Die Bootstouren starten ab 8 Uhr, entsprechend ist schon ab 7 Uhr Betrieb auf dem Hof, Mopeds und Autos kommen und bald auch die ersten Taxen und Kleinbusse, die Gäste bringen.
Die Boote fahren los, so bald sie mit 12 bis 15 Fahrgästen besetzt sind, feste Zeiten gibt es nicht, Wartezeiten auch nicht.
Ich mache mich gegen 10 Uhr los, – ein Ticket kostet 232 Pesos, also rund 12 Euro, die Fahrt führt bis ins mehr als 20 Kilometer entfernte Chicoasén, wo eine Staumauer zur Umkehr zwingt.
Die Fahrt ist beeindruckend, – schon nach wenigen Minuten verschlingt uns die Einsamkeit der Schlucht, – der Fluß schlängelt sich gemächlich durch den Canyon, – die Felsen auf beiden Seiten werden immer mächtiger, bis sie sich zur Mitte der Strecke etwa 1.200 Meter senkrecht auf beiden Seiten gegen den Himmel recken, – sieht gigantisch aus.
Vor den steil aufsteigenden Felsen, an der Flußkante, klammert sich der tropische Regenwald an jeden verfügbaren Platz, kleine Sandbänke ducken sich vor den Büschen und Bäumen, auf ihnen aalen sich mächtig große Krokodile in der Sonne.
Kormorane sitzen auf den Bäumen und halten nach Beute Ausschau, Silber- und Graureiher stehen im Wasser oder am Ufer, Pelikane lassen sich in der Strömung treiben, – oberhalb der Felsen drehen immer wieder irgendwelche nicht sehr großen, schwarzen Geier in großer Stückzahl ihre Runden, gelegentlich lassen sie sich in Ufernähe auf Felsbrocken nieder.
Und direkt am Ufer in einem der mächtigen Bäume entdecken wir eine Affenmutter mit ihrem Baby.
Natürlich ist auch hier das weltweite Plastikproblem nicht zu übersehen, – immer wieder treiben Flaschen in der Strömung und an Wirbeln oder in Kurven wird unglaublich viel davon angeschwemmt, es bilden sich ganze Teppiche aus diesem Zeug, – eine Plage der Menschheit !
Bei Chicoasén verhindert eine Staumauer die Weiterfahrt, hier wird Strom erzeugt und vermutlich auch der Wasserstand reguliert.
Wir drehen um und fahren zurück.
Nach 2,5 Stunden erreichen wir wieder den Anleger, – eine wirklich erlebnisreiche Tour.
Nach meiner Mittagspause fahre ich noch ein Stück weiter, nicht viel, aber hier kann ich nicht noch eine Nacht stehen bleiben.
Nächstes Ziel ist dann San Cristobal de las Casas.
Hier nehme ich heute bewußt die mautpflichtige MEX 190 D, die über fast 50 Kilometer ziemlich gerade in die Berge der Meseta Central de Chiapas führt, während sich die MEX 190 wieder in hunderten von Kurven steil nach oben schlängelt, – an Maut zahle ich knapp 4 Euro.
In gut einer Stunde bewege ich mich von etwa 400 auf 2.300 Meter ü. NN, die Temperatur fällt von 32 auf 22 Grad und aus den schwarzen Wolken, die gestern nachmittag schon über den Bergen zu sehen waren, fallen tatsächlich für ein paar Minuten ein paar Regentropfen, – die ersten, seit ich vor sechs Wochen angekommen bin.
Auf dem örtlichen Campground in San Cristobal waren wir vor 3 Jahren, die Zu- und Abfahrt war dermaßen schwierig und eng, das tue ich mir heute nicht an.
Ich suche im iO und finde außerhalb der Stadt eine Empfehlung, die ich ansteuere, – einige Kilometer östlich, – sowieso meine Richtung.
Als ich ankomme, erkenne ich den Parkplatz der Grutas de Rancho Nuevo, einer Tropfsteinhöhle, die war auch damals schon besichtigt haben. ( N 16° 40′ 13.8“ W 092° 35′ 04.3“ )
Ein großzügiges Naherholungsgebiet in einem lichten Kiefernwald, mit Palapas, Feuerstellen und Campmöglichkeiten, – und die Restaurants sind auch noch geöffnet.
Tagesetappe: 57 km Gesamtstrecke: 49.700 km













Sieht aus wie Norwegen
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