02.03.2020 – Strandtag in Puerto Aventuras

Der Empfang auf dem Platz ist herzlich, – Dierck und Vera, ein Rentnerpaar aus Deutschland kümmern sich ein wenig um die Gäste auf dem Platz, – sie verbringen schon seit 14 Jahren ihre Winter als „Dauercamper“ hier auf dem Platz, – von ihnen erfährt man alles Wichtige und fühlt sich gleich ein wenig zu Hause.

Der Abend ist warm, vom Meer weht ein angenehmes Lüftchen herüber, – hier draußen hält sich auch die Zahl der Moskitos ziemlich in Grenzen, – das alles zusammen verspricht eine ruhige, angenehme Nacht.

Der Morgen bringt blauen Himmel und Sonnenschein, – auf dem Platz geht es geruhsam zu, – ein paar Hunde kommen immer mal wieder vorbei und schauen nach Aspros, – und das platzeigene Schwein, – die Tochter des Campbesitzers hat es irgendwann als junges Ferkel angeschleppt, – seitdem lebt es hier, genießt alle Freiheiten, ist gut Freund mit den Hunden und nascht sich so durch, – auch raus an den Strand geht es gerne mal, dort klaut es schon mal den Touristen die Süßigkeiten vom Liegestuhl, – wenn es Streicheleinheiten braucht, stubst es jemanden mit seinem Rüssel ans Bein, wird es dann gestreichelt, läßt es sich genüßlich umfallen und den Bauch kraulen.

Der Strand ist komplett touristisch erschlossen, – Restaurant, Imbiß, mehrere Strandbars, kleiner Minimarkt, Strandliegen, Tauchschule, – und es kommen reichlich Touristen, – nördlich und südlich dieses Abschnitts sind große Urlaubsresorts und auch hier in der Nähe kleinere Beachclubs, – die Gäste suchen sich diesen Strand hier aus, weil er immer noch ruhiger ist, als anderswo.
Der Strand ist wahrlich ein Traum, – karibisch halt, – so wie man sich das vorstellt, – schneeweißer, feiner Sand, – Kokospalmen, – türkisblaues Meer mit angenehm warmem Wasser, – dazu eine leichte Brise, die die hochsommerlichen Temperaturen recht erträglich werden läßt.

Wir haben uns eingerichtet, mit Markise und Sonnensegel, – auch an unserem Stellplatz, etwa 30 Meter landeinwärts, kommt die frische Meeresbrise noch an und macht die Mittagshitze recht erträglich.
Nichtstun ist angesagt, – mal ein wenig den Strand entlang schlendern, mal schwimmen gehen, – so läßt es sich aushalten und der Tag geht viel zu schnell zu Ende.

Am Abend kommt Dierck noch auf einen Plausch zu uns rüber, – er freut sich, daß er wieder mal „schnacken“ kann, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, – auch wir finden es angenehm, mal wieder verstanden zu werden.

Morgen ziehen wir weiter nach Süden, – wir hoffen, daß wir dort unseren Traumstrand noch finden werden.

Tagesetappe:     0 km                    Gesamtstrecke:     45.996 km

01.03.2020 – Von Valladolid nach Playa del Carmen

Gegen 23 Uhr kehrt dann Stille ein, in der Nacht ist hier draußen absolut nichts zu hören.
Die Temperatur fällt in der Nacht auf 13 Grad, – zum Schlafen absolut angenehm.

Die Mexikaner scheinen alle Frühaufsteher zu sein, – an allen Orten, an denen wir nicht wirklich ganz alleine waren, beginnt das tägliche Leben irgendwie unglaublich früh, – so auch heute am Sonntag, – schon irgendwann um 6 Uhr sind draußen Stimmen zu hören, Lachen, – gegen 7 Uhr dann kreuzen irgendwelche Mountainbiker hier auf und unsere „Zimmernachbarn“ reisen gegen 8 Uhr ab, – vermutlich spielt sich das Leben in solch ganzjährig heißen Gegenden ganz früh und spätabends ab, in der Mittagshitze wird sich zur Siesta in die Hängematte gelegt.

Wir behalten unseren bekannten Rythmus bei, – Aufstehen gegen 8.30 Uhr, Frühstück bis 10 Uhr und dann langsam in die Pötte kommen und gegen 11 Uhr losfahren.
Heute zunächst rüber in die Stadt „Valladolid“, – das Zentrum soll schön anzusehen sein, – Häuser im kolonialen Stil, Plätze, Kirchen.
Es sind nur etwa 5 Kilometer, – allerdings kommen wir nicht wirklich ins Zentrum rein, – irgend etwas gibt es heute wieder zu demonstrieren, – Taxen und Kleinbusse haben die gesamte Innenstadt abgeriegelt, die Polizei leitet den Verkehr um, – trotzdem fahren wir so dicht wie möglich einige Kilometer am Zentrum entlang, drehen und fahren auf der anderen Seite wieder einige Kilometer zurück, dabei können wir doch den einen oder anderen Blick erhaschen und uns einen kleinen Eindruck verschaffen.
Bunte Häuser, gepflasterte Altstadtstraßen, Fähnchen und Wimpel, zwei Stadtparks mit großen Bäumen, Ruhebänken und zwei Kirchen bilden den Kern der Altstadt, – einige Touristen sind unterwegs, ein paar Cafe´s und Restaurants, Souvenirgeschäfte und kleine Hotels bieten ihre Dienste an.

Wir fahren dann raus auf die MEX 180 und nach Osten, Tagesziel heute „Tulum“ am karibischen Meer.
Die Fahrt über die MEX 180 ist wieder ziemlich eintönig, – zwischen den wenigen Orten, die es dort gibt, sind nur wilde, haushohe Hecken, Bäume und Gestrüpp zu sehen, meist wächst es über die Standstreifen herein bis zur Straße, ein Blick darüber hinweg ist nicht möglich, also fährt man kilometerlang und schnurgerade wie durch ein grünbraunes Tunnel mit Oberlicht.
Wir kommen zum Abzweig nach „Cobá“, – dort gibt es ein paar kleine Seen und eine der größten Maya-Stätten Mexikos, – das wollen wir uns anschauen.
Der große See am Eingang des Ortes ist hübsch, sogar eine kleine, hölzerne Promenade gibt es. Dann auf dem Parkplatz lesen wir noch einmal in unserem Reiseführer, was uns hier erwartet, – und entscheiden uns, darauf zu verzichten. Das Maya-Gelände ist so riesig, daß man sich dort Fahrräder oder Rikschas mieten kann um die 80 qkm besichtigen zu können.
Wir denken, daß wir die letzten Tage wirklich zur Genüge Ruinen, Tempel und Pyramiden gesehen haben, – zudem ist es schon 15 Uhr, – als wir vorhin zwischen „Valladolid“ und „Cobá“ die Grenze zum Bundesstaat “ Quintana Roo“ überschritten haben, ist unsere Uhr wieder mal eine Stunde nach vorne gesprungen.
„Quintana Roo“ ist der östlichste Bundesstaat Mexikos mit „Cancun“ und den Touristengebieten an der Karibikküste, hier wird es entsprechend früher hell und dunkel, weswegen die Uhren hier eine Stunde vorgehen, – gegenüber Deutschland sind wir jetzt nur noch 6 Stunden im Rückstand.
Trotzdem ist der kurze Abstecher nach „Cobá“ nicht umsonst, – direkt am See finden wir ein nettes, kleines Restaurant, – sieht sauber aus, man sitzt herrlich draußen, – vom See weht ein frisches Lüftchen herüber, das Essen schmeckt hervorragend und ist wirklich preiswert.

Dann fahren wir zurück auf die MEX 180 und weiter nach „Tulum“, – landschaftlich das selbe Bild, wie vor „Cobá“, – bis in die Stadt, – dort ist es wieder mal unglaublich schwierig, einen Übernachtungsplatz zu finden, – es gibt sowieso nur einen, der uns einigermaßen vernünftig erscheint, nur stoppt uns kurz vor dem Ziel ein tiefhängender, dicker Ast und wir müssen umdrehen.
So fahren wir noch etwa 25 Kilometer weiter nach Norden, immer an der Küste entlang, – hier stehen die großen Urlaubsresorts, aufgereiht wie die Perlen auf der Schnur, rechts der Straße bis hinaus ans Meer ist alles Touristenzone, – Stacheldrahtzäune und Wachttürme sichern die Bereiche ab.
Kurz vor „Playa del Carmen“, bei „Puerto Aventuras“ finden wir den Campground „Xpu-Ha Mundo Chalio“, fast direkt am Strand, ein Platz ist gerade noch frei, – hier werden wir jetzt mal 2 Tage bleiben, – mal schauen, wie sich Karibik so anfühlt. ( N 20° 28′ 19.3″ W 087° 15′ 31.5″ )

Tagesetappe:     154 km                    Gesamtstrecke:     45.996 km