Auch diese Nacht ist mit 11 Grad ziemlich frisch, – das sorgt für einen angenehmen Schlaf.
Der Tag bringt sonniges Wetter, 20 bis 24 Grad, hie und da ein paar Wolken, – es erscheint uns hier so, wie es bei uns in Deutschland um diese Zeit auch ist.
Heute wollen wir kurz in die Stadt, – nochmal Geld besorgen, ein paar frische Lebensmittel für die letzten Tage und volltanken.
Gegen 11 Uhr fahren wir los, durch das Städtchen nach Süden, vorbei an der schönen Barockkirche und weiter Richtung Supermarkt und Tankstelle.
Geld fassen hat schon mal geklappt, – das war allerdings dann auch schon alles für heute.
800 Meter vor dem Supermarkt stoppt uns eine Streife, eine Polizisten versucht mir auf spanisch irgendetwas zu erklären, – ich verstehe nichts, erkläre ihr, daß ich nur deutsch und englisch spreche.
Dann drückt sie mir ihr Handy in die Hand, irgendeine Stimme versucht mir auf englisch klarzumachen, daß wir hier wohl nicht fahren dürfen, – ich verstehe wieder mal gar nichts.
Also, wir wissen, daß es für Mexiko-City besondere Einfahrtsbeschränkungen gibt, – verschiedene Fahrzeuge dürfen nur an bestimmten Tagen in die Stadt, das richtet sich nach der letzten Zahl des Autokennzeichens, – ja, aber wir sind noch 40 Kilometer von Mexiko-City weg, – das kann doch gar nicht sein.
Ich kann den Herrn am Telefon nicht verstehen, er spricht ein miserables Englisch, zudem befürchte ich, hat er wohl auch noch einen Mundschutz auf, so hört es sich jedenfalls an, – ich höre nur was von „Ticket“ und „office“ und „pay“, – das sind Worte, die ich schon gar nicht verstehe, auch wenn ich sie höre, – ich geb der Polizistin ihr Handy wieder, zucke mit den Schultern und gebe ihr zu verstehen, daß ich nichts verstanden habe.
Sie spricht jetzt wieder mit ihm, gibt mir das Handy noch einmal, – der erzählt mir wieder das Gleiche, worauf ich mehrmal erwidere „I can´t understand“.
Allerdings wird mir die ganze Aktion jetzt auch irgendwie zu blöd, – ich gebe der Polizistin ihr Handy zurück, – ihr Kollege telefoniert mittlerweile auch mit irgendwem, und gebe ihnen per Handzeichen zu verstehen, daß ich jetzt zurückfahre und sage dazu, daß ich keine Lust mehr habe, mir das ganze hier zu blöd ist, – auf deutsch natürlich, versteht eh keiner.
Dann setze ich mich seelenruhig in den HerrMAN, – Heike schaut entsetzt, – ich starte und fahre los, – die beiden Polizisten schauen etwas entgeistert, – nach 100 Metern kann ich auf die Gegenfahrspur wechseln und fahre zurück, – dorthin, wo wir hergekommen sind. Im Rückspiegel sehe ich, wie die beiden in ihr Auto einsteigen und in die andere Richtung wegfahren.
Also geht doch, – manchmal muß man auch ein wenig frech sein.
Ok, bezweckt haben wir heute nicht wirklich viel, – dann starten wir halt Montag einen neuen Versuch.
Am Nachmittag machen wir schon mal ein wenig Service am HerrMAN, – heute sind das Führerhaus und die Staukästen dran, – aufräumen, ausräumen und putzen.
Nachtrag: Ich hatte Gelegenheit, mit Edith über das Erlebnis mit der Polizei zu reden, –
„Tepotzotlan“ gehört definitiv nicht zu der Sperrzone, – allerdings sind wir wohl tatsächlich etwa 3 Kilometer südlich über eine kleine Brücke über den schmalen „Rio Chico Tepotzotlan“ nach „Axotlan“ hinüber gefahren, wo sich der große Supermarkt befindet, – und dort beginnt wohl die „Sperrzone“.
Hoppla !
Naja, – Hinweisschilder, Sperrschilder, – Fehlanzeige, – wir waren auch definitiv keinen ganzen Kilometer drin, als die Häscher schon da waren. Egal.
Tagesetappe: 10 km Gesamtstrecke: 48.087 km