15.01.2020 – Von Morelia nach Angangueo

Unser Nachtplatz ist hell erleuchtet, die Polizeiwache nur 100 Meter neben uns, – das verhaltene Brummen des Straßenverkehrs von der Durchgangsstraße, die vorne am Parkeingang vorbeiführt wird am Abend immer ruhiger und hört dann irgendwann ganz auf, – sollte man nicht meinen, daß eine so große Stadt nachts zur Ruhe kommt.

Und auch am Morgen geht es verhalten los, – im Park sind nur ein paar Jogger und Spaziergänger mit ihren Hunden unterwegs.
Die Sonne scheint schon früh, – die Nacht ist wärmer, als die Letzten draußen auf dem Land, – dort waren es meist nur 6 Grad, hier in der Stadt 10 als Tiefstwert, und auch am Abend ist es mit 15 Grad bis gegen 23 Uhr noch lange ganz angenehm.

Heute früh fahren wir in die Altstadt, wollen mal schauen, ob wir dort irgendwie noch was zu sehen kriegen.
Auf der Suche nach einem nahen Parkplatz fahren wir zweimal die lange Straße entlang, merken bald, daß das aussichtslos ist, – zudem heute dort an der Kathedrale irgendeine Demonstration stattfindet, – Polizei und Demonstranten versperren wohl die letzten Möglichkeiten, vielleicht doch noch irgendwie parken zu können.
Nunja, – wir haben die herrlichen Fassaden noch einmal ausgiebig anschauen können, der Blick ins Innere der Kathedrale bleibt uns verwehrt.

Wir fahren dann aus der Stadt heraus, – unser nächstes Ziel ist das „Biosphärenreservat Mariposa Monarca“, ca. 150 Kilometer östlich.
Dort in den über 3.000 Meter hohen Bergen überwintern Hunderte Millionen von Monarchfaltern, – warum und wieso, daran wird noch geforscht, sicher ist nur, daß sich unglaubliche Mengen dieser Schmetterlinge aus dem gesamten nordamerikanischen Kontinent über tausende Kilometer hierher auf den Weg machen. Wie das dann ausschaut, werden wir morgen erkunden.

Heute führt uns unser Weg über die 126 aus „Morelia“ hinaus und über „Charo“ und „Querendaro“ hinunter nach „Huajumbaro“ auf die MEX 15 bis „Ciudad Hidalgo“, dort auf die 765 über „Irimbo“ und „Aporo“ nach „Angangueo“. Mittlerweile wählen wir bewußt eher die Landstraßen, das Fahren auf den „Autobahnen“ langweilt uns, man ist irgendwie so weit von Land und Leuten weg, – irgendwie isoliert, – hier auf den Landstraßen passieren wir ständig kleine Dörfer, kriegen dabei immer wieder schöne Einblicke in das heimische Leben, können auch eher mal Anhalten.
Die Straße ist überwiegend gut ausgebaut, – manchmal sind ein paar ruppige oder schaukelnde Kilometer dabei, aber im Großen und Ganzen ist sie recht ok.
Auf dem Land um die Dörfer wird größtenteils Landwirtschaft betrieben, – Maisanbau und Viehzucht sind die tragenden Säulen, – später, um so weiter wir in die Berge hineinkommen, wird die Natur karger, es wächst nicht mehr so viel, die Dörfer sehen entsprechend ärmlich aus.
In einer Region werden Ziegelsteine hergestellt, viele kleine Betriebe formen sie und allenthalben rauchen an den Straßenrändern kleine, selbstgebaute Brennöfen.
Viele Kilometer vor unserem Tagesziel durchfahren wir ausgedehnte Pinienwälder, die wir hier so nicht erwartet haben.

In „Angangueo“ angekommen, schrauben wir uns noch knappe 10 Kilometer immer höher in die Berge, bis wir bei 3.250 Metern Höhe unseren Nachtplatz finden. Über einen fast zwei Kilometer langen, aber gut fahrbaren Schotterweg erreichen wir tief im Wald versteckt den Parkplatz von „Santuario Chincua“, einem Informationszentrum mit Restaurants und Shops für das nördliche „Mariposa Monarca“. ( N 19° 40′ 15.9″ W 100° 16′ 40.9″ )
Von hier aus werden wir morgen eine Wanderung zu den Monarchfaltern unternehmen.

Tagesetappe:     148 km                    Gesamtstrecke:     41.510 km

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