Traumhaft still ist die Nacht, stockdunkel und minus 3 Grad kalt.
Durch die Zeitverschiebung sind die Abende jetzt 1 Stunde länger hell, dafür braucht die Sonne am Morgen 1 Stunde länger, bis sie hinter dem Horizont aufsteigt und zu heizen beginnt. Trotzdem schafft sie es bald auf 13 Grad, – ihre Kraft ist unbeschreiblich, zudem ist es hier total windstill, so können wir schon ziemlich früh im T-Shirt draussen sein, am Nachmittag steigt das Thermometer auf 20 Grad. Der Himmel ist schon klasse hier, wir haben heute mal überlegt, wie lange wir schon strahlend blauen Himmel haben, wir können uns gar nicht mehr erinnern, wann die letzten Wolken am Himmel waren oder es gar mal geregnet hat.
Heute ist es fast 11 Uhr als wir losfahren, zunächst die Piste zurück bis zum Highway 89.
Auf ihm ein Stück nach Westen, dabei gewinnen wir allmählich an Höhe und die Landschaft ändert sich wieder mal, die Wildheit und Leere der Wüste schwindet langsam und mehr und mehr übernimmt Prärienlandschaft das Bild, zunehmend mit vielen grünen Büschen und Wacholder- und Pinienbäumen, am Horizont die zauberhaft schönen roten oder rot-weiß gestreiften Berge der „Vermilion Cliffs“. Zunehmend taugt das Land für Farmwirtschaft, jetzt sind öfters wieder Rinderherden auf den verdörrten Weiden zu sehen, in anderen Gebieten wird bewässert und sogar Getreide angebaut, neben den Farmhäusern sind Getreidespeicher zu sehen.
Wir erreichen den Abzweig zum „Johnson Canyon“, eine Asphaltstraße führt etwa 25 km nach Norden, die Landschaft ist nicht sensationell, aber schön anzuschauen, auch hier auf beiden Seiten der Straße schöne, bunte Felsformationen, rot und weiß, mit grünen Nadelbäumen und dem blauen Himmel darüber immer wieder ein Augenschmaus, hier kommt noch die Farbe gelb ins Spiel, denn hier im Canyon stehen vereinzelt Laubbäume, die jetzt ihr gelbes Herbstkleid tragen.
Wir fahren die 25 km hin und wieder zurück auf die 89, dann weiter bis „Kanab“, der hiesigen Kreisstadt, – tanken, eine Kleinigkeit essen und schon gehts weiter, auf der 89 nach Norden und nach einigen Kilometern auf die kleine Nebenstraße zu den „Coral Pink Sand Dunes“, die wir nach etwa 15 km erreichen.
Anfänglich sind weite Sandflächen mit spärlichem Bewuchs zu sehen, niedere Büsche und vereinzelt Nadelbäume, später dann sind die Dünen zu sehen, eine weite Fläche mit halbhohen Sicheldünen, – „State Park“ – Naturschutzgebiet. Das ist auch notwendig, denn überall sind hier ATV´s, Quads, Buggys und Enduros unterwegs, die auf jedem irgendwie zugänglichen Sandhaufen ihre Runden drehen.
Wir drehen um und fahren etwa 2 km zurück, dort hatten wir einen Stellplatz vor etwas kleineren Dünen gesehen, hier ist freies Stehen erlaubt, einige andere Camper stehen hier, alle haben sie irgend einen wüstentauglichen, fahrbaren Untersatz dabei und pflügen die Dünen und den Wald dahinter durch, – bis zum Einbruch der Dunkelheit knattert und staubt es gewaltig. Trotzdem bleiben wir hier, der Platz ist schön und sauber und die Kulisse ist auch nicht schlecht. ( N 37° 04′ 07.8″ W 112° 42′ 08.3″ ) Bis zum Sonnenuntergang sitzen wir noch draussen im Sand, die Sonne im Gesicht, Aspro räkelt sich im Sand, – Sandwüste mag er schon immer gern.
Tagesetappe: 178 km Gesamtstrecke: 31.273 km