Hier sind die POI´s von Zentralamerika

In der angehängten pdf-Datei habe ich die Koordinaten aller Übernachtungsplätze in Zentralamerika aufgeführt, sowie den Ort, eine Bezeichnung oder einen Namen und die Höhenangabe in Metern über NN zu den Plätzen hinzugefügt.
Über die Qualität der Plätze steht in der Regel etwas mehr in den Tagesberichten.

Hier sind wieder ein paar Zahlen, die vielleicht ganz interessant sind:

Meine Gesamtfahrstrecke in Zentralamerika betrug 7.665 Kilometer

….. insgesamt war ich vom 01. Dezember 2022 bis zum 18. März 2023, also genau 108 Tage unterwegs,….. davon bin ich an 57 Tagen gefahren, an 51 Tagen hatte ich keine Lust und habe unserem HerrMAN seine Ruhe gelassen, oder habe ihn (anfangs) erst mal zum Laufen gebracht
….. das ergibt einen Tagesdurchschnitt von 134,5 Kilometern,

….. in Mexiko war ich insgesamt 46 Tage unterwegs und habe etwa 2.380 km zurückgelegt,
….. in Guatemala 24 Tage und habe etwa 2.000 km zurückgelegt,
….. in El Salvador 3 Tage und habe etwa 540 km zurückgelegt,
….. in Honduras insgesamt 1 Tag und habe ca. 120 km zurückgelegt,
….. in Nicaragua war ich 3 Tage unterwegs und habe ca. 320 km zurückgelegt,
….. in Costa Rica 13 Tage und habe ca. 1.360 km zurückgelegt
….. und in Panama 17 Tage, in denen ich ca. 950 km zurückgelegt habe,

….. von der Polizei angehalten und kontrolliert wurde ich (die Grenzkontrollen natürlich nicht mitgerechnet) eigentlich gar nicht, lediglich an permanent eingerichteten Kontrollstellen an den Straßen mußte ich drei mal kurz die Papiere (meist geht es um das TIP für das Fahrzeug) vorzeigen, alles lief jedoch absolut korrekt, problemlos und schnell ab.
In den allermeisten Fällen wurde ich ohne Kontrolle durchgewunken.

….. dafür bin ich 14 mal an die Tankstelle gefahren
(Ich habe mir bei solch üppiger Tankstellendichte angewöhnt, die Tanks jeweils nur noch halb zu füllen, weil ich mir irgendwo mal nicht so gute Qualität eingefangen hatte und dies durch Nachfüllen dann einfacher zu beheben ist.)
….. und habe insgesamt 2.098 Liter Diesel verbraucht,
….. was einem Durchschnittsverbrauch von 27,371 Liter Diesel auf 100 Kilometer entspricht,
(der unüblich höhere Dieselverbrauch ist der Geographie in Zentralamerika geschuldet, ich bin sehr selten „flotte“ Überlandstraßen gefahren, sondern meist kurvige Berg- und Talstrecken)
….. die mich insgesamt etwa 2.340 Euro gekostet haben,
….. das sind im Durchschnitt 1,11 Euro pro Liter
….. und ca. 0,305 Euro Spritkosten pro Kilometer

….. 1 Liter Diesel kostete:
….. in Mexiko ca. 1,20 Euro,
….. in Guatemala ca. 1,15 Euro,
….. in El Salvador ca. 1,13 Euro,
….. in Honduras ca. 1,03 Euro,
..… in Nicaragua ca. 1,12 Euro,
….. in Costa Rica ca. 1,29 Euro
.…..und in Panama ca. 0,92 Euro.

Zwei Besonderheiten an den Tankstellen gibt es zu berichten:
……In Mexiko, Honduras, Costa Rica und Panama wird der Sprit in Litern verkauft,
……während in Guatemala, El Salvador und Nicaragua nach Gallonen abgerechnet wird.

……In Costa Rica findet man an Tankstellen keine von der Straße aus sichtbaren Preisangaben,
fand ich zunächst irgendwie blöd, man tankt ja doch gerne an der Günstigsten, – das entfällt in Costa Rica, – die Preise für Diesel und Benzin sind landesweit an jeder Tankstelle gleich !


….. technische Pannen am MAN hatte ich keine.
Allerdings hatte ich mir in Guatemala eine dicke Schraube durch die Lauffläche in den Reifen gefahren und mußte den Reifen wechseln, – nicht ganz so einfach, aber machbar.

….. Unfall hatte ich glücklicherweise auch keinen, allerdings eine kleine „Souvenirbeule“ habe ich mir wieder eingefangen.

….. Grenzübertritte hatte ich 8
( Deutschland-Mexiko / Mexiko-Guatemala / Guatemala-El Salvador / El Salvador-Honduras / Honduras-Nicaragua / Nicaragua-Costa Rica / Costa Rica-Panama / Panama-Deutschland )
….. jeweils 1 Ein- und Ausreise nach Deutschland waren problemlos und schnell.
….. die restlichen 6 waren richtige Grenzübertritte mit dem HerrMAN, die jeweils eine Ausreise- und eine Einreisekontrolle mit entsprechend, teilweise aufwendigem Papierkram bedeutet haben,
….. zeitlich nahmen sie jeweils 15 Minuten bis 1 Stunde auf jeder Seite in Anspruch
….. lediglich die Ein- und Ausreise von und nach Nicaragua dauert 3 bis 4 Stunden, hier muß der HerrMAN durch einen Scanner und wird anschließend noch manuell inspiziert, was natürlich Zeit in Anspruch nimmt.
……die Ausreise (ohne Fahrzeug) aus Panama dauert insgesamt gesehen auch länger, weil der HerrMAN am Vortag im Zollhof abgestellt und entsprechende Papiere beim Zoll ausgestellt werden müssen, ohne die die Ausreise nicht möglich ist.

….. Währungen hatte ich unterwegs 8 verschiedene:
….. in Deutschland natürlich Euro und Cent
….. in Mexiko / Mexikanische Peso (MXN) und Centavos
….. in Guatemala / Quetzal (GTQ) und Centavos
….. in El Salvador / US-Dollar (USD) und Dollar-Cent (an jedem dortigen Bankomaten erhältlich)
(Den landeseigenen Colon gibt es nur noch „theoretisch“).
….. in Honduras / Lempira (HNL) und Centavos
….. in Nicaragua / Cordoba- (-Oro) (NIO) und Centavos
….. in Costa Rica / Colon (CRC) und Centimos
(In Costa Rica ist es fast überall möglich, mit US-Dollar zu bezahlen, auch die Geldautomaten bieten die Auswahl zwischen Colon oder US-Dollar)
….. und in Panama / US-Dollar (USD) und Dollar-Cent
(Panamas Währung, der Balboa ist an den US-Dollar 1 : 1 gekoppelt, als Schein gibt es nur noch den US-Dollar, Münzen gibt es sowohl als Dollar und Cent, als auch als Balboa, die den selben Wert haben und gemischt im Umlauf sind).

Bevorzugt US-Dollar (selten auch Euro) umtauschen kann man in Banken und Wechselstuben in den Städten, wobei der Umtausch in Mexiko von vielen Banken mittlerweile abgelehnt oder nur noch in kleinen Mengen vorgenommen wird.
Geldautomaten gibt es überall, mit internationalen Kreditkarten kann man überall problemlos Geld abheben.

….. Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua und Costa Rica liegen jeweils 7 Stunden hinter der mitteleuropäischen (Winter-) Zeit zurück.
……Panama liegt nur 6 Stunden hinter der mitteleuropäischen (Winter-) Zeit zurück.
……Istanbul hingegen liegt zwei Stunden vor der mitteleuropäischen (Winter-) Zeit.

….. der tiefste Punkt meiner Reise lag auf Meereshöhe, bei den verschiedenen Besuchen an den Stränden von Pazifik und Karibischem Meer.
….. der Höchste 3.310 Meter über dem Meeresspiegel, am Vulkan Izaru in Costa Rica.

….. ich habe zusammen 3.719 Fotos “geschossen”,
….. die besten 840 davon sind in diesem Blog zu sehen.
(Seht mir bitte nach, wenn die Qualität nicht immer top ist, den einen oder anderen Schnappschuß konnte ich nur durch die Windschutzscheibe des HerrMAN, und das manchmal während der Fahrt, machen).

….. Brauchwasser habe ich ungefähr 10 mal getankt, bei ca. 250 Litern Tankvolumen sind dies etwa 2.500 Liter.
….. die Möglichkeiten sind teilweise begrenzt, – es gibt oft überhaupt keine Möglichkeit, manchmal liegt der vorhandene Druck nahe Null, ein anderes mal sind die Hähne so exotisch oder auch teilweise kaputt, daß man keinen Schlauch anschließen kann, oder die Entnahmestelle ist nicht mit dem Fahrzeug erreichbar (Kanister oder Gieskanne ist oft hilfreich)
……man sollte also immer, wenn die Möglichkeit gegeben ist, nachtanken, auch wenn es nur wenige Liter sein sollten.

..… Trinkwasser gibt es in allen Ländern, in Mexiko noch oft in den „Purificados“, speziellen Läden, in denen das Wasser vor Ort hergestellt wird und meist spottbillig ist,
……ansonsten in den „nördlichen“ Ländern Mittelamerikas auch in den 20-Liter-Tausch-Garafones an Tankstellen und kleinen Läden
und natürlich in den 5-Ltr.-Plastikkanistern und in den üblichen 1,5 Ltr.-Plastikflaschen völlig problemlos in (fast) jedem Dorfladen oder in Supermärkten.
In den „südlichen“ Ländern Costa Rica und Panama sind die 20-Liter-Tausch-Garafones eher schwer zu finden.

….. Propangas hatte ich noch 1 x 8 kg gefüllt an Bord, von der ich die gesamte Zeit „gezehrt“ habe.
In allen Ländern gibt es immer wieder Nachfüllstationen, an denen man seine Flaschen nachfüllen lassen kann.

……Meine Stromversorgung funktionierte ausschließlich über die Solaranlage, fast täglicher Sonnenschein und häufiges Fahren haben die Batterien nahezu täglich voll aufgeladen.
……Ansonsten erfolgt die Stromversorgung in diesen Ländern mit 110 Volt-60 Hertz-Landstrom, wer also diesen nutzen muß, braucht zunächst einen Adapter (2 Flachstifte, etwas enger als unsere Rundstifte) und dann, falls der bordeigene Elektroblock diesen 110 Volt-Strom nicht verarbeiten kann, einen zusätzlichen Wandler, der aus diesen 110 V dann 220 V macht. ( Aber Vorsicht: Ich hatte unseren Elektroblock vor 3 Jahren in Mexiko zerschossen, weil er nur max. 250 V verträgt und ich wohl knapp 260 V reingeladen hatte, denn nicht alle Wandler machen aus 110 V die gewünschten 220 V, sondern verdoppeln einfach die Eingangsspannung, so hatte der Eingangsstrom damals 128 Volt und ich habe mit 256 Volt geladen, was der E-Block halt nicht lustig fand. Also, vorher evtl. mal nachmessen, was da aus der Leitung kommt).
Landstrom ist nicht an allen Stellplätzen verfügbar.

……Die Versorgung mit Internet ist ein spezielles Thema:
WLAN ist relativ oft verfügbar, – auf manchen Campingplätzen, – bei Hotels oder auch in Restaurants, – an den Supermärkten der großen Konzerne (Walmart, etc.) und oft in den Schnellrestaurants der großen Städte. Allerdings sind die Qualitäten oft nicht wirklich gut und reichen gerade mal für das Abholen von Mails oder Versenden einfacher Nachrichten.

……Mobiles Internet ist in ganz Zentralamerika verfügbar, zumindest in den großen Städten und entlang der Hauptrouten, und das in erstaunlich guter Qualität, – nicht verfügbar ist es oft irgendwo draußen „in der Pampa“, im Dschungel, hoch in den Bergen oder auch an einsamen Meeresbuchten.
……in Mexiko bediente ich mich einer SIM-Karte von telcel
……in Guatemala wechselte ich zu TIGO
……später, in NIC und Costa Rica hatte ich eine SIM-Karte von Claro
……und in Panama habe ich wieder auf TIGO zurückgewechselt.
Im Netz wird immer wieder verbreitet, man sollte „Claro“ nehmen, weil man damit in ganz Mittel- und teilweise auch in Südamerika „surfen“ kann.
Das stimmt nur bedingt !
Natürlich arbeiten diese Karten auch im freien Roaming in anderen Ländern, – nur kann man diese eben nur in dem Land „nachladen“ in dem sie gemeldet sind, nachladen in anderen Ländern geht nicht. Eine online-Nachladung, wie sie angepriesen wird, funktioniert auch nicht, weil das System der Telefongesellschaft offensichtlich keine europäischen Kreditkarten akzeptiert.
Und deswegen machte TIGO bei mir den besseren Job, denn dort kann man ein 30-Tage-Internetpaket mit 13 GB für 10 Euro buchen, – tut man das nochmal kurz vor Verlassen des Landes, kann man eben noch 30 Tage damit arbeiten, – Claro bietet max. 5 GB für 14 Tage.

Andererseits ist das Beschaffen einer neuen SIM nicht wirklich aufwendig, und schon gar nicht teuer, etwa 1,50 bis 2 Euro kostet sie und ist oft an Kiosken und in kleinen Läden erhältlich. Allerdings ist das Aktivieren nicht ganz einfach, weswegen ich hierfür immer in die speziell dafür vorgesehenen Telefonläden gegangen bin, die das freundlicherweise für mich erledigt haben. Nachladen geht dann problemlos durch „Rubbelkarten“, die fast an jedem Kiosk und in jedem Laden erhältlich sind und durch eine SMS aktiviert werden. (Aber auch das geht nur im „Heimatland“ der SIM, nicht in den Roamingländern, – habe ich ausprobiert !)

…… die Versorgung mit Lebensmitteln ist absolut problemlos:
Supermärkte mit Vollsortiment gibt es in jeder größeren Stadt in allen bereisten Ländern,
zudem in den kleinen Dörfern oft Minimärkte, die die wichtigsten Dinge des täglichen Bedarfs anbieten,
Obst und Gemüse wird zudem sehr oft auf Märkten und an den Straßenrändern, frisch und zu unschlagbar günstigen Preisen angeboten.
Problematisch war für mich die Versorgung mit Brot, – was in den Supermärkten als Brot angeboten wird, hat den Namen nicht wirklich verdient, – die lokalen Bäckereien (Panaderia) bieten duftende Frischware in großer Auswahl an, allerdings alles durchweg mit Weißmehl hergestellt, wer so etwas liebt, ist im Paradies zu Hause.
Ich konnte 2 x Roggenbrot, zudem in Vollkornqualität in einer „German bakery“ am Straßenrand ergattern und konnte mir was davon im Gefrierschrank bunkern.

….. Wäsche waschen ist relativ unproblematisch, Waschservice wird auf manchen Campingplätzen angeboten, Wäschereien gibt es überall in den Städten, wer selbst waschen möchte, findet auch auf manchen Campingplätzen, oder in den Städten, Waschmaschinen zur Selbstbedienung.

17.-18.03.2023 – Von Panama-City (Panama) nach Frankfurt (Deutschland)

Irgendwie ungewohnt, – nach fast 4 Monaten wieder in einem festen Gebäude zu „wohnen“.
Das „Cresta Inn“ ist als Zwischenstation ganz in Ordnung, – mitten in der Stadt, – mit Frühstück im hauseigenen Restaurant, – mit Pool auf der Terrasse, – und klimatisierten Räumen, – sehr ungewohnt, aber irgendwie auch ganz angenehm, mal wieder bei Temperaturen zu übernachten, die nicht ständig an der 30-Grad-Marke kratzen.

Heute habe ich den ganzen Tag Zeit, muß erst gegen Abend am Flughafen sein.
Ich laße es ruhig angehen, schaue mir das Hotel und die Umgebung ausgiebig an.
Und auch hier wieder das Gefühl, nicht in einem engen Moloch zu sein, – die Stadt ist auch hier zwischen den Hochhäusern irgendwie großzügig gestaltet, der Verkehr gemäßigt.

Am späten Nachmittag holen mich Gaby und Werner ab, – sie haben es sich nicht nehmen lassen, mich zum Flughafen zu bringen, – nett von Euch, – danke dafür.
Tja, und auch hier ist es wohl die richtige Entscheidung gewesen, lieber etwas früher loszufahren, denn auf der Zubringerstraße zum Flughafen „Tocumen“ geht es zur Rushhour nur schleppend vorwärts und aus den geplanten 30 Minuten Fahrzeit werden ganz schnell 1 ½ Stunden.
Trotzdem kommen wir stressfrei und rechtzeitig an, – die geplante Kaffeepause muß halt auf irgendwann später verschoben werden, – denke doch, daß wir uns im Sommer in Deutschland mal treffen werden.

Pünktlich um 21.45 Uhr startet die Boeing 787-Dreamliner der Turkish Airlines zu ihrem knapp zwölfstündigen Flug über 11.000 km über den Atlantik nach Istanbul.
Direktflüge nach Frankfurt sind derzeit rar, bis gar nicht zu kriegen, 90 % aller anderen Flüge haben Zwischenstop in USA oder Kanada, – wegen den „Corona-Sanktionen“, die dort noch immer zur Anwendung kommen, verzichte ich gerne darauf und wähle den Istanbul-Flug, – Madrid stünde auch noch zur Auswahl, dauert jedoch etwas länger.
Angenehme Sitzabstände und eine Bordverpflegung, die ich in den letzten Jahren nirgendwo mehr erlebt habe, zudem fast komplett in wiederverwendbarem, festen Geschirr und mit Metallbestecken, lassen den langen Flug recht angenehm werden.

Nach etwa 2 ½ Stunden Aufenthalt auf dem Mega-Airport in Istanbul, startet der Anschlußflug nach Frankfurt, – das Gepäck wird direkt durchgeleitet.


Gegen 23 Uhr Ortszeit bin ich nach fast 4 Monaten Mittelamerikareise zurück in Deutschland, – meine beiden Mädels erwarten mich schon im Ankunftsbereich.

Für den November ist die Rückkehr nach Panama und die Weiterreise nach Südamerika geplant, ich werde davon berichten.

Hier kommen jetzt die nächsten Tage wieder ein paar Infos, – die POI´s, – die Strecke und später auch ein Reisevideo. Bis dahin, – danke fürs Mitreisen und – „Bis bald mal wieder !“

Tagesetappe: ca. 0 km Gesamtstrecke: 55.761 km
(die 11.000 Flugkilometer zählen hier nicht)

13.-16.03.2023 – Storage in Panama-City

Wir sind alle überrascht, wie ruhig die Nächte hier mitten in der Stadt sind.
Panama-City ist großflächig, licht und weit auseinander gezogen, hier hat man nicht das Gefühl von Enge, wie in so vielen anderen Megastädten, – Moloch, wie ich es immer nenne, kann ich bisher hier nicht erkennen, – auch der Verkehr ist alles andere als chaotisch.

Tag 1:
Werner und ich haben beide den selben Plan, deswegen treffen wir uns am Morgen zusammen mit Alejandro, um die Vorgehensweise der nächsten Tage abzusprechen und Termine abzustimmen, Autowäsche, evtl. Kleinreparaturen, den Weg durch den Zoll, – er wird uns dabei begleiten, das erleichtert die Sache natürlich ungemein.
Dabei klären wir gleich einige Fragen betreffend der im Herbst anliegenden Verschiffung nach Kolumbien.
Wäsche waschen lassen, – den kompletten Innenraum reinigen und desinfizieren ist mein Job, am Mittag fange ich schon mal mit dem Aussortieren der Schränke und deren Reinigung an.

Am Nachmittag werden die Fahrzeuge von Jutta und Michael und von Linda und Marius in einen Container verladen, um die Reise zurück nach Europa anzutreten.
Eine echt spannende Angelegenheit, – Millimeterarbeit, – sie passen gerade so hintereinander in den Container und auch in der Breite und speziell in der Höhe geht es haarig zu, – der weiße Peugeot paßt sofort, Marius muß bei seinem blauen Sprinter 4 x 4 mit etwas höherem Fahrwerk ein wenig nachhelfen, – die Dachhaube muß runter, – die Luft in den Reifen zur Hälfte abgelassen werden und den letzten Zentimeter holt er noch raus, indem er die hinteren Federn mit zwei kräftigen Spanngurten etwas zusammenzieht. Die Arbeit lohnt sich, – letztendlich paßt auch der Sprinter rein.

Für die Verladung hat sich Alejandro eine spezielle Technik zugelegt.
Der zu verladende Bus fährt hinter den geöffneten Container, – eine Abschleppplattform fährt vor den Bus, – der auf die Plattform auffährt, – der Abschlepper fährt rückwärts an den Container ran, hievt das Fahrzeug hydraulisch auf die Containerbodenhöhe, – der Bus kann bequem und gerade in den Container einfahren.

Tag 2:
Zuerst ist heute früh die Wäscherei dran, damit die Sachen noch fertig werden, – ist gar nicht so einfach, – hier ist eine richtig Große, gleich um die Ecke, – hatte ich mir gestern schon angeschaut, – heute hin, – sie nehmen heute nichts mehr an, sind voll, – und morgen auch nicht !?
Sie verweisen mich an eine Andere, im nahen Einkaufszentrum, etwa 600 Meter weiter, – dort erzählt man mir, daß sie nicht waschen, – offensichtlich ist das lediglich eine Reinigung, – nächster Hinweis führt zum nächsten Einkaufszentrum, nochmal etwa 1,5 km weiter, – dort werde ich bedient, zwei große Säcke mit Wäsche, – seien in 1 Stunde fertig sagt man mir, und kosten 8 Dollar, – ok, ist jetzt nicht wirklich viel, für die Menge Zeugs.

Zurück auf dem Stellplatz mache ich weiter mit der Innenreinigung, weiter mit den Schränken, dabei schon mal in die Reisetasche packen, was mit muß und die oberen Fenster von innen putzen, – ist verdammt heiß im Oberstübchen.

Drüben bei Alejandro wird heute wieder verladen, – nicht weniger spannend wie gestern.
Heute werden eine Aufsetzkabine und der dazu passende Pickup hintereinander in einen Container geschoben, – gleiches Prozedere wie gestern, – nur kann ja die Aufsetzkabine nicht selbst fahren, sie wird abgesetzt, auf ein selbstgebasteltes Holzgestell mit Rollen gepackt und hineingeschoben, der Pickup fährt hinterher. Auch das ist spannend, gelingt aber letztendlich auch.

Am Nachmittag fahren Gaby und Werner in dieses Einkaufszentrum, ein paar Sachen holen, – die Gelegenheit ist günstig, – ich werde mitgenommen, und auch wieder zurückgebracht, – die Wäsche ist fertig, sauber und trocken, – allerdings direkt aus dem Trockner in zwei große Müllsäcke gestopft und jetzt entsprechend zerknittert, – naja, Bettwäsche und Handtücher ist ja nicht ganz so schlimm, aber die T-Shirts sehen jämmerlich aus.

Als am Abend die Sonne hinter dem Nachbargebäude verschwindet, putze ich noch das Fahrerhaus von innen, – am Tag, wenn die Sonne draufsteht, ist mir das zu heiß da drin, hier in Panama-City ist es derzeit am Tag etwa 33 Grad warm und die Nacht ist auch nicht weit unter 30, – tropisch halt.

Tag 3:
Heute soll der HerrMAN gewaschen werden, der hat es bitter nötig, – allerdings haut das nicht hin, ich werde auf morgen früh verschoben.
So mache ich heute den Rest sauber, Bad, Fußboden und am späten Abend noch den Kühlschrank.

Tag 4:
Am Morgen wird der Waschtermin für den HerrMAN nachgeholt, die Jungs geben sich echt Mühe und seifen ihn kräftig ab, gute 2 Stunden dauert die Prozedur.


Heute ziehe ich aus dem HerrMAN aus, – am frühen Nachmittag fahren wir zur Spedition „Huza Capital“ im Stadtteil San Miguelito ( N 09° 01′ 47.16“ W 079° 30′ 36.24“ ), die auf ihrem Gelände ein Zolllager unterhält, wo er untergestellt werden muß, wenn er länger als 90 Tage im Land bleibt, bzw. wenn ich ohne mein Fahrzeug ausreisen möchte.
Eigentlich wollte mich Alejandro heute dabei begleiten, der muß allerdings nach Colon, dort sind Fahrzeuge aus Kolumbien angekommen, die er auslösen muß, – den Job beim Amt übernimmt so lange seine Mama, die macht das auch recht souverän.


Nach dem Abstellen werden entsprechende Papiere gefertigt, die bestätigen, daß der HerrMAN jetzt dort eingesperrt ist und bleibt, – mit denen fahren wir etwa eine halbe Stunde durch die Stadt, – Rushhour, – hinüber zum zentralen Zollamt der Stadt an der Avenue Domingo Diaz ( N 09° 03′ 01.50“ W 079° 27′ 23.40“ ), dort sind wir in 10 Minuten fertig, – sie kopieren die Unterlagen und hauen mir den begehrten Stempel in den Paß, der es ermöglicht, daß ich am Freitag das Land ohne den HerrMAN verlassen kann.

Gerade als wir durch die Stadt fahren, fallen die schwarzen Wolken, die sich seit einer Stunde am Himmel zusammenbrauen, in Form von kübelweise Wasser vom Himmel, – im Nu ist die Straße an vielen Stellen überschwemmt.


Für die letzte Nacht habe ich mir ein Zimmer im „Cresta Inn“ gebucht, – bin ja jetzt „obdachlos“, – ein Uber-Taxi bringt mich hin, – 21 Kilometer, 41 Minuten, – immer noch Rushhour, – für 6 US-Dollar ? Geld verdienen geht irgendwie anders.


Morgen nachmittag geht’s dann zum Flughafen und über Istanbul nach Frankfurt.

Tagesetappe: ca. 10 km Gesamtstrecke: 55.761 km

12.03.2023 – Am Panamakanal

Die Nacht ist angenehm und herrlich ruhig hier am Kanal, – die Musik vom Segelschiff geht irgendwann einfach unter, Musik ist sowieso nie lästig, – vom Kanal weht immer wieder eine angenehm frische Brise hier herein.

Um 6.15 Uhr in der Früh wecken mich Lautsprecherdurchsagen, ein Moderater kündigt offensichtlich die ersten Athleten des Ironman an und feuert sie fleißig an, – Stadionatmosphäre.
Sonntag morgen, – irgendwie blöd, – aber trotzdem schlafe ich nochmal 2 Stunden weiter.

Ich habe heute nicht viel vor und laße mir entsprechend Zeit, erst gegen 12 Uhr fahre ich vom Platz, ich werde mir heute das Geschehen rund um den Panamakanal anschauen und am späten Nachmittag auf dem Stellplatz bei „Overland Embassy“ ankommen, wo ich dann den Rest der Woche verbringe.

Aber erstmal komme ich hier fast nicht vom Platz, – die halbe Südstadt ist auf den Beinen und jede Menge Straßen und Wege sind wegen des Ironman gesperrt, – bis ich auf der Straße draußen bin, sind bereits 45 Minuten vergangen, – die Parkplätze sind voll, – die Straßen beidseitig zugeparkt, – die einzige Ausfahrt führt fast 500 Meter durch parkende Autos, bis dann endlich ein Schild die Weiterfahrt versperrt (räusper !), – beim Reinfahren schon Millimeterarbeit zwischen den Bussen und PKW, und jetzt das Ganze rückwärts, – naja, – letztendlich gelingt es und ich komme schweißgebadet auf den großen Parkplatz, der allerdings keinen weiteren Ausgang hat, als den, zu dem ich reingefahren bin ??
Letztendlich reicht es mir dann und ich fahre über den Rasen und zwei Gehsteige hinaus auf die zweispurige Straße, – für was hat man denn nen Offroader ?

Dann etwa 12 Kilometer durch die Stadt, deren Straßen heute am Sonntag angenehm leer sind, bis zu einem Aussichtspunkt am Kanal, – einen wohl etwas besseren Aussichtspunkt ein Stück vorher verkneife ich mir, dort kassieren die doch mal eben 20 Dollar, um mal zum Kanal schauen zu dürfen.

Von meinem Aussichtspunkt schaue ich mindestens zwei Stunden dem Treiben zu, – für noch besseres Sehen, sitze ich oben auf dem Dach, – sehr interessant, wie die Riesenpötte hereingleiten, Lotsen übernehmen sie und am Kai werden sie von schweren Lokomotiven gehalten und in die Schleuse gezogen, – etwa alle 15 Minuten kommt wieder einer an.

Der Panamakanal – ein Jahrhundertbauwerk:
Bereits im Jahr 1871 werden erste Konferenzen einberufen, um ein Kanalbauprojekt durch Zentralamerika zu beraten, welches den Atlantik mit dem Pazifik verbinden soll.
Viele Jahre vergehen für Planung, Finanzierung, Genehmigung und Vorbereitung, bis endlich im Januar 1881 durch ein französisches Konsortium der erste Spatenstich erfolgt.

Geprägt von Fehlschlägen, Geldmangel und hauptsächlich von annähernd 20.000 Todesfällen innerhalb der aus dem karibischen Raum rekrutierten Bauarbeiter, die schwer von Malaria und Gelbfieber heimgesucht werden, einer Fastpleite und dem Tod des leitenden Bauingenieurs wird der Bau nach 17 Jahren im Jahr 1898 eingestellt.

In langwierigen Verhandlungen mit Kolumbien, das seinerzeit noch Herrscher über dieses Gebiet war, und später mit Panama, das sich zwischenzeitlich von Kolumbien abgespalten hat, erreichen die USA den Ankauf des Landes und den Weiterbau des Kanals im Jahr 1904.
1905 werden die Bauarbeiten erneut eingestellt, weil die Epedemien und Seuchen verheerend unter den Bauarbeitern weiter wüten, – erst durch groß angelegte Säuberungsaktionen beim Trinkwasser und in den Häusern kann die auslösende Mückenplage beseitigt und wieder mit dem Weiterbau des Kanals begonnen werden.


Endlich, am 07. Januar 1914 befährt dann das erste Schiff den fertiggestellten Kanal.

75.000 Bauarbeiter waren 33 Jahre mit diesem Mammutprojekt beschäftigt, 25.000 von ihnen haben ihr Leben dabei verloren.

Während des Baus wurden etwa 200 Millionen Kubikmeter Erdreich, Steine und Schlamm beseitigt und ein ca. 82 km langer Kanal von ca. 150 Metern Breite und ca. 14 Metern Tiefe durch das Land gegraben, den heute jährlich etwa 14.000 Schiffe, täglich also etwa 40, passieren.

Der Kanal erspart der Schifffahrt den mühselig langen Umweg um das Kap Horn in Südamerika, dafür beträgt die durchschnittliche Durchfahrtsgebühr pro Schiff etwa 80.000 Dollar und sorgt für 7.500 permanente Arbeitsplätze rund um den Betrieb und die Verwaltung des Kanals.

Am Nachmittag fahre ich dann in einer nördlichen Schleife in die Stadt hinein und zum Stellplatz, nicht ohne vorher, – weil ich mal kurz falsch abgebogen bin, noch über die zweite große Stahlbrücke über den Kanal, die „Puente Centenario“ zu fahren und nach einer Schleife gleich wieder über sie zurück in die Stadt zu fahren, – hat sich gelohnt, die Aussicht von dort oben ist phantastisch, und durch die Hin- und Rückfahrt konnte ich zudem den Blick nach beiden Seiten genießen.

Gegen 16 Uhr komme ich auf dem Stellplatz an, – es ist nichts Besonderes hier, aber halt zweckmäßig. ( N 09° 00′ 54.3“ W 079° 29′ 10.2“ )
Alejandro, den Besitzer von Overland Embassy haben wir im Dezember 2019 auf der mexikanischen Bahia kennengelernt, als er irgendwann mit seinem Landrover neben uns am Strand gestanden hat und auch dort mit uns den Abend und die Nacht verbracht hat.
Damals hat er uns schon eingeladen, uns unbedingt bei ihm zu melden, wenn wir dann irgendwann Panama passieren.
Mittlerweile, in 2021 hat er seine Firma gegründet, kümmert er sich um Alles, was mit Verschiffung und Storage beim Zoll zu tun hat, organisiert Werkstattbesuche und Waschtermine für die Fahrzeuge und hat jetzt hier direkt dabei diesen kleinen Stellplatz eingerichtet, in nächster Nähe sind Supermarkt und Wäscherei, also Alles, was so demnächst gebraucht wird.

Jutta und Michael und Linda und Marius, mit denen ich ein paar Tage durch El Salvador, Honduras und Nicaragua gefahren bin, sind auch schon hier, sie packen am Dienstag ihre Fahrzeuge in einen Container und verschiffen sie zurück nach Deutschland, und Gaby und Werner, die ich letzte Woche in Farallon getroffen habe, kommen später auch noch an, – sie haben ähnliche Pläne wie ich, – das Fahrzeug zunächst hier sicher abstellen, den Sommer in Europa verbringen und dann im Herbst mit dem Schiff weiter nach Südamerika reisen.
Wir werden sehen.

Tagesetappe: ca. 30 km Gesamtstrecke: 55.751 km

11.03.2023 – Von Farallon nach Panama-City

Gegen 10.30 Uhr verlasse ich den Platz bei „Kilian“ und fahre die 3 km zurück auf die Nationalstraße 1.

Ich möchte mir heute noch den Nachbarort Santa Clara anschauen.
Obwohl man unten am Strand bequem zu Fuß hingehen kann, fährt man auf der Straße 3 km nach Norden, 1 km auf der 1 nach Osten und dann wieder 3 km nach Süden, – es fließt ein kleiner Fluß zwischen den beiden Orten, über den es südlich der 1 keine Brücke gibt.
Oben an der 1 ist der besagte Flughafen, hier führt die Start- und Landebahn in Form einer großen Brücke über die Nationalstraße 1, offensichtlich war der Platz südlich der Straße nicht ausreichend lang für die großen Flugzeuge.

Santa Clara und der HerrMAN werden keine Freunde, schon die Zufahrt ist recht eng und kurz vor dem Strand wird es dann ganz kriminell, ein unbefestigter Weg schlängelt sich schmal durch die dort stehenden Gebäude, Äste und Kabel hängen wieder mal tief und offensichtlich gibt es dort auch keine Parkplätze, denn hier am Eingang sind mehrere kleine Parkflächen und Parkwächter versuchen gleich, uns irgendwie in einen rein zu lotsen.
Das ist nichts für uns, wir drehen um und ziehen weiter.

Einige Kilometer weiter östlich, bei Rio Mar, gibt es noch einmal eine Zufahrt zum Meer, ich probiere es wieder, – hier komme ich jedoch auch nicht wirklich weit, – offensichtlich sind hier Richtung Meer überall gesicherte Feriendörfer, ein großes Zufahrtstor versperrt die Weiterfahrt, durchfahren dürfen nur Berechtigte.
Also laße ich es sein für heute und begebe mich schon mal auf den Weg nach Panama-City.

Die 1 ist zwischendurch immer wieder mal etwas „ruppig“, wohl irgendwann als Betonstraße hergestellt, sind die Fugen heute grob und teilweise ausgebrochen, es wird wellig und der HerrMAN springt immer wieder mal, – außerdem gibt es unglaublich viele, nachgebesserte Stellen, die den Belag recht uneben machen.
Um so weiter es jedoch Richtung Hauptstadt geht, um so besser wird es, letztendlich wird die Straße gar sechsspurig, – erst etwa 20 km vor der Stadt beginnt dann die Baustelle für eine nagelneue Autobahn und die Fahrbahn wird immer wieder eingeengt und schlängelt sich so durch die Baustelle, trotzdem geht es zügig voran und irgendwann taucht dann die Silhouette der Hochhäuser von Panama-City auf, – puuh, – das macht Eindruck.

Dann führt die Straße über die „Puente de las Americas“, eine mächtige Stahlbrücke über den Meeresarm, der zum Panamakanal führt, – die Aussicht von hier oben ist fantastisch.

Für heute habe ich mir einen Stellplatz am Radisson-Hotel ausgesucht, – kein offizieller Campplatz, aber sicher und auch sonst in Ordnung. Direkt daneben ist ein privater Lagerplatz, der Tag und Nacht von Security bewacht wird. ( N 08° 56′ 28.3“ W 079° 33′ 23.7“ )
Der Meeresarm mit der Zufahrt zum Panama-Kanal führt direkt neben dem Platz vorbei, die großen Pötte schippern hier im 5-Minuten-Takt vorbei, Containerschiffe, Tanker und ein Kreuzfahrtschiff ist auch dabei.

Ich gehe ein Stück zu Fuß, schaue mir das Hotel an und weiter vorne den Anleger des Balboa Yacht Clubs, dabei erfahre ich, daß hier morgen der jährliche Ironman stattfindet, – mal schauen, ob ich davon was mitkriege.

Heute am Samstagabend ist Stimmung draußen auf dem Meeresarm, – laute Tanzmusik dringt zu mir herüber, Stimmengewirr und lachende Menschen sind zu hören, – als es noch hell gewesen ist, konnte ich ein großes, zweimastiges Segelboot ankern sehen, – könnte eine schippernde Disco sein.

Tagesetappe: ca. 130 km Gesamtstrecke: 55.721 km

09.-10.03.2023 – Pause in Farallon

Der Stellplatz ist etwa 400 Meter vom Meer entfernt, entsprechend ruhig ist es hier, das Restaurant liegt an einer kleinen, geschotterten Nebenstraße mit entsprechend wenig Verkehr, – wenn das Restaurant am Abend um 21 Uhr schließt, ist bald danach ringsum totale Ruhe.

Am Sonntag fahre ich nach Panama-City rein, um in den kommenden Tagen den HerrMAN zu reinigen und über den Sommer abzustellen, – damit ich nicht zu lange in der Stadt rumhänge, mache ich hier schon mal Pause und erledige die Dinge, die ich schon machen kann.

Aber erst mal ist einen Tag lang faulenzen angesagt.
Die neuen Nachbarn bleiben auch heute noch, so fehlt es auch nicht an Unterhaltung.
Am Nachmittag laufe ich durch das Städtchen hinunter an den Strand, kaufe unterwegs ein paar Kleinigkeiten ein, sitze ewig lange auf einem angeschwemmten Baumstamm und schaue einfach nur dem Treiben zu.
Der Strand ist schön, meist heller Sand und klares Wasser und alles andere als überlaufen, – sicher ist hier in Stadtnähe schon mehr los, als ich es die letzten Tage an den weiter entfernten Pazifikstränden in Las Lajas oder Mariato erlebt habe, aber von überlaufen ist das hier weit entfernt, – alles geht einen gemütlichen Gang, – am Ufer entlang stehen die Hotels, hier sind auch schon ein paar Hochhäuser dabei, Cafes und Restaurants, dazwischen ein paar Verkaufsstände mit dem üblichen Angebot, – Souvenirs, alles für den Strandbesuch, frisches Obst und Eis.
Draußen, zwischen der vorgelagerten Insel und hier, schippern ein paar Fischerboote übers Wasser.

Irgendwann kommen auch Gaby und Werner vorbei und wir spazieren gemeinsam ein langes Stück den Strand entlang Richtung Playa Santa Clara und begeben uns anschließend gemeinsam auf den Heimweg.

Am Abend treffen wir uns zum Plausch im Schatten der großen Bäume, – im Gegensatz zu den bisherigen Pazifikstränden, wo auch die Nächte noch schwülwarm waren, weht hier am Abend ein angenehm erfrischender Wind, – das tut richtig gut.

Und auch beim abendlichen Restaurantbesuch sitzt es sich auf der luftigen Terrasse höchst angenehm.

Am Tag 2 bleibe ich alleine zurück, – Gaby und Werner haben noch was zu erledigen und wollen noch ein kurzes Stück nach Norden reisen, wir werden uns wohl am Montag in Panama-City wiedertreffen.

Ich bleibe hier und habe heute am HerrMAN zu tun, – ein paar kleine Reparaturen und Ausbesserungen sind wieder mal abzuarbeiten, – so vergeht der Tag im Nu.

Farallon ist ein kleiner Ort an der pazifischen Küste, hier hat es ein paar Hotels und etwas entfernt vom Meer einige Ferienhaus- und Appartementsiedlungen, – gesicherte Bereiche, eingezäunt, mit großem Einfahrtstor und Security.
Am Ortseingang ein großes Golf-, Beach- und Marinaresort mit großem Golfplatz und noch etwas weiter vom Meer entfernt einen „internationalen Flughafen“, – ja tatsächlich, hier auf dem flachen Land gibt es einen großen Flughafen, auf dem auch die dicken Brummer starten und landen können, wohl nicht Viele, aber immerhin, – gestern und heute habe ich drei oder vier mal das Dröhnen einer startenden Maschine über mir wahrgenommen, – sie starten in Richtung Meer und der Ort liegt direkt zwischen Flughafen und Meer. Aber weil es eben nur Wenige sind, ist das hier wohl kein Problem.

Morgen werde ich nochmal ein paar Orte weiterziehen, bevor es in die Stadt geht.

Tagesetappe: ca. 0 km Gesamtstrecke: 55.591 km

08.03.2023 – Von Mariato nach Farallon

Am Morgen gehe ich noch einmal hinunter in die Badebucht, – vielleicht wird es doch noch was mit dem Bad im Meer, – aber, – ich sehe es schon von oben, – das Meer hat sich zurückgezogen, – es herrscht Ebbe, – wieder nichts.

Nach den üblichen, kleinen Erledigungen, Müll wegbringen, Wasser tanken und Rechnung zahlen, fahre ich dann gegen 10.30 Uhr los.
Wie schon beim Ankommen gestern, ist mir auch jetzt beim Wegfahren, das Personal behilflich und hebt freundlicherweise mit langen Stangen die Kabel an, die wieder mal quer über die Hofeinfahrt hängen, damit ich ohne „Flurschaden“ passieren kann.
Ich fahre die 52 km über die namenlose Nebenstrecke zurück, wieder auf die 1 und ostwärts bis Rio Hato, dort sind es nur wenige Kilometer bis ans Meer nach Farallon.

Die Nebenstrecke führt durch hügeliges Land, – das zwar trocken, aber nicht ausgetrocknet ist, – ein wenig Grün schaut immer noch durch und die Rinder auf den kleinen „Bergwiesen“ finden immer noch Etwas.

Erst oben auf der 1, einige Kilometer östlich ändert sich das Bild, – das Land entlang der „Autobahn“ wird flach, es wird wieder Zuckerrohr angebaut, – hektarweise, – bis zum Horizont, – unübersehbar qualmt in der Ferne der Schornstein einer Zuckerfabrik, – sie verwenden die unbrauchbaren Pflanzenabfälle direkt als Brennstoff für die Herstellung des Zuckers.

Ich habe hier mal ein Bild von diesen wunderschönen, lebenden Zäunen eingestellt, sie begleiten mich schon seit Mexiko immer wieder, – eigentlich genial.
Die Farmer stecken frisch gehauene Äste anderer Bäume gleichmäßig und in einem Abstand von etwa 30 cm nebeneinander in den Boden, sie wachsen an und werden bombenfest. Nach einer gewissen Zeit werden 5 bis 6 Reihen Stacheldraht an ihnen befestigt und fertig ist der Zaun. Die Bäume wachsen, werden grün, blühen und bringen Mensch und Tier wunderbaren Schatten, – werden sie zu groß, werden sie in einer gewissen Höhe beschnitten und wachsen wieder nach, – das Holz wird zum Kochen verwendet.
So stehen sie in vielen Gegenden kilometerlang an den Straßen entlang und trennen auch die Grundstücke zueinander ab.

In Aguadulce fahre ich in die Stadt hinein, ich muß mir schon wieder mal eine neue SIM-Karte besorgen, bei meiner Jetzigen, – sie ist noch aus Costa Rica, – ist das Zeitlimit abgelaufen und Nachladen geht hier nicht.
Ich habe Glück, – direkt an der Durchgangsstraße versprechen große Werbetafeln der örtlichen Telefonanbieter, daß ich in dem dazugehörigen Laden wohl finden werde, was ich suche, – die junge Dame an der Kasse ist kompetent und erledigt Alles für mich, – im Nu habe ich eine panamesische Telefonnummer und entsprechendes Volumen bis ich dann demnächst zurückfliege.

Hinter Aguadulce wird es dann richtig trocken, – fast wüstenhaft, – die Luft wird noch heißer und die Landschaft gibt so gar nichts mehr her, – selbst die Bäume haben das meiste Laub abgeworfen, die Felder und Wiesen sind braungelb, Hecken abgestorben, – schwarze Flächen deuten auf Brände hin.

Bei Rio Hato fahre ich von der „Autobahn“ ab und an die Pazifikküste, – hier möchte ich die restliche Zeit verbringen, bevor ich dann nach Panama-City hinein muß.
Den Weg zu dem von mir ausgesuchten Stellplatz direkt am Meer muß ich wieder mal 300 Meter vor dem Ziel aufgeben, – tiefhängende Äste verhindern die Zufahrt, – schade, war ein schöner Platz, ich habe ihn mir angesehen.
So nehme ich den vermeintlich zweitbesten, „Restaurant Kilian“ bietet ein paar Stellflächen, – allerdings ein Stück vom Meer entfernt, aber sauber und in ruhiger Gegend, das paßt schon. ( N 08° 21′ 47.0“ W 080° 07′ 59.3“ )

Auf dem Weg dorthin werde ich schon auf der Straße auf deutsch angesprochen, – Gaby und Werner aus Deutschland begrüßen mich und berichten, daß sie auch bei „Kilian“ stehen, – als sie später zurückkommen, sitzen wir beieinander, – es gibt, wie das immer bei solchen Treffen ist, eine Menge zu erzählen, – und schon nach wenigen Minuten stellen wir fest, daß wir gemeinsame Bekannte haben, – die Overlanderwelt ist doch ziemlich klein.

Tagesetappe: ca. 205 km Gesamtstrecke: 55.591 km

07.03.2023 – Pause am Hotel Playa Reina Mariato

Angenehm ruhig ist es hier im Hotelhof, die Brandung ist nur ein wenig in der Ferne zu hören und Autos fahren so gut wie gar keine auf der kleinen Zufahrtsstraße.
Ich schlafe mal richtig aus, darf aber nicht zu lange rumtrödeln, habe Einiges vor heute.

Das Hotel bietet recht brauchbares WLAN zur Mitbenutzung, – einer der Gründe, weshalb ich die doch relativ lange Anfahrt in Kauf genommen und hierher gekommen bin, – es hat sich Vieles angestaut, was zu erledigen ist, seit ich zum letzten Mal richtig im Netz war.

So verbringe ich einige Stunden, – gut, daß ich unter den hohen Bäumen im Hof stehe, im Schatten ist es zwar auch noch nicht wirklich angenehm, aber ohne ihn, wäre es noch wesentlich heftiger, – es ist nach wie vor schwülwarm in der Küstenregion.

Am späten Nachmittag drehe ich eine große Platzrunde, – erkunde das Hotel und sein Umfeld ausgiebig, – laufe mal den Strandbogen am Meer entlang und gegen Abend versuche ich ein Bad im Meer, – das scheitert aber wegen der wilden Brandung wieder mal, der Pazifik ist halt einfach keine Badewanne.

Ein Besuch im Restaurant beendet den „Arbeitstag“, morgen ziehe ich ein Stück weiter.

Tagesetappe: ca. 0 km Gesamtstrecke: 55.386 km

06.03.2023 – Von Las Lajas nach Mariato

Gestern abend, – ich sitze gerade im Restaurant beim Abendessen, – fällt doch aus heiterem Himmel ein Regenschauer, – kurz und heftig, – beim HerrMAN stehen alle Dächer auf, ist ja immer noch schwülwarm draußen, – kurzer Sprint, – eh zu spät, – unterhalb der großen Dachklappe ist ja „nur“ das Bett, – vielleicht kühlt ja das nasse Bettlaken ein wenig heute Nacht.

Die Nacht und auch der Morgen sind dann so richtig ungemütlich, der Himmel ist zugezogen, schon früh steigt das Thermometer auf schwüle 30 Grad, die Luftfeuchtigkeit ist enorm hoch und es weht kein Lüftchen.
Eigentlich wollte ich heute hier noch einen Faulenzertag dranhängen, – das ist aber selbst mir zu heftig, – ich muß eh frisches Obst besorgen, – also fahre ich mal ein Stück weiter, Richtung Hauptstadt und suche mir heute Abend eine andere Bucht am Pazifik, – der Fahrtwind, bei offenen Fenstern, läßt zumindest ein kleines, wenn auch warmes, Lüftchen um mich streichen und macht die Schwüle ein wenig erträglicher.

Es ist schon 11.30 Uhr, bis ich loskomme, – die 12 km über die 461 raus auf die 1 und dann immer ostwärts, kurz hinter Santiago dann auf die Nebenstrecke (ohne Nr.) und ca. 50 km nach Süden zur Playa Reina Mariato.

Die 1 ist auch in diesem Bereich autobahnmäßig ausgebaut, es geht also zügig voran, auch die letzten 50 km sind in gutem Zustand, teilweise neu asphaltiert.

Die Gegend hier, entlang des südlichen Küstenbereiches ist trocken, – licht stehender Trockenwald prägt das Landschaftsbild, – Landwirtschaft ist wohl kaum möglich, bewirtschaftete Felder sind keine zu sehen, – ein wenig Weideland, – kleinere Rinderherden stehen auf vertrockneten Weideflächen und unter Bäumen und suchen das letzte Futter zusammen.

Auffällig ist, daß in dieser Region Steinhäuser überwiegen, da sind teilweise richtig kleine Schmuckstücke mit gepflegten Vorgärten dabei und Einige gar mit schönen, verzierten Zäunen und Toren aus Schmiedeeisen.

Die Playa Reina ist eine bei Surfern beliebte Bucht, starke Wellen locken Besucher von weit her.
Das Hotel „Playa Reina Mariato“ steht auf einer Klippe, direkt über der Bucht und bietet ein paar Stellplätze im Hof, vom Garten habe ich einen schönen Ausblick auf die Bucht, – bis hinüber auf die vorgelagerte „Isla Cebaco“, und kann schön zusehen, wie sich die Surfer draußen abmühen. ( N 07° 37′ 16.7“ W 080° 59′ 37.0“ )

Tagesetappe: ca. 200 km Gesamtstrecke: 55.386 km