Und auch an diesem Abend beginnt es gegen 21.30 Uhr wieder kurz zu regnen und auch irgendwann am frühen Morgen schüttet es nochmal kräftig.
Und der Morgen tut dann so, als wenn nichts gewesen wäre, – blauer Himmel und Sonnenschein und auch die Temperatur ist kein einziges Grad niedriger – Tropenwetter.
Heute ziehen wir weiter, zurück auf die MEX 200 und dann auf dieser Straße mehr als 250 Kilometer nach Südosten, bis zu unserem Tagesziel „Puerto Escondido“.
Wir müssen heute die Strecke in einem Stück durchziehen, unterwegs gibt es kaum oder nur bedingt Stellplätze für eine Übernachtung.
Deswegen machen wir uns heute früher los, so gegen 10 Uhr, uns erwarten ziemlich harte 275 Kilometer Landstraße mit vielen Kurven, unzähligen Dörfern und Städtchen und gefühlt 1 Million „Topes“.
Um es vorwegzunehmen, – jeder Meter hat sich gelohnt, das ist eine wirklich schöne Strecke, wir sehen unglaublich viel, – tropische Gärten, karge Landschaften, Dschungel, der komplett mit grünen Schlingpflanzen überwuchert ist, herrlich grüne Täler, Berge, – Flüße, in denen die Frauen ihre Wäsche waschen und die Kinder baden gehen, Sümpfe und kleine Seen, es ist fast alles dabei.
In einigen Gegenden wird sehr aktiv Landwirtschaft betrieben, – Kokospalmen, Avocados, Mangos, Bananen, Zitrusfrüchte, aber auch Mais und Weidewirtschaft mit Buckelrindern, – ein wirklich weiter Querschnitt durch die Möglichkeiten, dem Land etwas abzugewinnen.
Wir fahren den gesamten Tag die Küste hinunter, allerdings kriegen wir das Meer erst am Abend zu sehen, als wir ankommen, – die MEX 200 führt mit etwas mehr oder weniger Distanz zum Meer eher im Inneren durchs Land, mal macht sie einen weiten Bogen von der Küste weg, dann wieder zurück.
Gegen Mittag kriegen wir nochmal eine ordentliche Dusche, bei schwülen 34 Grad stauen sich an der Bergkette im Norden schwarze Wolken, die sich irgendwann kräftig ausregnen, – für wenige Momente fällt die Temperatur auf 26 Grad, dann „dampft“ es mit 32 Grad weiter.
Wir erleben eine Vielzahl von kleinen Dörfern und Städtchen, die wir durchfahren, – es ist schön, dem täglichen Leben dort zu begegnen, einige sind ziemlich ärmlich, andere wieder „gut bürgerlich“, mit schönen Häusern und Gärten, – in einem kleinen Städtchen lassen wir uns in einem Familienrestaurant an der Straße zum Mittag nieder, – keine Ahnung, wie wir das mit der Bestellung hingekriegt haben, aber es schmeckt köstlich, – Grillfleisch, frischer Weißkrautsalat und Fladenbrot, zwei Getränke dazu, alles für fast beschämende 145 Pesos (7,50 Euro). Die einzig größere Stadt „Pinotepa National“ streifen wir nur ein wenig, hier gibt es eine Umgehungsstraße.
Gegen Abend erreichen wir „Puerto Escondido“, eine Touristenhochburg mit Hotels, Restaurants und Bars und einem herrlich langen und weiten Pazifikstrand, – die Brandung ist wild, rote Fahnen warnen vor einem Bad im Meer, – nur die Surfer freuen sich darüber und stürzen sich hinein.
Wir fahren zum „Cabanas El Eden“, einem kleinen Campground direkt an der Hauptschlagader, der „Playa Zicatela“. ( N 15° 51′ 13.2″ W 097° 03′ 21.2″ )
Zunächst denken wir, daß wir falsch sind, als wir die gepflasterte Uferpromenadenstraße entlangfahren, – doch das passt schon, die Einfahrt ist wieder mal wahnsinnig eng, – unser Stellplatz liegt nur 10 Schritte vom Restaurant und weitere 10 Schritte vom „Boulevard“, der an den Strand grenzt.
Neben uns pulst das Leben, – die Menschen pilgern die Promenade entlang, die umliegenden Bars und Restaurants beschallen die Straße bis spät in die Nacht, immer mal wieder kommen Straßenmusikanten vorbei und spielen auf, das klingt gut, Leichtigkeit und Fröhlichkeit liegen in der Luft.
Morgen bleiben wir und schauen uns hier mal um.
Tagesetappe: 275 km Gesamtstrecke: 42.869 km