Der Sturm hat sich irgendwann in der Nacht gelegt, heute morgen wird der erste Blick aus dem Fenster spannend, – geschneit hat es nicht, dem Himmel sei Dank !
Aber minus 15 Grad kalt war die Nacht, richtig knackig, – der Morgenhimmel wieder stahlblau, – noch ist die Sonne hinterm Berg, 8 Uhr und 13 Grad minus, – Fluchtgedanken kommen hoch. Als die Sonne über den Berg kommt steigt die Temperatur rasch an, aber über 5 Grad minus geht sie nicht raus.
Prompt gibt es irgend ein Problem am HerrMAN, plötzlich zischt irgendwo Wasser im Innenraum, wir schalten erst mal die Pumpe ab, – Ruhe ist.
Nun geht die Suche los, aufgefroren kann nichts sein, die Heizung ist die ganze Nacht gelaufen, es ist angenehm temperiert hier drinnen.
Nach einer kurzen Suche finde ich den Fehler und kann ihn beheben, – Bastelstunde am Morgen.
Das Geheimnis: Am Warmwasserboiler sitzt ein Überdruck-Sicherheitsventil, das bei starkem Druck ein wenig Wasser nach draussen abläßt, – das ist wegen der laufenden Heizung offensichtlich in der Nacht ein- oder mehrmals der Fall gewesen, – nur ist dabei draussen unter dem HerrMAN der dünne Ablaufschlauch zugefroren, damit konnte der Überdruck nicht mehr nach draussen ablaufen und hat sich zischend seinen Weg nach innen gesucht.
Nach einer Stunde ist das Thema erledigt, es ist 11.20 Uhr, wir fahren los.
Wenigstens läßt uns der HerrMAN nicht im Stich, trotz der eisigen Kälte springt er tapfer an, schüttelt sich ein paar mal und marschiert dann treu und brav los.
Zurück auf die 24 bis „Hanksville“, dort nach Norden auf den Interstate Highway 70, über „Green River“ bis zum Abzweig zur 191, dort wieder nach Süden bis „Moab“.
Die Landschaft unterwegs bleibt nach wie vor spektakulär, – zunächst mit bunten Felsen auf beiden Seiten, dazwischen eine Talebene mit unserer Straße, einem kleinen Fluß mit etwas Wasser und kleineren Siedlungen oder vereinzelten Häusern, – Büsche und Bäume stehen entlang des Flußes, die Bäume noch in gelbem Herbstlaub, – hier ist ein wenig Landwirtschaft möglich, Wasser wird aus dem Fluß entnommen und auf den Wiesen ausgebracht, – eingelagertes Heu ist zu sehen, kleinere Rinderherden und Pferde.
Wenig später dann wieder Wüste, – blanker Fels, Lehmboden, Sand über viele Kilometer, – Mondlandschaft, – kaum Vegetation, – keine Siedlungen, – auch auf dem Highway 24 ist kaum Verkehr, nur ganz gelegentlich begegnet uns mal ein Fahrzeug. Bunte Felsen, wie wir sie schon seit Tagen hier in Utah zu sehen kriegen säumen auch hier die Straße, später kommt die „graue Phase“, über weite Strecken ist die Farbe raus, Fels und Lehm sind betongrau.
Auf dem Interstate ist ein wenig mehr Verkehr, – „Green River“ ist keine Stadt im eigentlichen Sinn, eher ein etwas größerer Versorgungsposten mit Tankstellen, Schnellrestaurants und Motels.
Am Nachmittag erreichen wir „Moab“, von hier sind die beiden Nationalparks „Arches“ und „Canyonland“ gut zu erreichen, hier werden wir uns wohl für zwei Tage niederlassen, – heute noch Propangas nachfüllen, das Visitorcenter aufsuchen und wieder mal unsere „Interneterledigungen“ hinter uns bringen. Morgen dann noch telefonieren und einkaufen.
Heute finden wir draussen am Stadtrand, in einem Seitental, direkt neben dem „Colorado River“ einen freien Stellplatz auf dem Campground „Goose Island“, schön, sauber, ruhig und bezahlbar. Das wird unser Nachtplatz, vielleicht sogar für 2 Nächte, mal schauen. ( N 38° 36′ 40.0″ W 109° 33′ 30.3″ )
Tagesetappe: 260 km Gesamtstrecke: 32.152 km