13.12.2025 – Von Entre Lagos nach Llanquihue

Auch in der Nacht und am Morgen regnet es immer wieder mal, – eigentlich ein Wetter, um im Bett liegen zu bleiben. Hilft ja auch nicht wirklich.

Also weiter, 10.30 Uhr fahren wir heute los, – zunächst durch den Ort, – schnell noch frisches Brot und ein wenig Obst und Gemüse mitnehmen, – dann hinaus auf die U 51, – weg vom „Lago Puyehue“, um nach einigen Kilometern den nächsten See, den „Lago Rupanco“ zu erreichen, – wenige kurze Blicke, – viel ist durch die dunstige Luft und den Nieselregen nicht zu sehen.
Dann weiter auf der U 775 und der U-55-V zum „Lago Llanquihue“, – einem ziemlich Großen, – wir umfahren ihn auf der Ost- und Südseite, – durch die Orte „Las Cascadas“ und „Ensanada“, – auf der 225 dann weiter über „Puerto Varas“ bis „Llanquihue“, – ein kurzes Stück über die Autobahn 5, 900 Pesos Maut sind fällig, ca. 80 Eurocent.

Das Wetter, – wie ich schon berichtet habe, – regnerisch und kalt, – zwischen 13 und 11 Grad bewegt sich die Temperatur, – immer wieder klart es für Momente auf, bevor der nächste Schauer fällt. Erst am späten Nachmittag wird es besser, für kurze Momente kommt die Sonne durch und das Thermometer steigt auf 15, gegen Abend gar 17 Grad.

Die Landschaft heute, teils flach, teils hügelige Mittelgebirgslandschaft, mit all den vielen Seen, – ein beliebtes Urlaubsziel für in- und ausländische Feriengäste, – sicher mit Bergen irgendwo am Horizont, deren Schönheit uns allerdings heute leider verborgen bleibt, – die beiden mächtigen Vulkane „Osorno“, 2.652 m hoch, und „Calbuco“, 1.974 m hoch, liegen direkt neben unserem Weg, sind jedoch nicht sichtbar, – ein klein wenig lugen die unteren Hänge des schneebedeckten „Osorno“ unter der dichten Wolkendecke hervor, der Rest bleibt Phantasie, – schade, – aber vielleicht können wir morgen noch einen Blick erhaschen, unser Nachtplatz am See ist noch in Sichtweite.
Wiesen, teilweise schon gemäht, – Wälder, – sattes Grün, – dazwischen Maisfelder, noch ziemlich mickrig, und auch die Getreidefelder sind noch durchweg grün, weiter nördlich und drüben in Argentinien sind viele Felder längst reif oder bereits abgeerntet, der hier längere und kältere Winter ist deutlich sichtbar.

An der Südseite des „Lago Llanquihue“ durchfahren wir ein Stück Regenwald, – fettes Grün, – mächtige Bäume und Lianengewächse, die sich an Bäumen hochwinden und diese dick einpacken, – „kalter Regenwald“ nennt sich diese Vegetationsform, – an einem kleinen Platz mit Blick auf den See machen wir Pause, – aus dem nahen Wald tauchen zwei Füchse auf und gesellen sich zu uns, – gar nicht scheu, liegen sie auf dem Schotter vor uns, – Autos und Menschen stören sie gar nicht.

Der „Lago Llanquihue“ wird hier „der deutsche See“ genannt, – deutsche Siedler sind Mitte des 19. Jahrhunderts mit Schiffen in „Puerto Montt“, nur gute 30 km entfernt, angekommen und haben diese Gegend hier gerodet und urbar gemacht, – deren Nachkommen leben heute noch immer in dieser Region, – deutsche Namen und Orte weisen darauf hin, – immer wieder mal weht eine deutsche Fahne von einem Grundstück oder Gebäude, auch unser heutiger Nachtplatz, Camping „Baumbach“ ist Teil dieser Erinnerung, ( S 41° 14′ 54“ W 073° 00′ 17“ ), – wir campen ganz alleine hier, – nur ein paar Jungs spielen nebenan Fußball, – als dann Albert, der Besitzer irgendwann bei uns erscheint, wird deutsch gesprochen, seine Großeltern sind irgendwann mal hier eingewandert.
Er erzählt ein wenig aus der Geschichte, seinem Leben und seiner Familie, – sehr interessant.


Tagesetappe: 142 km Gesamtstrecke: 76.416 km

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