13.-16.03.2023 – Storage in Panama-City

Wir sind alle überrascht, wie ruhig die Nächte hier mitten in der Stadt sind.
Panama-City ist großflächig, licht und weit auseinander gezogen, hier hat man nicht das Gefühl von Enge, wie in so vielen anderen Megastädten, – Moloch, wie ich es immer nenne, kann ich bisher hier nicht erkennen, – auch der Verkehr ist alles andere als chaotisch.

Tag 1:
Werner und ich haben beide den selben Plan, deswegen treffen wir uns am Morgen zusammen mit Alejandro, um die Vorgehensweise der nächsten Tage abzusprechen und Termine abzustimmen, Autowäsche, evtl. Kleinreparaturen, den Weg durch den Zoll, – er wird uns dabei begleiten, das erleichtert die Sache natürlich ungemein.
Dabei klären wir gleich einige Fragen betreffend der im Herbst anliegenden Verschiffung nach Kolumbien.
Wäsche waschen lassen, – den kompletten Innenraum reinigen und desinfizieren ist mein Job, am Mittag fange ich schon mal mit dem Aussortieren der Schränke und deren Reinigung an.

Am Nachmittag werden die Fahrzeuge von Jutta und Michael und von Linda und Marius in einen Container verladen, um die Reise zurück nach Europa anzutreten.
Eine echt spannende Angelegenheit, – Millimeterarbeit, – sie passen gerade so hintereinander in den Container und auch in der Breite und speziell in der Höhe geht es haarig zu, – der weiße Peugeot paßt sofort, Marius muß bei seinem blauen Sprinter 4 x 4 mit etwas höherem Fahrwerk ein wenig nachhelfen, – die Dachhaube muß runter, – die Luft in den Reifen zur Hälfte abgelassen werden und den letzten Zentimeter holt er noch raus, indem er die hinteren Federn mit zwei kräftigen Spanngurten etwas zusammenzieht. Die Arbeit lohnt sich, – letztendlich paßt auch der Sprinter rein.

Für die Verladung hat sich Alejandro eine spezielle Technik zugelegt.
Der zu verladende Bus fährt hinter den geöffneten Container, – eine Abschleppplattform fährt vor den Bus, – der auf die Plattform auffährt, – der Abschlepper fährt rückwärts an den Container ran, hievt das Fahrzeug hydraulisch auf die Containerbodenhöhe, – der Bus kann bequem und gerade in den Container einfahren.

Tag 2:
Zuerst ist heute früh die Wäscherei dran, damit die Sachen noch fertig werden, – ist gar nicht so einfach, – hier ist eine richtig Große, gleich um die Ecke, – hatte ich mir gestern schon angeschaut, – heute hin, – sie nehmen heute nichts mehr an, sind voll, – und morgen auch nicht !?
Sie verweisen mich an eine Andere, im nahen Einkaufszentrum, etwa 600 Meter weiter, – dort erzählt man mir, daß sie nicht waschen, – offensichtlich ist das lediglich eine Reinigung, – nächster Hinweis führt zum nächsten Einkaufszentrum, nochmal etwa 1,5 km weiter, – dort werde ich bedient, zwei große Säcke mit Wäsche, – seien in 1 Stunde fertig sagt man mir, und kosten 8 Dollar, – ok, ist jetzt nicht wirklich viel, für die Menge Zeugs.

Zurück auf dem Stellplatz mache ich weiter mit der Innenreinigung, weiter mit den Schränken, dabei schon mal in die Reisetasche packen, was mit muß und die oberen Fenster von innen putzen, – ist verdammt heiß im Oberstübchen.

Drüben bei Alejandro wird heute wieder verladen, – nicht weniger spannend wie gestern.
Heute werden eine Aufsetzkabine und der dazu passende Pickup hintereinander in einen Container geschoben, – gleiches Prozedere wie gestern, – nur kann ja die Aufsetzkabine nicht selbst fahren, sie wird abgesetzt, auf ein selbstgebasteltes Holzgestell mit Rollen gepackt und hineingeschoben, der Pickup fährt hinterher. Auch das ist spannend, gelingt aber letztendlich auch.

Am Nachmittag fahren Gaby und Werner in dieses Einkaufszentrum, ein paar Sachen holen, – die Gelegenheit ist günstig, – ich werde mitgenommen, und auch wieder zurückgebracht, – die Wäsche ist fertig, sauber und trocken, – allerdings direkt aus dem Trockner in zwei große Müllsäcke gestopft und jetzt entsprechend zerknittert, – naja, Bettwäsche und Handtücher ist ja nicht ganz so schlimm, aber die T-Shirts sehen jämmerlich aus.

Als am Abend die Sonne hinter dem Nachbargebäude verschwindet, putze ich noch das Fahrerhaus von innen, – am Tag, wenn die Sonne draufsteht, ist mir das zu heiß da drin, hier in Panama-City ist es derzeit am Tag etwa 33 Grad warm und die Nacht ist auch nicht weit unter 30, – tropisch halt.

Tag 3:
Heute soll der HerrMAN gewaschen werden, der hat es bitter nötig, – allerdings haut das nicht hin, ich werde auf morgen früh verschoben.
So mache ich heute den Rest sauber, Bad, Fußboden und am späten Abend noch den Kühlschrank.

Tag 4:
Am Morgen wird der Waschtermin für den HerrMAN nachgeholt, die Jungs geben sich echt Mühe und seifen ihn kräftig ab, gute 2 Stunden dauert die Prozedur.


Heute ziehe ich aus dem HerrMAN aus, – am frühen Nachmittag fahren wir zur Spedition „Huza Capital“ im Stadtteil San Miguelito ( N 09° 01′ 47.16“ W 079° 30′ 36.24“ ), die auf ihrem Gelände ein Zolllager unterhält, wo er untergestellt werden muß, wenn er länger als 90 Tage im Land bleibt, bzw. wenn ich ohne mein Fahrzeug ausreisen möchte.
Eigentlich wollte mich Alejandro heute dabei begleiten, der muß allerdings nach Colon, dort sind Fahrzeuge aus Kolumbien angekommen, die er auslösen muß, – den Job beim Amt übernimmt so lange seine Mama, die macht das auch recht souverän.


Nach dem Abstellen werden entsprechende Papiere gefertigt, die bestätigen, daß der HerrMAN jetzt dort eingesperrt ist und bleibt, – mit denen fahren wir etwa eine halbe Stunde durch die Stadt, – Rushhour, – hinüber zum zentralen Zollamt der Stadt an der Avenue Domingo Diaz ( N 09° 03′ 01.50“ W 079° 27′ 23.40“ ), dort sind wir in 10 Minuten fertig, – sie kopieren die Unterlagen und hauen mir den begehrten Stempel in den Paß, der es ermöglicht, daß ich am Freitag das Land ohne den HerrMAN verlassen kann.

Gerade als wir durch die Stadt fahren, fallen die schwarzen Wolken, die sich seit einer Stunde am Himmel zusammenbrauen, in Form von kübelweise Wasser vom Himmel, – im Nu ist die Straße an vielen Stellen überschwemmt.


Für die letzte Nacht habe ich mir ein Zimmer im „Cresta Inn“ gebucht, – bin ja jetzt „obdachlos“, – ein Uber-Taxi bringt mich hin, – 21 Kilometer, 41 Minuten, – immer noch Rushhour, – für 6 US-Dollar ? Geld verdienen geht irgendwie anders.


Morgen nachmittag geht’s dann zum Flughafen und über Istanbul nach Frankfurt.

Tagesetappe: ca. 10 km Gesamtstrecke: 55.761 km

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