bleibt es noch lange angenehm mild und auch die Nacht ist mit 8 Grad nicht sonderlich kalt. Am Morgen scheint die Sonne wieder früh und kräftig in das Tal herein, im Nu sind 15 Grad beieinander, dieses trockene und warme Spätsommerwetter kann gerne noch ein wenig so bleiben.

Gegen 10.30 Uhr fahren wir los, zunächst zurück zur 89 A, – noch einmal vorbei an den „Balanced Rocks“, im hellen Morgenlicht sehen sie noch spektakulärer aus, als gestern Abend. Dann ein Stück in Richtung „Jacob Lake“, immer an der steilen Abbruchkante der „Vermilion Cliffs“ entlang, sie leuchten herrlich in der Morgensonne, ein paar interessante Steinformationen haben sich am Fuß der „Klippen“ gebildet und ein paar verlassene, ehemalige Behausungen der Navajo-Indianer sind dort zu sehen.

Nach diesem Abstecher fahren wir zurück, über die „Colorado Brücke“ bei „Marble Canyon“, weiter bis „Bitter Springs“ und dort auf die 89 nach Norden.
Der Highway führt hier in den Klippen, die wir vorhin noch von unten bestaunen konnten, steil nach oben und gibt einen sagenhaften Ausblick über die Wüste und die dahinterliegenden „Vermilion Cliffs“ frei.
Nach einer halbstündigen Fahrt durch die Hochebene führt die Straße drüben wieder in das Tal hinab, wir erreichen „Page“ und Umgebung mit dem „Lake Powell“, unser Tagesziel.

Kurz vor der Stadt ist links das Besucherzentrum „Horseshoe Bend“, – für 10 Dollar pro Fahrzeug Eintritt werden wir zu diesem attraktiven Naturwunder vorgelassen.
Vom Besucherparkplatz ist es einen guten Kilometer Fußweg bis zu dieser spektakulären, hufeisenförmigen Schleife, die der „Colorado River“ hier tief in die Erde eingegraben hat. 24 Grad erreicht das Thermometer heute, wie heiß die Sonne hier noch in den letzten Oktobertagen brennt, merken wir während dieser kurzen Mittagwanderung. Auf dem Wanderweg und an den Aussichtspunkten ist richtig was los, unglaublich viele Touristen haben diesen Platz auf ihrer „ToDo-Liste“, – nun ja für ein Plätzchen zum Schauen und ein paar Fotos reicht der Platz gerade noch so, – dann sind wir schon wieder weg.

Nächstes Ziel ist der „Antelope Canyon“, – nur wenige Kilometer weiter, herrlich farbige Sandsteinformationen, sogenannte „Slot Canyons“ soll es dort zu sehen geben.
Als wir ankommen, ist die Enttäuschung groß, – hier werden die Touristen so richtig „abgezogen“, – es ist eine Schande, – ich bin stinksauer und wir ziehen auf der Stelle weiter, soll „Antelope Canyon“ schauen, wer will.
Also zunächst soll jeder erst mal 8 Dollar Eintritt zahlen, damit er überhaupt durch die Schranke auf das Gelände darf, – dann hat man den Canyon in zwei Hälften aufgeteilt, den „Lower“ und den „Upper“, um in den „Lower“ reinzukommen verlangen sie 47 Dollar für den „Upper“ 58 Dollar, pro Nase wohlgemerkt, also zu zweit stolze 226 Dollar für das Vergnügen, und immerhin noch 132, falls man nur den „Upper“ besuchen möchte, der der Schönere sein soll. Sorry, so schön kann kein Canyon sein, nichts wie weg hier.
Wir entscheiden uns dafür, einen kurzen Abstecher zum „Antelope Point“, einem Aussichtspunkt zu machen, – auch hier steht kurz vorher ein Kassenhäuschen auf der Straße, der Besuch soll 30 Dollar pro Fahrzeug mit Insassen kosten. Hier haben wir Glück und unser „American Annual Paß“ wird akzeptiert, das heißt, wir können ohne extra zu zahlen passieren.
Ja, und was erwartet uns dort ? Nichts ! Ein asphaltierter Parkplatz mit einer „Slipanlage“ für Boote und einem wenig spektakulären Ausblick auf ein kleines Stück des „Lake Powell“. So ein Nepp, für Nichts ! Na, wenigstens hat der Ausflug nichts extra gekostet.
Also, wer irgendwann mal die Ecke hier besucht, „Antelope Point“ ist absolut gar nichts, „Antelope Canyon“, – ok, muß jeder selbst wissen, ob er sich das antun will.
Wir jedenfalls haben jetzt schon so viele wunderschöne Naturwunder gesehen, da müssen wir uns nicht für ein Weiteres ausnehmen lassen, wie eine Weihnachtsgans.

Nächstes Ziel ist dann die Stadt „Page“ mit dem „Glen Canyon Dam“ und dem „Lake Powell“, wir fahren zwei Aussichtspunkte an und dann über die Brücke vor dem Staudamm hinüber auf die andere Seite, dort, vom Parkplatz des Visitor-Centers hat man den schönsten Blick auf Damm und See.
Der „Glen Canyon Dam“ wurde in 1963 in Betrieb genommen und staut den „Colorado River“ auf einer Länge von 180 Kilometern, mit Seitenarmen sind das etwa 450 km Seelänge und über 3.000 km Uferzone, nur an 4 Punkten kann man mit dem Fahrzeug zum See gelangen, den Rest kann man nur zu Fuß oder mit dem Boot erreichen.

Hier in der Stadt gibt es einen „Walmart“, der „Overnightparking“ toleriert. Wir fahren mal hin, Proviant müssen wir sowieso nachfüllen. Und das klappt, der Parkplatz hier ist riesig, eine ganze Ecke ist für die Camper „reserviert“, etwa 15 stehen schon da, sauber und ruhig geht es hier zu, wir bleiben. ( N 36° 54′ 11.4″ W 111° 29′ 09.8″ )

Tagesetappe:      155 km          Gesamtstrecke:      31.005 km

 

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