Am Abend schauen wir noch lange übers Meer und auch heute morgen wieder, aber außer ein paar Pelikanen und Reihern gibt es nichts zu sehen, – schade, doch noch zu früh.
Es wird noch andere Gelegenheiten geben in den nächsten Tagen, wir sind noch etwas länger hier auf der Baja California unterwegs.
So fahren wir heute schon mal in einem großen Bogen einige Kilometer weiter nach Süden, dort gibt es die nächste Gelegenheit.
Gegen 10.30 Uhr fahren wir von „Puerto Adolfo Lopez Mateo“ etwa 35 Kilometer ins Landesinnere zurück bis „Vila Insurgentes“, dort machen wir Boxenstop für ein paar Besorgungen.
Schon auf der gestrigen Herfahrt sind uns im Ort diese mysteriösen Gebilde an den Stromleitungen aufgefallen, irgendwelche Nester vielleicht, – wir konnten es noch nicht rauskriegen.
Dann geht es auf der MEX 1 nach Süden bis „Ciudad Constitucion“.
Dort finden wir endlich eine Bank mit Geldautomat, die wir schon seit Tagen suchen, – schwerbewaffnete Polizisten bewachen die Gebäude, – Heike geht rein, ich bleibe mit laufendem Motor auf dem Parkstreifen davor stehen, – das bringt den Puls der Jungs in Schwung, ganz schnell sind sie da und fordern mich zum Weiterfahren auf, – knapp 100 Meter weiter finde ich die nächste Parklücke, blöderweise wieder vor einer Bank, – das Spiel wiederholt sich, jetzt kommen die „Gorillas“ von dieser Bank und schicken mich weg, – so drehe ich eine Runde um den Block und nehme Heike dann in der nächsten Runde wieder auf.
Also, – wer die Jungs mal „frisch“ machen und zum Laufen bringen will, – einfach mal vor der Bank anhalten und mit laufendem Motor sitzen bleiben.
Hier biegen wir nun auf die MEX 22 ab und fahren etwa 60 Kilometer, – wieder hinaus an den Pazifik.
Unterwegs durchfahren wir ein Gebiet intensiver Landwirtschaft, es wird überall bewässert, – Weidewirtschaft mit Rindern, – Haine mit Dattelpalmen, – Zitrusplantagen, – aber auch hier wieder große Maisfelder, Artischocken und Spargel, – auf einem anderen Feld arbeiten viele fleißige Hände in gebückter oder hockender Haltung, hier werden wohl Zwiebelsetzlinge von Hand ausgebracht.
Dann erreichen wir „Puerto San Carlos“, die Kleinstadt auf eine Landzunge ist auf drei Seiten von Wasser umgeben, auch hier zieht sich die lange „Isla Magdalena“ vor der Küste vorbei und schützt vor dem starken Wellengang des Pazifik.
Der Ort selbst ist eine Katastrophe, die Hauptstraße ist noch einigermaßen sauber, kleine Geschäfte auf beiden Seiten, Garküchen, eine Tankstelle, – die Seitenstraßen sind durchweg unbefestigt und bestehen aus festgefahrenem Sand mit vielen Löchern und morastigen Löchern, in denen noch Reste des letzten Regens stehen, – eine „Ringstraße“ führt immer am Meer entlang um die Stadt herum, – überall wohnen Fischer, vor jedem Haus stehen Boote, Netze hängen an den Zäunen, – die Häuser ärmlich, viele eher Baracken, – alles ist ziemlich vermüllt, leider werfen die Leute ihre Abfälle auch ins Meer, die Flut möge sie mitnehmen, entsprechend sehen viele Abschnitte aus.
Es gibt zwei oder drei kleine Hotels, uns erscheinen sie alle leer, Touristen sind wir wohl die Einzigen hier, es gibt ein paar „freie“ Stellplätze am Strand, die werden wir uns aber tunlichst verkneifen, – am Ortsausgang steht das eigentlich recht nette Hotel „Mar y Arena“, das auch RV-Stellplätze anbietet, – Markus, der vorgestern hier war, hatte uns schon geschrieben, daß das kein Highlight sei, – aber jetzt nochmal 60 Kilometer zurück, ist uns auch zu weit. Also stellen wir uns dort ein, – der einzige als Stellplatz brauchbare Platz zwischen den Bungalows ist eng und schief, der Hof auch nicht wirklich sauber, aber wir stehen wieder direkt am Meer, – für die eine Nacht wirds wohl gehen. ( N 24° 47′ 47.7″ W 112° 06′ 57.8″ )
Auch hier schauen wir am Abend noch lange hinaus aufs Meer, – keine Wale in Sicht, vermutlich sind wir immer noch zu früh dran.
Tagesetappe: 135 km Gesamtstrecke: 38.726 km