Ja, die Nacht ist richtig frisch, ab 06.30 Uhr scheint die Sonne und heizt, bis ich gegen 08.30 Uhr aus den Federn krieche, ist es schon recht erträglich.
Viel Strecke habe ich heute nicht vor mir, der Vulkan Fuego steckt mir noch in der Nase, so fahre ich erst mal 10 Kilometer auf der 10 in die entgegengesetzte Richtung, in der Hoffnung, den Acatenengo aus dem Blickfeld zu kriegen.
Das wird nichts, – ich drehe um und mache mich rüber nach Antiqua, der alten Hauptstadt Guatemalas.
Dafür nehme ich die CHM 11 nach Norden bis Parramos, dort biege ich nach Osten und später nach Süden ab und bin schon da.
Das Städtchen ist, wie der Name schon sagt „antik“, also viel alte Bausubstanz, die innerstädtischen Straßen mit groben Basaltsteinen gepflastert, es ruckelt und scheppert heftig beim Drüberfahren.
Mein Stellplatz für die nächsten 2 oder 3 Nächte ist der Innenhof der Touristenpolizei, ein schönes Gelände, großzügig, mit vielen großen Bäumen, die Schatten spenden.
Die Polizisten hier sind superfreundlich, etwas länger als ein paar Tage stehen ist auch kein Problem, und auf meine Frage, was ich zu zahlen hätte, kommt doch tatsächlich die Antwort: „Nichts“, – gibt es das auch noch ? ( N 14° 33′ 19.3“ W 090° 44′ 22.7“ )
Der Pförtner will lediglich kurz in meinen Paß schauen, damit er weiß, wer sich hier auf dem Gelände befindet, ich gebe ihm auf Nachfrage eine Kopie davon, – hier stehen ein paar Overlander aus aller Welt, US-Amerikaner, Schweizer, Deutsche, Brasilianer, aber auch Fahrzeuge aus Guatemala, – meist PKW, – einheimische Touristen, die die Stadt besuchen und hier in ihrem Auto übernachten.
Wenig später kommt ein anderer Polizist bei mir vorbei und bringt seine frisch erworbenen Deutschkenntnisse bei mir an, – holperig, – aber allen Respekt !
Es entwickelt sich eine nette Unterhaltung, – teils auf deutsch, – wenns klemmt, machen wir in Englisch weiter, das kann er auch.
Er bietet seine Hilfe an, wenn irgendetwas sein sollte, soll ich mich direkt an ihn wenden, – na das ist doch eine Ansage.
Den Nachmittag verbringe ich dann mit Ela und Martin aus Deutschland, die auch hier unter den Bäumen stehen, sie haben interessante Informationen aus dem Norden des Landes, wo ich anschließend hin möchte, und planen auch ihre Weiterfahrt bis nach Panama, – so plaudern wir uns fest, bis es kühl und schon bald dunkel wird.
Tagesetappe: 38 km Gesamtstrecke: 50.930 km




