27.02.2020 – Von Izamal nach Chichen Itza

Nach dem bewölkt, kühlen Tag ist die Nacht wieder mal angenehm temperiert und gelegentlich fallen noch ein paar Regentropfen.

Es ist 11 Uhr als wir uns auf den Weg machen, über die YUC 53 bis „Kantunil“, – dort auf die alte MEX 180, – sie führt ein wenig „über die Dörfer“, – bis hinüber nach „Pisté“, wo sich die archäologische Stätte von „Chichén Itzá“ befindet.

Der Weg dorthin führt über eine schmale Landstraße und durch kleine Dörfer, – es ist immer wieder schön, bei der Durchfahrt einen kleinen Eindruck vom Leben der Menschen zu kriegen, die dort wohnen.
Viel gibt die Gegend nicht her, – in der Natur wieder der übliche „Wildwuchs“, – nur ein paar wenige Nutzflächen tragen zum Lebensunterhalt bei, – in den Dörfern kleine Geschäfte am Straßenrand und die üblichen Garküchen, – meist einfache, kleine Behausungen, in denen die Menschen hier leben, – einige wirklich sehr ärmlich, – und überall das schon zur Gewohnheit gewordene Müllproblem, – er liegt überall in den Straßengräben, entlang der Feldwege und am Rand der Dörfer und Städtchen, – Müllabfuhr auf dem Land ist offensichtlich absolut unbekannt, – neben einigen Häusern brennen kleine Feuer, dort wird alles hineingeworfen, – oft hängt dieser eklige Gestank von verbranntem Plastik in der Luft.

Um die Mittagszeit kommen wir in „Pisté“ an, – dort vor dem Hotel „Piramide Inn“, – etwa 1 Kilometer vor den archäologischen Stätten von „Chichén Itzá“, können wir stehen und auch über Nacht bleiben, – zwischen Hotel und MEX 180 im Vorgarten, – eigentlich nicht wirklich toll, aber besser als irgendwo „draussen“, – zumal wir die Annehmlichkeiten des Hotels mitbenutzen können, – den schönen Pool hinten im Garten und relativ gutes Internet, das ist auch mal ganz schön, – außerdem läßt der Verkehr am Abend stark nach und die paar Autos verkraften wir locker. ( N 20° 41′ 36.1″ W 088° 34′ 57.7″ )

Nach der Mittagspause ziehe ich los, die Ruinenstätte besichtigen.
Wie schon in „Uxmal“, sind auch hier die Eintrittspreise „zweigleisig“, Mexikaner zahlen um die 190 Pesos, „Gringos“ wieder den saftigen Preis von 497 Pesos, also knapp 25 Euro, – naja, Yucatan halt, – trotzdem stehen hier mindestens 15 Busse und Unmengen von PKW´s, – es geht her, wie im Taubenschlag, – ein ständiges Kommen und Gehen, – wenigstens ist das Gelände riesig und die Besucher verlaufen sich einigermaßen.
„Chichén Itzá“ ist eine der größten und besterhaltensten archäologischen Stätten Mexikos, – auf 5 qkm stehen die Maya-Ruinen, die nur einen Teil der ehemaligen Stadt darstellen, ein großer Teil ist und bleibt unentdeckt und unerforscht in den umliegenden Urwäldern oder unter der Erde verborgen.
Das, was hier wieder sichtbar und zugänglich gemacht wurde, verleiht allerdings genügend Eindruck von der Größe und der Schönheit des politischen und religiösen Zentrums der Maya und Tolteken, die sich dort nach 700 Jahren Mayaherrschaft im 11. und 12. Jahrhundert niedergelassen hatten.

Im Zentrum der Anlage steht der „aus Stein gehauene Kalender“, die „Pyramide des Kukulkán“, – ein architektonisches Meisterwerk, exakt nach astrologisch-astronomischen Regeln errichtet, – rundum führen 4 Treppen mit jeweils 91 Stufen zum oberen Plateau, also 364 plus 1, somit 365 Stufen für die Tage des Jahres, die 9 Terrassen, die pyramidenförmig nach oben führen bedeuten die 9 Himmel, – getrennt durch die Treppen sind das 18 Felder, die 18 Monate des Mayakalenders, die 4 Seiten stellen die 4 Himmelsrichtungen dar, – am 21. März und 21. September, also an den Tagen der Tag- und Nachtgleiche wirft die Nachmittagssonne einen Schattenstreifen, der von der Pyramidenspitze langsam nach unten wandert und sich dort mit den Schlangenköpfen des Treppenaufgangs vereint, so entsteht der Eindruck einer kriechenden Schlange, die an diesen Tagen eine unglaubliche Zahl von Schaulustigen an diesen Ort lockt.

Um dieses Bauwerk gruppieren sich eine Vielzahl von Tempeln, Plattformen, Ballspielplätzen und anderen Gebäuden, jedes für sich absolut sehenswert.
Das Gelände ist so riesig, daß man sich in der Tat verlaufen kann, die Beschilderung ist zudem etwas dürftig, so daß ich prompt irgendwo am anderen Ende herauskomme, mein Rückweg ist von dort 3 Kilometer lang.

Ich bin ganz schön geschafft, als ich gegen Abend zurückkomme, 3 Stunden und bestimmt 8 oder mehr Kilometer Fußweg, wenigstens ist der Himmel heute bedeckt und die Temperatur mit 25 Grad sehr moderat, – die Anlage ist in der Tat beeindruckend.

Morgen früh wird sich dann Heike zu ihrer Besichtigungsrunde aufmachen.

Tagesetappe:     71 km                    Gesamtstrecke:     45.785 km

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