Heute ziehe ich dann mal ein Stück weiter, ich möchte mir den Vulkan Fuego etwas aus der Nähe anschauen.
Dazu werden rund um Acatenango Hikingtouren angeboten, etwa 6 bis 10 Stunden Aufstieg, dann ist man ganz nah dran, – naja, so nah will ich das nun auch wieder nicht.
Gegen 11 Uhr mache ich mich los, – bis ich durch San Marco und den Nachbarort San Pablo durch bin, dauert es fast eine Stunde, – die Gassen sind so wahnwitzig eng und in San Pablo laße ich mich gleich in die Irre führen, komme ein kleines Stück zu weit in den Ort rein, – „fährst eine kleine Schleife, zweimal links rum, kommst Du drüben wieder raus“, denke ich. – Pustekuchen !
Der einzige Weg, der wieder aus dem Gassenwirrwarr hinausführt, ist mit einem Jahrmarkt zugestellt, – Buden, – ein Riesenrad, – alles dicht.
Da ist guter Rat teuer, – rückwärts geht nicht, da reiße ich alle Kabel über der Straße ab, bleibt nur umdrehen, – ungefähr so, wie auf einer Briefmarke Walzer tanzen, – da ist erst schon alles eng, dann sind die Ränder noch mit Tuktuks und Mopeds zugeparkt, – rauchende Grills und Verkaufsstände stehen rum, – Markisen und Vordächer reichen bis in die Fahrspur und die Menschen drücken sich neben dem HerrMAN noch durch den engsten Spalt, – keine Zeit, – Termine, Termine.
Mittlerweile habe ich vier Einweiser und etwa 30 Zuschauer, – Millimeterarbeit, – bestimmt setze ich 10 mal vor und zurück, – es geht, – aber wirklich um Haaresbreite, – da paßt rechts und links kein Zeitungsblatt mehr dazwischen, – wenigstens kriege ich ein paar Daumen hoch aus dem Kreis der Zuschauer, als ich durch bin.
Man kann lange drüber diskutieren, ob man den See besser nördlich oder südlich umfährt, ich habe mich für die nördliche Route entschieden, über die kleine Serpentinenstraße SOL 4 zurück auf die CA 1 bis Chimaltenango, dann über die 14 und die CHM 11 in das kleine Dörfchen am Fuß des Vulkans Acatenango.
Die Fahrt ist problemlos, dauert halt wieder mal fast 6 Stunden für die paar Kilometer, es geht ständig die Berge rauf und wieder runter, – Serpentinen, – Kurven, – Dörfer.
Oben, am Ende der Serpentinenstraße gibt es einen Aussichtspunkt, der seinem Namen wirklich gerecht wird, der Blick zurück auf den See ist grandios.
Auf dem weiteren Weg durch die Berge scheint das Töpferhandwerk weit verbreitet zu sein, – überall an den Straßen sind Geschäfte und Verkaufsbuden, die Töpferwaren in allen Größen und Ausführungen anbieten.
Später, als ich mich wieder um einige hundert Höhenmeter weiter unten bewege, wird Gemüse angebaut, große Felder sind zu sehen, auch Gewächshäuser und Folientunnel, – Zwiebel, Kohl, Möhren und Schnittlauch kann ich im Vorüberfahren erkennen.
Als ich gegen 17 Uhr hier ankomme erfüllt sich mein Wunsch näher an den Vulkan Fuego ranzukommen leider nicht, – andere Vulkane sind zu sehen, der Fuego versteckt sich aber hinter dem Acatenango, – auch die anderen Stellplätze hier im Bereich sind alle nördlich und haben das gleiche Problem, und dort, wo er wohl zu sehen wäre, nämlich von Süden, gibt es keine Straßen und keine Stellplätze.
Naja.
Mein heutiger „Stellplatz“ ist auf einem „Bolzplatz“ neben dem Haus der „V-Hiking-Tours“, die Trekkingtouren auf die Vulkane anbieten und wohl deshalb irgendwie in die Stellplatzliste geraten sind.
Das ist allerdings nicht mein Ansinnen, aber die Familie ist nett und freundlich, der Platz halt ohne Alles, – nur gerade ist er ! Das ist ja auch schon was.
( N 14° 33′ 05.8“ W 090° 52′ 12.1“ )
Ich bin hier wieder mal auf fast 2.300 Meter, – die Nacht wird frisch, waren vorhin, als ich angekommen bin, schon nur noch 18 Grad.
Tagesetappe: 136 km Gesamtstrecke: 50.892 km







