Der Campground hier in Chetumal gehört zu der besseren Sorte, ist ein wenig teurer als die Anderen, liegt aber auch wirklich schön und ist toll ausgestattet, – lange nicht gehabt.
Nebenan sind Nachbarn aus der Schweiz, ein Stück weiter hinten Australier und 3 kanadische Camper stehen in der Mitte des Platzes, – es ist noch sehr viel Platz, – auch hier, wie fast überall in Mexiko sind die Plätze meist leer oder nur schwach besucht.
Wir werden auch hier wieder ein paar Tage verbringen, – alles spricht dafür, – zudem haben wir jetzt Zeit, – unsere Runde durch Mexiko steht kurz vor dem Ende, wir lassen es schon einige Tage lang wesentlich ruhiger angehen, – ist auch schwer nötig, die Kanada-Alaska-USA-Tour steckt noch in den Knochen, fast 40.000 Kilometer in 6 Monaten war schon heftig.
Und es kann passieren, daß wir uns hier in Mexiko noch länger als geplant aufhalten werden, – auch hier beginnt das „Corona-Virus“ seine Auswirkungen zu zeigen. In Mexiko selbst ist zwar noch alles ruhig, allerdings treffen jeden Tag Hiobsbotschaften von unserer weiteren Strecke ein, – in Südamerika sind schon Grenzen geschlossen, – in Zentralamerika haben Honduras und Guatemala ihre Grenzen schon dicht gemacht und Richtung Norden, die USA sind ebenfalls dicht.
Unseren ursprünglichen Plan, ab Ende April bis zum Herbst nach Deutschland und Kreta zurückzukommen und unsere Panamericana-Reise Anfang November fortzusetzen werden wir wohl aufgeben müssen, – jetzt in dieser Zeit zurück nach Deutschland, – das muß nicht sein, – zudem ist Kreta auch kaum noch zu erreichen, -Italien ist schon dicht, – der Fährverkehr nach Griechenland wird wohl auch die nächsten Tage eingestellt werden, – die Balkanroute ist dicht und Griechenland macht seine Grenzen wohl auch dicht, – und ob wir dann, wenn wir im Herbst zurück nach Mexiko wollen, hier überhaupt noch einreisen dürfen, ist mehr als fraglich.
Das sind so unsere Gedanken beim Frühstücken, – unsere Mexiko-Visa laufen Anfang Juni aus und weil wir hier in „Chetumal“ nur wenige Kilometer von der Grenze nach „Belize“ entfernt sind, beschließen wir, heute nach „Belize“ einzureisen und direkt wieder zurück nach Mexiko einzureisen, womit wir neue 180-Tage-Visa hätten und damit gut bis in den Frühherbst bleiben könnten, wenn sich die Grenzen Richtung Süden evtl. nicht wieder öffnen sollten.
Ich gehe gerade mal rüber zu den schweizer Nachbarn, die sind gestern erst aus „Belize“ gekommen und will mich nach den Örtlichkeiten an der Grenze erkundigen, als Heike rüber ruft, daß gerade eben die Meldung übers Internet ging, daß auch „Belize“ seine Grenzen geschlossen hat.
Nun ist rund um Mexiko alles dicht, – na wenigstens ist das Land groß genug und birgt noch viele von uns unbesuchte Orte, so kommt wenigstens keine Langeweile auf.
Wir müssen nun mal schauen, wie das weitergeht und hoffen, daß sich doch in den nächsten Wochen wieder alles ein wenig normalisiert.
Eigentlich wollten wir den Tag heute mal faul verbringen, allerdings gibt es für mich wieder Einiges zu „schrauben“, – „Ebbes is ömmer“, – das Fliegengitter der Dachluke hat gestern abend seinen Geist aufgegeben und am frühen Nachmittag, als ich die Batterien im HerrMAN mal aufladen möchte, – macht das Ladegerät im Elektroblock keinen Mucks mehr, – na Klasse.
Ich baue alles aus, zerlege es komplett, kann aber nichts finden und baue den E-Block wieder ein. Morgen muß ich einen Autoelektriker finden.
Tagesetappe: 0 km Gesamtstrecke: 46.423 km