11.12.2025 – Von Melipeuco nach Pucon

Auch in dieser Nacht wieder, – erstaunliche Ruhe im Städtchen, – so ganz anders, – am Abend lebhaftes Treiben überall, – auf der Plaza spielen Kinder, – Spaziergänger sind unterwegs, – Radfahrer, – Jogger, – das Eine oder andere Auto kommt vorbei, – manchmal stoppt Eines unverhofft, – so einen HerrMAN sieht man nun doch nicht alle Tage im Städtchen.
Aber dann irgendwann, vielleicht so gegen 23 Uhr wird es still, das Städtchen liegt wie ausgestorben, – Nachtruhe kann man hier noch wörtlich nehmen.

Während wir frühstücken, gibt es was zu schauen, – nebenan ist wieder mal die Schule und Kinder kommen, oder werden gebracht, – es herrscht reger Betrieb, – erst gegen 9 Uhr kehrt Ruhe ein, offensichtlich beginnt die Schule um diese Zeit.

Wir sind wieder kurz nach 10 Uhr auf der Straße, – zunächst zur Bank, noch etwas Geld tauschen.
Der Vorgang selber dauert nur wenige Minuten, – allerdings gibt es vorher eine Wartezeit von fast 10 Minuten, – für Alle, – der gesamte Bankbetrieb ruht, – es kommt gerade eine Geldlieferung mit dem Werttransporter an, – drei Uniformierte mit Schutzwesten und gezogener Waffe tragen eine prall gefüllte Plastiktüte durch den Haupteingang in das Zimmer des Filialleiters, – dort dauert es gute 5 Minuten, – und so lange die Jungs nicht wieder weg sind, ruht der gesamte Bankbetrieb.

Dann fahren wir los, über die gut ausgebaute S 61, „Cunco“, „Los Laureles“, – dort auf die S 69 Richtung „Villarrica“, allerdings endet dort der Asphalt nach kurzer Zeit und wir fahren viele Kilometer über eine ziemlich rumpelige Schotterpiste, schmal und oft richtig dunkel, führt sie durch einen dichten Wald aus Hecken und Bäumen mit dichtem Blattwerk.
Unsere heutige Strecke ist landschaftlich eher kurios, – wenn wir nicht wüssten, daß wir tatsächlich hier in Chile unterwegs sind, könnten wir auch in den bayrischen Bergen oder in der Schweiz sein, – Berge und sattgrüne Wiesen, – Heu wird gerade geschnitten und gepresst, – kleine, schmucke Häuschen auf sauber gemähten Rasenflächen, – friedlich grasende Schafe, – sehr viel Wald überall, auch Nadelbäume.

Auf den letzten 10 Kilometern endet die Rumpelpiste und wir kommen bald nach „Villarrica“, am gleichnamigen „Lago Villarrica“ und dem über dem gesamten Gebiet immer und überall sichtbaren, schneebedeckten „Volcano Villarrica“.
Unseren geplanten Stop verkneifen wir uns, – das Städtchen ist heftig überlaufen und eine Parkmöglichkeit utopisch, also fahren wir gleich durch zu unserem Tagesziel „Pucon“.

Dazu fahren wir immer am Südufer des „Lago Villarrica“ entlang, – hier ist es leider auch nicht anders, als anderswo auf der Welt, – die Seeuferflächen sind komplett in privater Hand, – Zugang zum See unmöglich, – das Seeufer und die gegenüberliegende Seite der 199, auf der wir unterwegs sind, werden komplett touristisch ausgeschlachtet, – Hotelanlagen, – Feriendörfer, – Appartementhäuser, – entsprechend viel Verkehr ist hier auf der Straße.

Am späten Nachmittag kommen wir in „Pucon“ an, wir haben uns den Camping „Rodacamp Pucon“ ausgesucht ( S 39° 17′ 30“ W 071° 56′ 13“ ), ein sauberer Platz, – leider ohne Seeblick, aber für die Nacht mag es gut sein.


Tagesetappe: 130 km Gesamtstrecke: 75.969 km

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