10.11.2019 – Von Cuba nach Santa Fe

Minus 5 Grad, – nun für diese Höhe war es ganz ok, – aber langsam reicht es auch, wir wollen weg hier.
Das ist gar nicht so einfach, zwar fahren wir ständig südwärts, wir kommen jedoch von den Höhen nicht runter, das gesamte Land hier liegt auf über 2.000 Metern und mehr.
Ansonsten ist die Nacht herrlich friedlich, am Morgen fallen die ersten Sonnenstrahlen durch die licht stehenden Bäume und verschwinden plötzlich wieder, weiße Schleierwolken schieben sich davor, lange nicht mehr gehabt, – doch bis zum Mittag sind auch die wieder verschwunden und der Himmel zeigt sein übliches Blau.

Wir fahren den Waldweg hinaus auf den „Highway“ 126, Richtung „Los Alamos“, – die Asphaltstraße endet nach wenigen Kilometern, es folgen etwa 30 Kilometer Schotter und feste Sandpiste mit Spurrillen, vor der bei Nässe dringend gewarnt wird. Heute ist es trocken und bleibt auch so, es ist allerdings nachzuvollziehen, denn einige Passagen bestehen tatsächlich aus rostrotem, festgefahrenem Lehm, wenn der naß wird …..
Wir fahren durch eine schöne Vorgebirgslandschaft, – Nadelwald, – ein langgezogenes Tal mit einzelnen Häusern und mächtigen, urig aussehenden Felsen am Wegrand.
Irgendwann beginnt wieder der Asphalt, die Straße führt weiter durch weitläufige Waldgebiete und dann durch die „Valles Caldera“, eine weitläufige Prärienlandschaft, – den Boden eines ehemaligen Vulkanes, der bereits vor über 1 Mio Jahre erloschen ist, die Größe des Kraters ist beeindruckend.

Irgendwann erreichen wir „Los Alamos“, diese „künstliche“ und früher „geheime“ Stadt wurde im 2. Weltkrieg gegründet, um in Laboratorien und Versuchsanstalten die Atombombe zu entwickeln und zu bauen, auch heute noch wird hier geforscht, entwickelt und gebaut, an der H-Bombe, an Raketen und anderen Hightech-Projekten.
Tja, und irgendwie fahren wir hindurch und geraten wohl in irgend einen Sicherheitsbereich, denn plötzlich stehen wir vor einem Security-Check, – alles kein Problem, – nur ab hier kriegen wir ein „Begleitfahrzeug“, das uns etwa 2 km eskortiert, bis wir an einem weiteren Checkpoint wieder alleine weiterfahren dürfen.
Ansonsten ist „Los Alamos“ ein ganz normales Städtchen, eher städtischer, als Viele, die wir gesehen haben, die Häuser massiv, es wirkt gepflegt und sauber, die üblichen Einkaufszentren, – wir fahren durch, ziehen zwei Kreise und verschwinden nach Osten, Richtung „Santa Fe“.

Und so langsam kommt uns alles „spanisch“ vor.
Ja, „New Mexico“, – ehemals spanisch besiedelt, bevor es vor mehr als 100 Jahren in den Staatenbund der USA „aufgenommen“ wurde, – hier sind fast alle Ortsnamen spanisch, die Flüße und Landschaftsbezeichnungen, Restaurants und auch an der Bebauung ist es zunehmend zu erkennen, – je näher wir „Santa Fe“ kommen, umso spanischer wirkt alles, hier gibt es fast nur noch massiv gebaute Häuser, meist im maurischen Stil, wir wähnen uns eher in Andalusien als in den USA, – ein Vorgeschmack auf Mexiko, unserem nächsten Reiseland.
„Santa Fe“, die Hauptstadt „New Mexico´s“ erscheint uns riesig, lange nicht so eine weitläufige Stadt gehabt, knapp 70.000 Einwohner, wir fahren mal durch, die „Plaza“ wollen wir uns morgen ansehen.
Für heute soll Schluß sein, – die Nachtplatzsuche gestaltet sich hier schwierig, die meisten vernünftigen Campgrounds liegen außerhalb in den Bergen, wir fahren hin und finden sie geschlossen, – Winterpause, – nur im „Hyde Memorial State Park“, unweit der Straße ist einer offen, hier bleiben wir und sind wieder mal fast auf Zugspitzniveau, knapp 2.700 Meter hoch. Gute Nacht. ( N 35° 44′ 35.7″ W 105° 50′ 04.9″ )

Tagesetappe:      177 km          Gesamtstrecke:      33.933 km

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