Gegen 23 Uhr am Abend wird es laut draußen, – es zieht wieder eine Horde Brüllaffen ganz in der Nähe durch die Baumwipfel, – welch ein Spektakel !
Sonst ist es wirklich traumhaft still hier im Wald.
Am Morgen treffe ich mich mit den momentanen Nachbarn, Elli und Volker aus Deutschland, – wir unterhalten uns recht ausgiebig über unsere Fahrzeuge, über Erlebtes und die Reisepläne, sprechen interessante Ziele ab, so wandern bei solchen Begegnungen immer wertvolle Tips hin und her.
Und während wir so stehen und plaudern, geht es oben in den Wipfeln der Bäume schon wieder rund, – lautes Brüllen kommt immer näher, – nun bei Tageslicht können wir auch ausgiebig beobachten, was sie da oben so tun und wie sie eigentlich aussehen, – und wie sie gekommen sind, verschwinden sie auch langsam wieder in der Ferne.
Es ist schon nach 11 Uhr bis wir uns auf unseren Weg machen, – ich habe heute keine Eile, – nur 12 km rüber ins Städtchen, – dort am Kulturecenter gibt es einen riesigen Parkplatz mit einer Polizeiwache, – besser gehts ja kaum, – ich frage die Wache am Eingang, ob das in Ordnung geht, wenn ich hier ein paar Stunden stehe, – für sie kein Problem, sie haben den Platz im Auge.
Dann mache ich mich auf den Weg, – zu Fuß über den Damm hinüber auf die kleine Insel im See, auf der das Städtchen Flores bereits im 15. Jahrhundert erbaut wurde.
Bevor ich losgehe treffe ich am Parkplatz noch Jutta und Michael aus Österreich, – wir laufen uns seit gut und gerne 2.500 Kilometern immer wieder über den Weg, – sie kommen gerade aus dem Norden, – haben sich Belize und Tikal angeschaut.
Wir haben vereinbart, daß wir uns in etwa einer Woche im Süden des Landes wieder treffen, um über die Passage nach Panama zu sprechen, die wir beide im Sinn haben. Nach 15 Minuten trennen sich unsere Wege schon wieder.
Das Inselstädtchen Flores ist nicht sonderlich groß, vielleicht 500 auf 500 Meter, ziemlich rund und zeigt sich als Bergkuppe, die aus dem See herausschaut.
Auf ihrer Spitze steht die schneeweiße Kirche „Nuestra Senora de Los Remedios“, – drumherum führen kleine, gepflasterte Gassen wie ein Spinnennetz ring- und sternförmig zu ihr hin.
Die schmalen Gassen sind gesäumt von kleinen, bunten Häusern, die keineswegs irgendwie museal daherkommen, – nein, – hier wird richtig gewohnt, – es gibt kleine Geschäfte und auch administrative Gebäude, an der Kirche auch einen zentralen Park und an der äußeren Ringstraße, also an der Uferpromenade reihen sich kleine Hotels, Cafés und Restaurants aneinander, – kleine Boote kann man überall anmieten, mit denen man sich über den See hinüber in die „große Stadt“ oder auch zu den kleinen Ansiedlungen am nördlichen Ufer bringen lassen kann.
Nach zwei Stunden kenne ich (fast) jeden Stein und gehe über den Damm zurück, – finde endlich eine Bank, die Geld umtauscht, – die Landeswährung hier heißt übrigens Quetzal, – und laße mich dann in einem gemütlichen Restaurant nieder.
Für die Weiterfahrt nach Tikal ist es mir heute zu spät, – ich fahre wieder rüber in den Ixpanpajul Naturpark, – da habe ich letzte Nacht recht gut gestanden. ( N 16° 52′ 21“ W 089° 48′ 53“ )
Tagesetappe: ca. 25 km Gesamtstrecke: 51.576 km














