Hier sind die POI´s des nördlichen Südamerika

In der angehängten pdf-Datei habe ich die Koordinaten aller von mir genutzten Übernachtungsplätze im nördlichen Südamerika aufgeführt, sowie den Ort, eine Bezeichnung oder einen Namen und die Höhenangabe in Metern über NN zu den Plätzen hinzugefügt.
Über die Qualität der Plätze steht in der Regel etwas mehr in den Tagesberichten.

Hier sind wieder ein paar Zahlen, die vielleicht ganz interessant sind:

Meine Gesamtfahrstrecke im nördlichen Südamerika betrug 8.558 Kilometer

….. insgesamt war ich vom 01. Dezember 2023 bis zum 15. März 2024, also genau 106 Tage unterwegs,….. davon bin ich an 63 Tagen gefahren, an 43 Tagen hatte ich keine Lust und habe dem HerrMAN seine Ruhe gelassen, oder habe mich um sein „Wohlbefinden“ gekümmert.

….. das ergibt einen Tagesdurchschnitt von 135,8 Kilometern,

….. in Panama war ich insgesamt 8 Tage unterwegs und bin 140 km gefahren,
….. in Kolumbien 45 Tage und habe etwa 3.350 km zurückgelegt,
….. in Ecuador habe ich mich wegen Kriegsrecht und Ausnahmezustand leider nur 9 Tage aufgehalten, dabei habe ich etwa 1.250 km zurückgelegt,
….. und in Peru war ich insgesamt 44 Tage und habe ca. 3.820 km zurückgelegt.

….. von der Polizei angehalten und kontrolliert wurde ich (die Grenzkontrollen natürlich nicht mitgerechnet) zwei mal, wobei kurz die Papiere (meist geht es um das TIP für das Fahrzeug) kontrolliert wurden, – einmal wollte man einen Blick in die Wohnkabine werfen, (was aber eher der Neugierde, als der Kontrolle, geschuldet war), – alles lief jedoch absolut korrekt, problemlos und in freundlicher Atmosphäre ab, – an einer Vielzahl von permanent eingerichteten Kontrollstellen wurde ich freundlich durchgewunken.

….. dafür bin ich 17 mal an die Tankstelle gefahren
(Ich habe mir bei solch üppiger Tankstellendichte angewöhnt, die Tanks jeweils nur noch halb zu füllen, weil ich mir irgendwo mal nicht so gute Qualität eingefangen hatte und dies durch Nachfüllen dann einfacher zu beheben ist.)
….. und habe insgesamt 2.451 Liter Diesel verbraucht,
….. was einem Durchschnittsverbrauch von 28,63 Liter Diesel auf 100 Kilometer entspricht,
(der enorm hohe Dieselverbrauch ist der Fahrstrecke in diesen Ländern geschuldet, ich bin eigentlich fast ausschließlich unglaublich kurvige Berg- und Talstrecken gefahren, hatte enorm viele extreme Schotterpisten und ganz selten mal Überlandstrecken)
….. die mich insgesamt etwa 1.854 Euro gekostet haben,
….. das sind im Durchschnitt 0,76 Euro pro Liter
….. und ca. 0,22 Euro Spritkosten pro Kilometer

….. 1 Liter Diesel kostete im Durchschnitt:
….. in Panama ca. 0,92 Euro,
….. in Kolumbien ca. 0,58 Euro,
….. in Ecuador ca. 0,42 Euro,
.…..und in Peru ca. 1,07 Euro.

……In Panama wird der Sprit in Litern verkauft,
……während in Kolumbien, Ecuador und Peru nach Gallonen abgerechnet wird.

….. technische Pannen am MAN hatte ich keine.
Allerdings hatte ich im nördlichen Peru einen Plattfuß durch eine abgerissene Ventilverlängerung (??), dafür mußte ich den Reifen komplett ab- und wieder aufmontieren, – nicht ganz so einfach, aber machbar.

….. Unfall hatte ich glücklicherweise auch keinen Ernsthaften, eine kleine Karambolage mit einem Mopedfahrer, die dankenswerterweise auch für ihn glimpflich abging.

….. Grenzübertritte hatte ich 7
( Deutschland-Spanien / Spanien-Panama / Panama-Kolumbien / Kolumbien-Ecuador / Ecuador-Peru / Peru-Spanien / Spanien-Deutschland )
….. jeweils 1 Ein- und Ausreise nach Spanien und nach Deutschland, – problemlos und schnell.
….. die restlichen 5 waren richtige Grenzübertritte, 3 davon mit dem HerrMAN, die jeweils eine Ausreise- und eine Einreisekontrolle mit entsprechend, teilweise aufwendigem Papierkram bedeutet haben,
……die Einreise (Flughafen) nach Panama und die Ausreise aus Peru waren unproblematisch
……Panama-Kolumbien war eine Frachtschiffpassage für den HerrMAN (FlatRack) und ein Flug für mich, (die Region „Darien“, die Landverbindung von Panama nach Kolumbien ist nicht passierbar, hier haben sich seit Jahrzehnten die Drogenbarone mit ihren Clans festgesetzt, und die möchten nicht gestört werden).
Jede Menge Papierkram in Panama, Inspektion bei der Polizei, Vorsprache beim Zoll und eine gründliche Durchsuchung des Fahrzeuges mit einem Spürhund im Hafen von Colon.
Bei der Ankunft in Cartagena/Kolumbien ebenfalls Papierkram, Polizei, Zoll, Versicherungsbüro, etc.
Insgesamt hat die Überfahrt von Panama nach Kolumbien 15 Tage Zeit in Anspruch genommen, die reine Überfahrt dauert im Minimum 17 Stunden, manchmal bis zu 3 Tagen, den Rest der Zeit mahlen die Mühlen der Verwaltung. Ich hatte mich über die Wartezeit in einem Fremdenzimmer in Cartagena eingemietet.
……Kolumbien-Ecuador, und
……Ecuador-Peru waren relativ problemlose Grenzen und jeweils in 1 bis 1 ½ Stunden komplett erledigt.

….. Währungen hatte ich unterwegs 5 verschiedene:
….. in Deutschland und Spanien natürlich den Euro
….. in Panama / US-Dollar (USD)
(Panamas Währung, der Balboa ist an den US-Dollar 1 : 1 gekoppelt, als Schein gibt es nur noch den US-Dollar, Münzen gibt es sowohl als Dollar und Cent, als auch als Balboa, die den selben Wert haben und gemischt im Umlauf sind).
….. in Kolumbien den Kolumbianischen Peso (1 Euro entspricht ca. 4.200 Peso, es gibt also reichlich Scheine zu schleppen)
….. in Ecuador ist der US-Dollar die offizielle Landeswährung
….. und in Peru hat man den Peruanischen Sol (1 Euro entspricht etwa 4 Soles)

Bevorzugt US-Dollar (aber auch Euro) umtauschen kann man in Banken und Wechselstuben in den Städten.
Geldautomaten gibt es überall, mit internationalen Kreditkarten kann man überall problemlos Geld abheben, manchmal leider nur in „kleinen Happen“.

….. Panama, Kolumbien, Ecuador und Peru liegen jeweils 6 Stunden hinter der mitteleuropäischen (Winter-) Zeit zurück.

….. der tiefste Punkt meiner Reise lag auf Meereshöhe, bei den verschiedenen Besuchen am Pazifik und dem Karibischem Meer.
….. der Höchste bei 4.736 Metern über dem Meeresspiegel, am Tunnel „Punta Olimpica“ in den „Cordillera Blanca“ in Peru.

….. ich habe zusammen 2.941 Fotos “geschossen”,
….. die besten 913 davon sind in diesem Blog zu sehen.
(Seht mir bitte nach, wenn die Qualität nicht immer top ist, den einen oder anderen Schnappschuß konnte ich nur durch die Windschutzscheibe des HerrMAN, und das manchmal während der Fahrt, machen).

….. Brauchwasser habe ich ungefähr 8 mal getankt, bei ca. 250 Litern Tankvolumen sind dies etwa 2.000 Liter.
….. die Möglichkeiten sind teilweise begrenzt, – es gibt oft überhaupt keine Möglichkeit, manchmal liegt der vorhandene Druck nahe Null, ein anderes mal sind die Hähne so exotisch oder auch teilweise kaputt, daß man keinen Schlauch anschließen kann, oder die Entnahmestelle ist nicht mit dem Fahrzeug erreichbar (Kanister oder Gieskanne ist oft hilfreich)
……man sollte also immer, wenn die Möglichkeit gegeben ist, nachtanken, auch wenn es nur wenige Liter sein sollten.

..… Trinkwasser gibt es in allen Ländern zu kaufen,
……meist in den 5-Ltr.-Plastikkanistern und in den üblichen 1,5 Ltr.-Plastikflaschen völlig problemlos in (fast) jedem Dorfladen oder in Supermärkten.
Ich schaue immer nach den 20-Liter-Tausch-Garafones und fülle sie dann in meine eigenen Behältnisse, damit das Müllproblem in diesen Ländern nicht noch größer wird, sie gibt es manchmal an Tankstellen, aber auch in einigen kleinen Dorfläden.

….. Propangas hatte ich noch 1 x 8 kg gefüllt an Bord, von der ich die gesamte Zeit „gezehrt“ habe.
In allen Ländern gibt es immer wieder Nachfüllstationen, an denen man seine Flaschen nachfüllen lassen kann.

……Meine Stromversorgung funktionierte ausschließlich über die Solaranlage, fast täglicher Sonnenschein und häufiges Fahren haben die Batterien nahezu täglich voll aufgeladen.
……Ansonsten erfolgt die Stromversorgung in diesen Ländern mit 110 Volt-60 Hertz-Landstrom, wer also diesen nutzen muß, braucht zunächst einen Adapter (2 Flachstifte, etwas enger als unsere Rundstifte) und dann, falls der bordeigene Elektroblock diesen 110 Volt-Strom nicht verarbeiten kann, einen zusätzlichen Wandler, der aus diesen 110 V dann 220 V macht. ( Aber Vorsicht: Ich hatte unseren Elektroblock vor 3 Jahren in Mexiko zerschossen, weil er nur max. 250 V verträgt und ich wohl knapp 260 V reingeladen hatte, denn nicht alle Wandler machen aus 110 V die gewünschten 220 V, sondern verdoppeln einfach die Eingangsspannung, so hatte der Eingangsstrom damals 128 Volt und ich habe mit 256 Volt geladen, was der E-Block halt nicht lustig fand. Also, vorher evtl. mal nachmessen, was da aus der Leitung kommt).
Landstrom ist nicht an allen Stellplätzen verfügbar.
In Peru und auf ausgesuchten Stellplätzen wird auch 220 Volt-60 Hertz-Landstrom angeboten, die Stecker sind die selben, wie bei uns, – also immer mal schauen, was es so gibt.

……Die Versorgung mit Internet ist ein spezielles Thema:
WLAN ist relativ oft verfügbar, – auf vielen Campingplätzen, – bei Hotels oder auch in Restaurants, – an den Supermärkten der großen Konzerne und oft in den Schnellrestaurants der großen Städte. Allerdings sind die Qualitäten oft nicht wirklich gut und reichen gerade mal für das Abholen von Mails oder Versenden einfacher Nachrichten.

……Mobiles Internet ist in ganz Südamerika verfügbar, zumindest in den großen Städten und entlang der Hauptrouten, und das in erstaunlich guter Qualität, – nicht verfügbar ist es oft irgendwo draußen „in der Pampa“, im Dschungel, hoch in den Bergen oder auch an einsamen Meeresbuchten.
……für Panama hatte ich noch die SIM-Karte von TIGO,
……in Kolumbien benutzte ich ebenfalls TIGO,
……in Ecuador hatte ich dann mal Claro
……und in Peru wechselte ich zu ENTEL.
Die Unterschiede in den Karten sind nicht wirklich groß, die Netzabdeckung ist bei den großen Anbietern fast identisch, die kleineren Unternehmen, wie TIGO oder ENTEL machen etwas bessere Angebote.

Das Beschaffen einer neuen SIM ist nicht wirklich aufwendig, und schon gar nicht teuer, etwa 1,50 bis 2 Euro kostet sie und ist oft an Kiosken und in kleinen Läden erhältlich. Allerdings ist das Aktivieren nicht ganz einfach, weswegen ich hierfür immer in die speziell dafür vorgesehenen Telefonläden gegangen bin, die das freundlicherweise für mich erledigt haben. Nachladen geht dann problemlos an vielen Kiosken oder in kleinen Läden, meist wird das hier digital erledigt.
In manchen Ländern muß man sich bei der Aktivierung der SIM-Karte richtig registrieren, mit Adresse und Reisepaßnummer. In Kolumbien beispielsweise hatte ich das nicht gemacht, man hat mir dann beim ersten Nachladen rigoros mein Smartphone gesperrt, das Wiederbeleben hat mich jede Menge Zeit, Lauferei und Nerven gekostet.

…… die Versorgung mit Lebensmitteln ist absolut problemlos:
Supermärkte mit Vollsortiment gibt es in jeder größeren Stadt in allen bereisten Ländern,
zudem in den kleinen Dörfern oft Minimärkte, die die wichtigsten Dinge des täglichen Bedarfs anbieten, Obst und Gemüse wird zudem sehr oft auf Märkten und an den Straßenrändern, frisch und zu unschlagbar günstigen Preisen angeboten.
Problematisch war für mich die Versorgung mit Brot, – was in den Supermärkten als Brot angeboten wird, hat den Namen nicht wirklich verdient, – die lokalen Bäckereien (Panaderia) bieten duftende Frischware in großer Auswahl an, allerdings alles durchweg mit Weißmehl hergestellt, wer so etwas liebt, ist im Paradies zu Hause.
Ich konnte 2 x selbstgebackenes Brot in bester Qualität ergattern und habe mir was davon im Gefrierschrank abgebunkert.

….. Wäsche waschen ist relativ unproblematisch, Waschservice wird auf manchen Campingplätzen angeboten, Wäschereien gibt es überall in den Städten, wer selbst waschen möchte, findet auch auf manchen Campingplätzen, oder in den Städten, Waschmaschinen zur Selbstbedienung.

14.-15.03.2024 – Von Cusco (Peru) über Lima (Peru) und Madrid (Spanien) nach Frankfurt (Deutschland)

Um 4 Uhr klingelt der Wecker, um 5 Uhr bringt mich das Taxi zum Flughafen, – ist schon erstaunlich viel los hier, – Einchecken, – Sicherheitskontrolle, – alles geht zügig und problemlos.

Pünktlich um 07.15 Uhr startet der Airbus A 320 der Sky-Airlines zum Kurzstreckenflug nach Lima. Der Flughafen von Cusco liegt mitten in der Stadt, – sehr ungewöhnlich, mit dem startenden Flieger nur wenige Meter neben den Häusern der Stadt vorbei zu rasen.
Der Flug über die Berge und Hochebenen beschert mir noch einmal herrliche Ausblicke, so vergehen die 1 ½ Stunden „wie im Flug“.

2 ½ Stunden Aufenthalt in Lima, – dort hat es jetzt den berüchtigten Küstennebel, den es dort wohl fast 10 Monate im Jahr gibt.
Auch hier funktionieren Gepäckaufgabe und Einchecken relativ flott, bis dann vor der Migrationskontrolle das Chaos ausbricht, 500 Passagiere in der Warteschlange, nur wenige besetzte Schalter, – allgemeines Chaos, – Aufregung, – Empörung bei Vielen, – mit dem Ergebnis, daß der Flieger der AirEuropa erst mit einstündiger Verspätung starten kann.
Knapp 11 Stunden dauert der Flug mit einer Boeing 789, der, bedingt durch die 6-stündige Zeitverschiebung, zu einem erheblichen Teil in der Nacht stattfindet und in der Früh gegen 05.10 Uhr in Madrid landet.

Knapp 2 Stunden Aufenthalt reichen zum Umsteigen und für ein ausgiebiges Frühstück, das Gepäck geht diesmal durch bis Frankfurt.
Diesmal startet die Boeing 737-800 pünktlich und ich bin 2 ¾ Stunden später, ziemlich „erschossen“ in Frankfurt, wo mich Heike abholt.

45 Stunden war ich vom Campingplatz bis zu Hause unterwegs, 31 Stunden davon „im Flug“.
Allerdings nach Abzug der Zeitverschiebung relativiert sich das etwas, aber 25 Stunden waren es trotzdem, – nunja, ich mache es ja freiwillig.

Im November geht es dann wieder zurück nach Cusco (Peru) und mit dem HerrMAN immer weiter südwärts, vielleicht sogar schon bis Patagonien, – wir werden sehen.

Tagesetappe: 0 km Gesamtstrecke: 64.319 km



06.-13.03.2024 – Cusco II

06.03.2024 / Tag 7

verbringe ich mit Putzen im Fahrerhaus, millimeterdick liegt der Staub auf Armaturenbrett und Anbauteilen.
Meine Nachbarn, Gaby und Werner sind wegen dem Druckluftproblem mit ihrem MAN in der Stadt in der Werkstatt, werden auch heute nicht fertig und bleiben dort.

07.03.2024 / Tag 8

Gaby und Werner kommen erst am Nachmittag gegen 15 Uhr zurück.

Trotzdem nehmen wir den gemeinsamen Termin beim Zoll am späten Nachmittag noch in Angriff, fahren mit „Mili“ und unseren vorbereiteten Papieren hinunter in die Stadt zum Zoll. Dort geht die Beantragung relativ zügig, nach etwas Wartezeit sind wir dran und gute 20 Minuten später fertig.
Was geschieht eigentlich dort beim Zoll ?
Regulär kann man sein Fahrzeug derzeit nur 90 Tage in Peru lassen, dies wird bei der Einreise an der Grenze in einem Importpapier festgehalten, mit Ablauf der Frist muß man ausreisen.
Für Ausnahmefälle, in denen das Fahrzeug länger im Land bleiben soll, kann es an bestimmten Orten abgestellt werden und darf dann nicht mehr bewegt werden, in unserem Fall unser Campingplatz, die Besitzer bürgen für die Einhaltung der Einschränkung.
Dies wird durch die Polizei kontrolliert und bestätigt.
Der Zoll unterbricht dann das „90-tägige Temporary Import Permit“ für maximal 365 Tage und setzt dieses nach Rückkehr und erneutem Vorstellen in der Behörde wieder in Kraft, oder erteilt auf Wunsch gar eine erneuerte 90-Tage-Importgenehmigung.

08.03.2024 / Tag 9

Die nächsten Tage nehme ich mir immer einen Teil der Wohnkabine vor und mache Generalreinigung, schön gemütlich, bin ja nicht auf der Flucht und habe noch viel Zeit.
Am späten Nachmittag gehe ich zusammen mit den Nachbarn hinunter in die Stadt, gute Gelegenheit, die Wäsche mit in eine der vielen Wäschereien zu nehmen, die hier ihre Dienste anbieten.

In der historischen Altstadt schauen wir uns noch ein paar Sachen an, so z.B. den berühmten 12-eckigen Stein in der „Calle Hatunrumiyoc“, der dort in der Mauer des ehemaligen Inkapalastes exakt eingearbeitet ist.
Am Abend gönnen wir uns an der Plaza ein schönes Abendessen, draußen auf dem Platz wird gesungen und getanzt.

09.03.2024 / Tag 10

Heute scheint endlich mal die Sonne, – ja, das Wetter läßt stark zu wünschen übrig, – irgendwie Aprilwetter, – immer wieder mal Regenschauer mit grauen Wolken am Himmel, dazwischen klare Abschnitte mit blauem Himmel und Sonnenschein, – richtig heftig knallt die Sonne in diesen Momenten.

Ich nutze die Gelegenheit für einige Kleinreparaturen, die außen am HerrMAN zu machen sind, die Kabelabweiser auf dem Dach montiere ich komplett ab, dicke Äste haben sie weitestgehend zerstört, werde ich in Deutschland neu anfertigen, diesmal stabiler, und im Herbst wieder aufschrauben.
Gaby und Werner fliegen morgen schon zurück, heute ist ihr letzter Abend, Grund genug, noch einmal ein nettes Lokal in der Stadt für ein leckeres Abschiedsessen aufzusuchen.

10.03.2024 / Tag 11

Heute ist wettertechnisch kein Sonn(en)tag, – genau das Gegenteil von gestern, – grauer Himmel, – keine Sonne in Sicht, – immer wieder kurze Regenschauer.
Heute findet unten in der Stadt an der „Plaza de Armaz“ eine Parade statt, witterungsbedingt spare ich mir den Gang, – schade, – und verkrieche mich in der Kabine zum Innendienst, wieder mal ein wenig Schreiben und Lesen, dazwischen auch wieder eine Ecke putzen.

Am Nachmittag dann bestes Wetter, – blauer Himmel, – Sonnenschein, – ich mache mich los, Richtung Stadt, – unterwegs am Platz vor der Kirche „San Cristobal“ spielt Musik und ein paar Tänzer in bunten Trachten zeigen ihr Können.

Dann lande ich wieder auf der „Plaza de Armaz“, sie ist halt mal das Herz der Stadt, – es ist herrlich, dem sonntäglichen Treiben zuzusehen, – ich sitze fast 2 Stunden auf einer der Bänke, mitten auf der Plaza und genieße.

11.03.2024 / Tag 12

Auch in dieser Nacht wieder etwas Regen, der Himmel am Morgen immer noch grau.
Gegen Mittag wieder bestes Wetter, heute hole ich die Besichtigung der Inkastätte „Sacsayhuaman“ nach, – fußläufig in 5 Minuten zu erreichen.

Absolut beeindruckend, die Anlage, – auf einem riesigen Gelände stehen die Reste der alten Inkastadt, riesige Mauern, wieder aus mächtigen, bis zu 100 Tonnen schweren, exakt behauenen Steinquadern, mörtel- und fugenlos zusammengesetzt. Noch heute haben Archäologen und Wissenschaftler keine Ahnung, wie man seinerzeit diese mächtigen Quader bewegen konnte.
Vermutlich waren (unvorstellbare) 20.000 bis 40.000 Menschen (unvorstellbare) 70 Jahre lang mit dem Bau dieser Anlage beschäftigt, sie war ursprünglich wohl als religiöse Kultstätte geplant, wurde jedoch nach und nach zu einer Festung ausgebaut.
Fast 3 Stunden bin ich unterwegs und genieße dabei den herrlichen Sonnenschein.

12.03.2024 / Tag 13

Heute mache ich „klar Schiff“, den HerrMAN fürs Einstellen fertig machen, nochmal Luft prüfen und überall ein wenig mehr draufgeben, soll ja halten bis in den Herbst, Wassertank füllen, Kühlschrank schon mal abtauen und reinigen, die Rechnung zahlen und mit Mili absprechen, wann wir wiederkommen.
Natürlich kommt auch der Plausch auf dem Platz nicht zu kurz, „Quinta Lala“ ist gut frequentiert, jeden Tag kommen neue Gäste, andere ziehen weiter, da gibt es ständig was zu bereden.

Am Abend gehe ich noch einmal hinunter an die Plaza, ein wenig bummeln, das ist in der Tat ein sehr schöner Ort, – anschließend nochmal ein gutes Abendessen genießen, – Kühlschrank ist ja nun leer.

13.03.2024 / Tag 14

Am frühen Nachmittag verlasse ich den Platz, – der HerrMAN steht auf einem der Dauer-Stellplätze, in bester MAN-Gesellschaft, – Batterien abgeklemmt, – Auspuff verschlossen und alle Schotten dicht.

Für die letzte Nacht habe ich mir am Flughafen ein Hotelzimmer gebucht, ich muß am Donnerstag früh schon um 5 Uhr am Flughafen sein, da mag ich nicht erst ewig durch die Stadt gekurvt werden.
Ein Taxi bringt mich hin, eine knappe halbe Stunde dauert die Fahrt, kostet 40 Soles, etwa 10 Euro.
Das ausgesuchte Hostal „Ukumari Andino“ ist angeblich nur 300 Meter vom Flughafen entfernt, – das mag wohl stimmen, wenn man das Ende der Start- und Landebahn als „Flughafen“ annimmt, – zum Terminal sind es allerdings 1,5 Kilometer und ich brauche dann morgen früh doch ein Taxi zum Flughafen, – morgens um 5 Uhr mit Koffer und Rucksack in dieser Ecke der Stadt durch die Dunkelheit laufen, ist nicht wirklich ratsam. Naja, und auch sonst ist das Hostal nicht der Brüller, ich gehe eine Kleinigkeit essen und früh ins Bett, die Nacht wird kurz werden.

Tagesetappe: 0 km Gesamtstrecke: 64.319 km



05.03.2024 – Von Pisac nach Cusco

Gegen 10 Uhr fahre ich los, die Serpentinen hinunter nach Pisac, dort muß ich zunächst mal wieder mein Telefon nachladen, – hier kann man immer nur Volumen für 10 Tage aufladen, – blöde.
Dann hatte ich gestern am Ortseingang einen Waschplatz gesehen, den fahre ich an, – der HerrMAN muß vor dem Abstellen unbedingt mal wieder den Dreck abgewaschen kriegen.
Für 20 Soles, also etwa 5 Euro, gibt es dafür eine anständige Ladung Wasser und Seife, nach knapp einer Stunde sieht er wieder richtig schick aus.

Nun fahre ich auf der 28 B zurück, Richtung Cusco, wieder die Serpentinen hoch und über die Dörfer, – an einer Tankstelle fülle ich den Tank randvoll und gebe einen kräftigen Schluck „Grotamar“ dazu, ein Antibakterium, das mögliche Befälle von „Dieselpest“ verhindert, was bei Dieselkraftstoffen mit Bioanteilen vorkommen kann, wenn diese längere Zeit abgestellt werden.

Dann stehen zwei Besichtigungen an.
Die kleine Festung „Puca Pucara“ und die Anlage des Wasserheiligtums „Tambomachay“, sie liegen fußläufig beieinander.
Zuerst „Tambomachay“, hier führt eine alte, gepflasterte Inkastraße über den Berg, – die Anlage oben kurz unterhalb der Höhe, – vermutlich der Sommersitz eines Inkafürsten, – zeigt Gebäudereste rechts und links der Straße, – aus unterirdischen Quellen sprudelt frisches, klares Wasser in Becken, – die Anlage wird auch „Bad der Inkas“ genannt, – war wohl Kult und diente der spirituellen Reinigung der Inkafürsten.
Auch hier sind die Hauptgebäude wieder aus mächtigen, exakt behauenen und geschliffenen Steinquadern, mörtellos zusammengefügt und die Randgebäude und Mauern aus groben Felssteinen aufgesetzt.

Gegenüber, nur etwa 500 Meter entfernt, steht die kleine Festung „Puca Pucara“, sie hatte wohl die Aufgabe einer Poststation und eines Kontrollpostens für die naheliegende Straße, Reisende konnten hier eine Unterkunft finden oder Waren zwischenlagern.
Auf einer kleinen Bergkuppe, mit einem herrlichen Blick in das darunterliegende Tal, stehen die Reste von Gebäuden und Türmen, umgeben von einer Mauer aus grob behauenen Felssteinen.

Draußen vor der Anlage sitzen wieder Frauen in ihren bunten Trachten und bieten ihre Waren feil.
Nachdem meine Reise bald zu Ende geht, mag ich heute mal nicht widerstehen und decke mich mit ein paar Souvenirs ein, herrlich warme Ponchos, Jacken aus Alpacawolle und die typischen Strickmützen der Inkas, alles knallbunt und zu wirklich günstigen Preisen.

Am späten Nachmittag fahre ich zurück auf den Campingplatz „Quinta Lala“, an dem ich letzte Woche schon gestanden habe. ( S 13° 30′ 20“ W 071° 59′ 06“)
Ich werde mich die restlichen Tage mit dem „Einmotten“ des HerrMAN beschäftigen, Putzen und Aufräumen, aber auch noch die nahe Inkastadt „Sacsayhuaman“ aufsuchen, sind von dort nur 5 Minuten zu Fuß, und natürlich auch noch einmal hinunter in die Stadt gehen.

Tagesetappe: 58 km Gesamtstrecke: 64.319 km



04.03.2024 – Von Urubamba nach Pisac

Die Nacht ist mehr als still, hier ist überhaupt kein Geräusch zu hören.
Und tatsächlich, am Morgen, kurz bevor ich fahren möchte, besucht mich Oskar, der Besitzer des Platzes, er spricht sehr gutes Englisch und sogar ein wenig Deutsch, erzählt mir, daß er in der Jugend eine Schweizer Schule besucht, aber mittlerweile viel von der Sprache vergessen hat.

Nach einer Viertelstunde Smalltalk gehe ich zunächst einmal auf „Kolibrijagd“, rund um den Platz sind orange Blumen gepflanzt, – „Honeypots“, – Honigtöpfe, erklärt mir Oskar, – die Lieblingsblume dieser zierlichen Vögel. Mit der Kamera bewaffnet versuche ich ein paar Fotos zu machen, – unglaublich schwierig, sie sind scheu und unheimlich schnell, bleiben kaum mal für eine Sekunde ruhig in der Luft. Naja, mehr schlecht als recht, ist Eines von zig Bildern halbwegs brauchbar.

Gegen 11 Uhr fahre ich los, wieder auf die 28 B nach Norden, „Ollantaytambo“ ist mein erstes Ziel heute, eine alte Inkastadt mit einer Festung, – hier hat sich seit der Inkazeit wenig verändert, das Städtchen gilt als der älteste, ständig bewohnte Ort in Südamerika.
Die Anfahrt ist wieder mal abenteuerlich, – altes, grobes Kopfsteinpflaster, – enge Gassen mit weit überstehenden Dachkanten, – und eine schmale Eisenbrücke, über die ich mich zunächst mal nicht drüber traue, bis mir ein Bus zeigt, daß es tatsächlich geht, – nunja, – zu Inkazeiten gab es halt solche Dickschiffe wie den HerrMAN noch nicht.

Zur Besichtigung der Anlage löse ich mir das Sammelticket für 130 Soles, also knapp 35 Euro, es gilt für insgesamt 16 Sehenswürdigkeiten in und um Cusco, von denen ich noch welche auf dem Plan habe, da lohnt sich das auf jeden Fall.


Die Festung zieht sich steil den Felshang hinauf, – terrassenförmig sind einzelne „Wohnebenen“ übereinander angeordnet, – die Festung diente mit ihrer optimalen Fernsicht in alle Richtungen nicht nur der Verteidigung, sondern auch religiösen Zwecken, – hier wurden die Herzen der Inkaherrscher bestattet, während ihre Mumien im Sonnentempel in Cusco beigesetzt wurden.
Die Gebäude sind aus riesigen Monolithen gebaut, bis zu 50 Tonnen schweren Steinblöcken, die so exakt behauen, geschliffen und zusammengefügt wurden, daß kein Zement benötigt wurde, – heute immer noch ungeklärt, wie die Arbeiter seinerzeit diese Riesenblöcke bewegen konnten.

Untergeordnete Gebäude und die Mauern der Terrassen sind weniger arbeitsintensiv aus normalen Steinblöcken zusammengefügt worden, halten aber trotzdem bis heute.

Von „Ollantaytambo“ aus fahren die Züge nach Machu Picchu, diesem sagenhaften Platz der Inkas, welcher nicht weit von hier, hoch oben auf einem Berg thront. Diesen Besuch spare ich mir diesmal, machen wir dann im Herbst zusammen, wenn Heike wieder dabei ist.

Nach fast drei Stunden Aufenthalt fahre ich weiter zum nächsten Ziel, den Salzsalinen bei Maras.
Dazu fahre ich zurück bis Urubamba und dort dann rechts weg, Richtung Maras, über die einzige Brücke in weitem Umkreis, – steil windet sich die Straße über Serpentinen aus dem Tal des „Rio Urubamba“ heraus, hinauf auf eine Ebene.
Nach wenigen Kilometern führt ein Abzweig nach Maras, – kurz vor dem Ort dann eine 6 Kilometer lange Erdstraße hinaus zu den Salinenbecken, – die Erdstraße ist breit und gut ausgebaut, läßt sich fast wie auf Asphalt fahren.
Eine herrliche Hochebene, – baumlos, – mit Steppengras bewachsen, – nur vereinzelt stehen Häuser und ein Hostel in ihr, – Schafherden ziehen, – ein paar Alpakas grasen, – weit draußen ist eine Reitergruppe unterwegs, – sehr schön hier.

An einem Schlagbaum, noch weit vor den Salinen, werden 20 Soles, etwa 5 Euro Eintritt fällig, dafür gibt es bei der Einlaßkontrolle ein kleines Beutelchen des hier gewonnen Salzes, – nette Idee, finde ich.


Dann windet sich die Straße wieder ein Stück bergab, – hinunter in ein Seitental, – schon von oben sind sie schneeweiß leuchtend zu sehen, – etwa 4.500 Solebecken, die terrassenförmig am Hang angeordnet sind.
Längere Blicke erspare ich mir allerdings für den Moment, denn hier geht es neben der Straße wieder einmal verdammt tief abwärts.

Unten angekommen, zeigt sich erst die wahre Dimension dieser Anlage.
Eine Quelle, die hier oberhalb der Becken aus dem Berg sprudelt, schüttet salzhaltiges Wasser, dieses wird in einem ausgeklügelten System in die 4.500 Solebecken geleitet und verdunstet, zurück bleibt reines Salz, – in der „Erntezeit“ April bis November werden aus jedem Becken monatlich etwa 300 kg Salz gewonnen.

Ich mache mich auf den Rückweg, – wieder über die Erdstraße hoch, – vorbei an Maras und weiter Richtung Urubamba, – in den steilen Serpentinen, die hinunter in die Stadt führen, regnet es ein wenig. Dort wieder auf die 28 B in südliche Richtung, ich fahre heute noch bis Pisac.
Die Stellplatzsuche gestaltet sich wieder mal schwierig, – es gibt erst nicht wirklich viele Möglichkeiten, – die eine, die vernünftig klingt, ist leider wieder mal geschlossen, – so irre ich erst mal durch das Städtchen, halte nach Parkplätzen Ausschau, aber auch damit sieht es schlecht aus, – einige Kilometer außerhalb der Stadt, allerdings leider nicht auf meiner Strecke, sondern in der entgegengesetzten Richtung gibt es den „Campingplatz Kausay Punku“ ( S 13° 24′ 22“ W 071° 49′ 53“ ), den steuere ich an, – auch hier geht es wieder in steilen Serpentinen aus dem Flußtal heraus.
Der Platz ist sehr klein, bietet überwiegend Cabanas und Hütten zur Vermietung an, – ich habe Glück, – der einzige Stellplatz für Camper ist noch frei, – die Einfahrt wieder mal unglaublich eng, – aber letztendlich komme ich hin, wo ich hin möchte.

Tagesetappe: 133 km Gesamtstrecke: 64.261 km



03.03.2024 – Von Cusco nach Urubamba

Genug ausgeruht, ich kriege langsam Langeweile hier am Platz.
Der erste Durchgang an Papierkram für das Unterstellen des HerrMAN über den Sommer (Polizeiliche Feststellung und Protokollierung der Identität von Person und Fahrzeug) ist erledigt, es geht erst nächsten Donnerstag oder Freitag beim Zoll weiter.

Also, nichts wie weg, es gibt viel zu sehen hier in der Gegend um Cusco.
Gaby und Werner kommen leider nicht mit, das Problem an ihrem MAN ist nicht kurzfristig zu lösen, heute wird sich ein Mechaniker der Sache annehmen. Ich fahre also alleine raus.
Gegen 11 Uhr mache ich mich los, raus auf die 28 B und Richtung Norden, ins „Valle Sagrado de los Incas“, das „heilige Tal der Inkas“.

Die alten Inkaruinen reihen sich hier entlang der Straße, – unmöglich, alle anzuschauen, das würde eine kleine Ewigkeit dauern. Cusco und seine Umgebung war das Zentrum der Inkakultur, entsprechend ist die Umgebung in weitem Kreis schon seinerzeit mit Dörfern und Städten, Festungen und heiligen Stätten gut bestückt gewesen.

Ich fahre zunächst ein paar Kilometer über den Bergkamm, mit schönen Ausblicken über das Land, dann windet sich die Straße über Serpentinen von 3.700 auf 2.800 Meter hinunter nach „Pisac“, ins Tal des „Rio Vilcanota, wie er hier noch heißt, aber bald zum Rio Urubamba wird“, der sich immer in Sichtweite zur Straße ganz durch das heilige Tal schlängelt.


In „Pisac“ fahre ich zunächst ein Stück nach Osten, bis hinüber nach „San Sebastian“, dann zurück nach „Pisac“ und nach Westen, das Tal hinauf.

Für den legendären Sonntagsmarkt in „Pisac“ habe ich wieder mal zu lange geschlafen, der ist schon ziemlich um, als ich vorbeikomme, vielleicht klappt es am Dienstag auf dem Rückweg, denn wegen seiner Beliebtheit gibt es den Sonntagsmarkt seit einiger Zeit auch noch am Dienstag und am Donnerstag.

Der Fluß ist tiefbraun, – in den Bergen ist Regenzeit, – entsprechend viel Wasser und Sedimente bringt er mit herunter. Die Berge rechts und links steigen steil auf, sie sind herrlich grün, bis hinauf zu den Gipfeln, lediglich ganz weit hinten am Horizont schaut ein nackter Fels über die grüne Pracht hinweg, einer der gletscherbedeckten 6000er, – dunkel und bedrohlich.


Das Klima hier ist mild und entsprechend fruchtbar ist das Tal, riesige Flächen sind mit Mais bepflanzt, – vereinzelt gibt es Gewächshäuser, – aber auch im Freiland gedeiht Gemüse aller Art bestens, – beeindruckend sind die Terrassen, die sich bis in schwindelerregende Höhen die Berghänge hinaufziehen, – schon bei den Inkas wurden sie angelegt und bis heute gehegt und gepflegt, denn nur so ist die Versorgung der Region mit Nahrung zu gewährleisten.
Daß die Landwirtschaft schon immer gute Erträge bringt ist im Tal zu sehen, ein gewisser „Reichtum“ läßt sich nicht leugnen, – die Häuser sind durchweg massiv gebaut, teilweise recht schmuck oder auch mal mehrstöckig gebaut.

Heute am Sonntag sind viele Einheimische unterwegs, machen ihren Sonntagsausflug, – die alten Kulturstätten sind gut besucht, – entlang meiner Strecke bieten Restaurants „im Minutentakt“ ihre Köstlichkeiten an und werben um Kundschaft, fast alle haben den Grill vor der Türe stehen, es raucht und duftet nach gegrilltem Fleisch, das grenzt schon fast an Folter.
Heute scheint ein besonderer Tag zu sein, – nicht wenige Autos und Motorräder sind mit Blumen, Schleifen und Luftballons geschmückt, – an vielen Stellen, mitten in der Natur sitzen ganze Familien zum Picknick zusammen auf ihren Decken.
Später, in Urubamba, sehe ich die Menschen unter einem mit Ballons und bunten Tüchern geschmückten Baum tanzen, lachen und trinken, – Peruaner haben jeden Tag etwas zu feiern, habe ich gehört.

Über Calca und Yucay erreiche ich am Nachmittag Urubamba, auch hier wieder viele Restaurants, eines fällt mir besonders auf, – in einem schönen Biergarten stehen Tische und Sonnenschirme, bei 26 Grad Temperatur geradezu genial, – ausnahmsweise mal mit Parkplatz direkt vor der Tür, – das ist doch genau das, was ich heute am Sonntag brauche.

Danach fahre ich nur noch wenige Kilometer, Camping „Finca Intiquilla“ ist der einzige Platz, der mir hier im Umkreis einigermaßen sympathisch erscheint. ( S 13° 17′ 44“ W 072° 08′ 09“ ).

Das Ambiente ist recht nett, – sieht gepflegt aus, – aber niemand ist da, – keine Besucher, – noch nicht mal irgend ein Personal, – das zugehörige Restaurant, etwas weiter oben, ist geöffnet, – ich gehe mal fragen, – und ja, – ich möchte mich dort unten auf den Rasen stellen, das war´s, – bin gespannt, ob vielleicht morgen früh jemand hier ist.

Tagesetappe: 99 km Gesamtstrecke: 64.128 km



26.02. bis 02.03.2024 – Cusco

Sehr abseits gelegen der Camping, also schön ruhig, und einen schönen Blick über die Stadt hat es auch. Leider regnet es die letzten paar Tage nachmittags immer ein wenig und der Rasen beginnt aufzuweichen.

26.02.2024 / Tag 1:
Heute schaue ich mich erst mal um, war ja gestern schon fast dunkel, als ich angekommen bin. Stehen einige Overlander hier am Platz, ich sag rundum mal „Guten Tag“ und plausche ein wenig, Erfahrungen wechseln so hin und her, das ist immer wichtig.

Am Nachmittag kann ich mit „Mili“, der Chefin vom Platz reden, sie spricht gut Englisch, das ist für mich positiv, wir besprechen das Thema „Abstellen über den Sommer“ und werden uns relativ flott einig, – der Platz scheint mir geeignet, es sind auch einige Fahrzeuge hier abgestellt, – der Preis ist ok, – die Erledigungen bei Polizei und Zoll, die für Langzeitaufenthalt nötig sind, macht Mili zusammen mit mir, kostenlos, als Serviceleistung, – das gefällt mir gut, – ich sage gleich zu.
Gleich darauf buche ich für den 14. März einen Zubringerflug von hier nach Lima, von wo mein Rückflug am selben Tag abgeht, Inlandsflüge sind recht günstig hier.

Den Rest des Tages verbringe ich mit Schreiben und Lesen, mal schauen, wo ich noch hinfahre und was ich mir noch anschaue, ich habe ja noch 2 Wochen Zeit, bis zum Rückflug.

27.02.2024 / Tag 2:
verbringe ich in der Stadt.
Cusco, 500.000 Einwohner, bereits vor über 2000 Jahren gegründet, geschichtsträchtig, Hauptstadt des Inkareiches mit prächtigen Tempeln und Palästen, heute ist das Zentrum UNESCO Weltkulturerbe mit vielen Museen und alten Anlagen, die sich in und um die Stadt verteilen.

Zu Fuß gehe ich die etwa 2 Kilometer den Berg runter zur „Plaza de Armas“, dem Stadtplatz, sehr schöne alte Gassen mit Häusern im Kolonialstil, an der Plaza dann die Kathedrale, gleich daneben die „Iglesia de la Compania“ und auf den anderen Seiten schöne, alte Häuser mit Arkaden und hübschen Holzbalkonen im Obergeschoß, hier „Portales“ genannt.
In der Mitte des Platzes ein schöner Brunnen, Grünflächen und Blumenbeete, dazwischen gepflasterte Wege und viele Ruhebänke, – Schuhputzer bieten ihre Dienste an, – Straßenhändler sind unterwegs und bieten Essen und Trinken, Souvenirs und Bilder an, – es sind sehr Viele, aber sie sind nicht aufdringlich.
Auch drüben auf der Treppe der Kathedrale sitzt es sich recht schön, irgendwie ein friedlicher Ort, der gesamte Platz, zwei Straßen sind autofrei, so bleibt Platz zum schlendern und schauen.

Ich gehe eine große Runde durch die historische Altstadt, – schöne alte Häuser, – hübsche Gassen, – überall Geschäfte und Restaurants, Reisebüros und Banken, – Museen, – das Denkmal der Stadtgründer und Mauerreste aus der Inkazeit. Die Stadt ist belebt, aber keinesfalls hektisch, alles geht irgendwie geruhsam seinen Gang.

Irgendwann komme ich zurück auf die „Plaza de Armas“.
In den Räumen hinter den Holzbalkonen der „Portales“ gibt es einige nette Restaurants, hier laße ich mich nieder, sitze auf einem der Balkone, genieße den Blick auf den Platz und ein gutes Steak auf dem Teller. Sehr gelungen, der Tag.

28.02.2024 / Tag 3:

Ein sche…. Tag !
Eigentlich wollte ich mir heute die Ruinen der Tempel und Mauern der alten Inkastadt Sacsayhuaman anschauen, fußläufig von hier in wenigen Minuten zu erreichen.

In der Früh um 7 Uhr erreicht mich die Nachricht, daß gestern unsere geliebte Hundedame Aspro über die Regenbogenbrücke gegangen ist.
Seit 14 Jahren reiste sie mit uns durch die Welt, fast 250.000 Kilometer, seit mehr als 5 Jahren war sie krank, seit 2 Jahren so schwer, daß sie nicht mehr fliegen konnte und somit Fernreisen nicht mehr möglich waren, der Grund, weshalb ich letzten und diesen Winter alleine auf Reisen bin.
Zwei Jahre lang rechnen wir täglich mit dem Schlimmsten, – doch wenn es dann so weit ist, sticht es einem tief ins Herz. Machs gut, Du Schöne.

Der Tag ist gelaufen, – Heike ist natürlich zutiefst betrübt, – ich hänge auch einfach nur rum, – bin in Gedanken, – rückwärts, – vorwärts, …..

29.02.2024 / Tag 4:

Heute früh kommen auch Gaby und Werner mit ihrem MAN hier auf dem Platz an, sie wollen auch hier abstellen. Es gibt jede Menge zu erzählen und abzustimmen.
Am Nachmittag mache ich mich mit Rucksack und Einkaufstasche in die Stadt zum Supermarkt, mein Kühlschrank ist leer.
Sonst passiert nichts, ich laße es weiterhin ruhig laufen.

01.03.2024 / Tag 5:
Heute müssen wir bei der Polizei vorstellig werden, sie wird die Fahrzeuge besichtigen, deren Identität überprüfen und ein Protokoll erstellen, das wir dann beim Zoll vorlegen müssen.
So fahren wir mit „Mili“, die das alles managt, am Nachmittag hinunter in die Stadt zum Hauptkommissariat der „Policia Nationale“.
Dort soll das Protokoll erstellt werden, der Besichtigungstermin dann morgen oder übermorgen sein. Auf dem Kommissariat haben sie übrigens diesen netten Polizeihund, der uns gleich freundlich begrüßt.

Wir haben Glück, irgendwie sind die Jungs gut drauf und fahren gleich hoch zum Camping um alles sofort zu erledigen, Werner und Ich dürfen in der „grünen Minna“ mitfahren, sitzen hinten im Polizeiauto und lassen uns kutschieren, „Mili“ fährt mit ihrem Mann hoch.
Der Termin dauert über 1 Stunde, der Blick auf die Fahrzeuge und die Papiere ist eigentlich kurz, das Schreiben des Protokolls nimmt Zeit in Anspruch, ein handgeschriebener DIN A 4-Zettel, den wir dann unterschreiben und mit unserem Fingerabdruck versehen müssen.

War alles unspektakulär und ist bestens in freundschaftlicher Atmosphäre verlaufen, mit einem „Muchias gracias“ verabschieden wir die beiden.

Am Abend gehen wir zu Fuß hinunter zur „Plaza de Armas“, bei einbrechender Dunkelheit und eingeschalteter Beleuchtung ein wirklich bezaubernder Anblick.
In einem Restaurant auf einem der Balkone über den Arkaden der „Portales“ lassen wir den Tag bei einem schönen Abendessen ausklingen.

02.03.2024 / Tag 6:
Müßiggang ist angesagt und ein wenig Planung, wir wollen morgen nochmal für 4 bis 5 Tage ins Umland verschwinden.
Allerdings gibt es bei Werners MAN gerade ein Problem mit der Druckluftbremse und so probieren wir rum, liegen unter dem LKW, können allerdings das Problem nicht lösen, – mal schauen, ob das Morgen was wird.

Tagesetappe: 0 km Gesamtstrecke: 64.029 km



25.02.2024 – Von Abancay nach Cusco

Der Regen hört irgendwann am Abend auf, – die Nacht ist nicht ganz so ruhig, einige LKW kommen noch spät an und rangieren, andere fahren ziemlich früh los.

Kurz nach 9 Uhr mache ich mich auf den Weg, weiter über die 30 A oder 3 S, wie sie hier jetzt heißt. Google Maps, mit dem ich gerade navigiere, möchte allerdings nicht, daß ich da hinfahre, die Strecke sei aktuell gesperrt, und empfiehlt eine Umleitung, die mehr als 6 Stunden länger dauert und über die 113 / 114 einen weiten Umweg über recht miserable Straßen empfiehlt. Ach Mann …..

Irgendwie habe ich da keine Lust drauf und fahre trotzdem auf die 3 S, vielleicht ergibt sich dort ja eine lokale Umfahrungsmöglichkeit, oder ich kann irgendwie offroad vorbei, oder notfalls muß ich halt wieder umkehren.

Zunächst durch Abancay, eine recht große Stadt, – steil zieht sie sich den Berg hinauf, – die Straße durch die Stadt, eine unglaubliche Katastrophe, – ehemals aus Betonplatten gefertigt, sind sie mittlerweile durchweg zerbrochen, verschoben, mit tiefen Löchern durchsetzt, – oft wechselt der Verkehr einfach auf die Gegenspur, weil Fahren auf der Rechten kaum noch möglich ist, so fahren Alle im Zickzackkurs durch die Stadt. Vor der Stadt war sie eigentlich ok und nach der Stadt ist sie auch wieder absolut in Ordnung, nur die Stadt, hat man irgendwie „vergessen“.

Schon unterwegs steigt die Hoffnung in mir, daß ich irgendwie durchkomme, denn ich habe Gegenverkehr, ein gutes Zeichen, sogar LKW und irgendwann begegnet mir ein Bus, der „Cusco“ im Fahrtanzeiger stehen hat, na, das wird, der wird wohl von dort kommen.

Und tatsächlich, als ich nach etwa der Hälfte der Strecke an die angebliche Sperrung komme, – ist die aufgehoben, der Verkehr wird einseitig über die Brücke geführt. Es ist wohl an der Brücke durch einen Erdrutsch irgendwie ein Schaden entstanden, – Gelbkittel mit Helmen laufen umher, die Herrn Ingenieure beratschlagen, wie es weiter geht. Na also, ging doch, – Glück gehabt !

Die Strecke führt auch heute wieder durch die Berge, nicht mehr so hoch, wie gestern, aber eben kurvig und immer wieder aufwärts und abwärts, über einige Brücken, die Flüße und Bäche queren und gelegentlich auch durch Ortschaften und kleine Städtchen.
Die Landschaft ist herrlich grün, auch hier wird Landwirtschaft betrieben, auf den Feldern ist fast alles zu sehen, Gemüse, Mais, Kartoffeln, Bohnen, auch kleinere Obstplantagen gibt es immer wieder, dazwischen grasen Rinder und Kühe auf saftigen Weiden.

In einem der Städtchen ist heute Sonntagsmarkt und richtig viel Betrieb, – leider kann ich an solchen Orten meist nicht einfach mal stehen bleiben und dem Treiben ein wenig zuschauen, es ist immer alles total zugeparkt und auf der Straße herrscht Chaos.

So treffe ich am Nachmittag in Cusco ein, 3.600 Meter hoch liegt die Stadt, hier habe ich mir den Campingplatz „Quinta Lala“ ( S 13° 30′ 20“ W 071° 59′ 06“ ) ausgesucht, zunächst mal für ein paar Tage Ruhe, aber hier soll eventuell der HerrMAN auch über den Sommer stehen bleiben, die Möglichkeit wird angeboten, ich werde das abklären in den nächsten Tagen.

Die Zufahrt ist wieder mal einigermaßen chaotisch, ich wurde in Nasca schon vorgewarnt, nicht durch die Altstadt zu fahren, sie sei viel zu eng, also nehme ich einen weiten Bogen um die Stadt und fahre den Campingplatz von Norden an.
Leicht gesagt, denn auch die 3 S führt nicht nur außen rum, sondern auch erst mal zum Historischen Zentrum und dann wieder davon weg.


Und es kommt, wie es kommen mußte, – einmal falsch abgebogen und schon bin ich mittendrin und obwohl diese Straße eigentlich auch breit ist, ist sie für mich irgendwie zu schmal, weil rechts wieder mal alles zugeparkt ist und links die Bäume vom Mittelstreifen weit in die Straße reichen, – nunja, ich schleiche mich vorsichtig durch, und beim letzten Baum dann ist Ende, – ein relativ dicker Ast schaut weit in die Fahrbahn, den kann ich nicht ignorieren, der haut mir alles kaputt, dort oben auf dem Dach.
Uuund….. hier vor mir ist ein Stadion und wohl gerade irgendwas los, 20 Meter vor mir stehen mindestens 30 Polizisten und schauen interessiert zu.
Also, – Stop, – Warnblinker, – Ende, – erstmal raus, Lage peilen, – Hupkonzert da hinten ignorieren, – also der Ast muß weg, oder der parkende PKW rechts neben mir, – zwei Polizisten kommen schon mal, wissen aber auch nicht so recht weiter, einer der umstehenden Passanten klettert ruckzuck in den Baum und will den Ast zur Seite ziehen, schafft ihn aber nicht, – also, 1, 2, bin ich mit meiner Säge oben auf dem Dach und zusammen mit dem Passanten schneiden wir erst mal gemächlich den Baum auf EU-Norm.

Und schon geht es mit einem Gruß aus dem Horn weiter und über die richtige Straße bin ich dann nach fast 2 Stunden, die ich durch die Stadt gebraucht habe, schon fast im Dunkeln auf dem Campingplatz. War wieder spannend heute.

Tagesetappe: 215 km Gesamtstrecke: 64.029 km



24.02.2024 – Von Puquio nach Abancay

Am Abend füllt sich der Platz mit schweren LKW, – nur ganz wenige Trucker fahren in der Nacht auf dieser Strecke, – die meisten sind vernünftig, verbringen hier die Nacht und fahren bei Tagesanbruch weiter. Trotz der Nähe zur Straße ist es enorm ruhig in der Nacht.

Kurz nach 9 Uhr in der Früh mache ich mich wieder hinaus auf die 30 A, durch die Senke mit dem Städtchen und dann wieder hinein in den Anstieg, – der dichte Nebel, der noch am frühen Morgen in der Luft hing, hat sich fast verzogen, nur vereinzelte Nebelfetzen ziehen noch durch die Senken und über die Kuppen, kurz darauf kommt sogar die Sonne raus.

Schon nach kurzer Zeit erreiche ich die erste Paßhöhe mit über 4.100 Metern, dann führt die Straße bestimmt über 70 Kilometer durch eine fantastische Hochebene, bis auf fast 4.500 Meter steigt sie an, – in der Ebene führt sie meist schnurgerade durch eine unglaubliche Landschaft.
6.000 Meter hohe Berge im Hintergrund, davor die weite, mit Gras bewachsene Ebene, mit sanften Hügeln, kleinen Seen und Tümpeln, – Andengänse leben hier, – vereinzelt ziehen Vicunas, alleine oder in Kleingruppen durch die Ebene, – Vicunas sind die wilde Urform der Lamas/Alpacas, die schon zu Inkazeiten hier heimisch war, – unserem Reh ähnlich, klein, aber vom Typus her wie Lamas aussehend, sie sind seit jeher und bis heute heilig und kommen deswegen zur Zucht nicht in Frage, – es gibt vereinzelt sogar staatliche Schutzprogramme für diese Tiere.
Zur Zucht verwendet man Lamas und Alpacas, – recht große Herden ziehen grasend über die Ebene, – manchmal sind Hirten in der Nähe, – meist Frauen in ihren bunten Trachten, mit Kindern und den Haus- und Hofhunden, die es hier im Land in unglaublicher Zahl gibt, – irgendwie eine Bilderbuchwelt, so hatte ich sie in meinen Gedanken.
Ich dachte schon, ich komme hier heute gar nicht mehr weg, – alle paar Minuten anhalten, – schauen, – staunen, – fotografieren, – bei so einer Lamaherde könnte man den gesamten Tag verbringen.

Ja, und damit ich nicht zu sehr ins Träumen gerate, ist da auch wieder das Thema mit dem EDC im HerrMAN, bei etwa 4.400 Metern schaltet sich die Warnlampe ein, in höheren Regionen leuchtet sie, ohne daß wirklich eine Veränderung beim Fahren festzustellen ist, hier und da eine kleine, schwarze Rußwolke, das machen allerdings hier alle Diesel, der HerrMAN gelegentlich auch mal in niedrigeren Höhen, das liegt allgemein an der Qualität des hiesigen Diesels.
Als ich später drüben ins Tal hinab fahre und wieder unterhalb von 4.400 Meter komme, geht sie brav wieder aus und drüben im nächsten Anstieg bei mehr als 4.400 Metern dann wieder an, – irgendwie sehr rätselhaft, – ich muß mich da schlau machen, aber so lange der HerrMAN schnurrt, mache ich mir nicht die größten Sorgen.

Über wilde Serpentinen stürzt die Straße hinter Izcahuaca regelrecht hinunter in das tief eingeschnittene Tal des Rio Chalhuanca, – schon bei der Anfahrt aus der Hochebene, ein überwältigender Anblick, wie sich tief unten der Fluß seinen Weg durch die enge Schlucht bahnt.
Im weiteren Verlauf schlängeln sich Straße und Fluß nun gemeinsam über viele Kilometer durch die enge Schlucht nach Norden, die Felsen steigen senkrecht nach oben, – immer wieder scheinen hier Felsstürze oder Erdrutsche die Straße zu versperren, – das ist hier wohl täglich Brot, – oft nur notdürftig werden Steine und Erdmassen zur Seite, meist in den Fluß geschoben und der Verkehr kann wieder rollen.
Der Fluß scheint bei starken Regenfällen gewaltig anzuschwellen und dann erhebliche Schäden an der Straße anzurichten, an mehreren Stellen sind Teile weggeschwemmt worden und Bauarbeiten im Gang, mit riesigen Steinen versucht man die Ufer zu stabilisieren.

Abancay ist mein heutiges Tagesziel, mangels geeigneter Stellmöglichkeiten bleibe ich schon etwa 7 Kilometer vorher, wieder an einer Petroperu Tankstelle mit LKW-Parkplätzen stehen. ( S 13° 41′ 13“ W 072° 55′ 01“ ), nachdem es seit etwa 30 Minuten regnet, ist der Platz ziemlich matschig, aber ich bin ja nicht zum Spazierengehen hier, das geht schon.
Etwa 2 Kilometer weiter nördlich soll es angeblich ein Hotel mit brauchbaren Stellplätzen geben, ich war da und konnte es wieder mal nicht finden, das passiert oft, – ich denke, daß viele Hinweise recht schnell überholt sind.

Tagesetappe: 262 km Gesamtstrecke: 63.814 km