14.12.2025 – Von Llanquihue nach Frutillar Bajo

Irgendwann gegen 20 Uhr haben die Jungs genug vom Fußball und gehen nach Hause, wir sind jetzt ganz allein hier draußen am Seeufer.

Auch in dieser Nacht regnet es immer wieder mal und auch der Morgen bringt keine Änderung.

Unser Plan für heute:
Sonntag, – rüber nach Frutillar und bummeln, mittags Kuchen essen, abends ausgehen.
Das ist doch ein Plan, oder ?

Gegen 11 Uhr fahren wir, sind ja nur wenige Kilometer, immer am Seeufer entlang, über die V 155 und V 305 bis nach „Frutillar Bajo“.
Ein paar wirklich schmucke Grundstücke und Häuser hat man sich hier entlang des Seeufers errichtet, – wir fahren durch Wald, kleine Dörfchen und an Wiesen vorbei und sind nach 40 Minuten da.

„Frutillar“ ist wohl das Deutscheste unter den deutschen Dörfern hier in der Region, dereinst von deutschen Auswanderern gegründet, es wird noch heute teilweise deutsch gesprochen, Familiennamen und die Namen von Hotels, Pensionen und Restaurants deuten darauf hin.
das am Seeufer befindliche „Frutillar Bajo“ ist ein hübsches, kleines Feriendorf mit entsprechender Gastronomie, – wir sind noch nicht in der Saison, entsprechend wenig ist los, – schön so.
Hier bleiben wir heute, – im „Kuchenladen“, – ja, so heißt das Geschäft, Kaffee trinken und ein Stück Schwarzwälder Kirsch vernichten, lange nicht gehabt, gar nicht schlecht.
Wir bummeln durch den Ort, besuchen dann das „Museo Colonial Aleman“, ein kleines Freilichtmuseum mit Mühle, Schmiede, alten Gebäuden und einem schön angelegten Park, – irgendwie Schwarzwaldfeeling, – naja, wieso auch nicht.

Wir stehen, mangels vernünftigem Camping, direkt im Ort, am Straßenrand, vor dem „Club Aleman“ ( S 41° 08′ 08“ W 073° 01′ 39“ ), mehrere Restaurants direkt in der Nähe, natürlich die Gelegenheit, am Abend mal wieder auszugehen.
Wenig Verkehr, der nachher bestimmt ganz endet, nette Nachbarn, – hier bleiben wir für die Nacht.

Chile wählt heute einen neuen Präsidenten, – Stichwahl, – bisher ist für uns nichts davon zu merken.
Am Abend allerdings geht hier die Post ab:
Zunächst, – wir sitzen noch auf der Terrasse des Restaurants zum Abendessen, bricht im Lokal nebenan irgendwie Jubel aus, dann zieht eine kleine Gruppe junger Leute lachend über die Straße, rüber zum See, zwei von ihnen, eine Frau und ein Mann springen unter dem Johlen der Anderen vollbekleidet in den See und nehmen ein Bad, – 12 Grad Lufttemperatur, das Wasser wird wohl auch nicht viel wärmer sein, – filmen, – lachen, – johlen, – es geht wohl um die Einlösung einer Wette zum Wahlausgang.
Jose Antonio Kast, ein konservativer, 59 jähriger Jurist, deutscher Abstammung, gewinnt die Wahl mit 59 % der Stimmen, – hier bei uns im Ort waren es gar 68 % und entsprechend groß ist die Freude bei den Menschen hier, am Abend gegen 21 Uhr zieht ein kilometerlanger Autokorso hupend und fahnenschwenkend die Uferstraße entlang, – die Zuschauer klatschen und winken mit ihren Fahnen zurück, – schön anzuschauen, wie hier Politik noch gelebt (Wahlbeteiligung 85 %) und auch gefeiert wird. Nach einer halben Stunde wird es wieder still und gegen 23 Uhr kehrt Nachtruhe ein.


Tagesetappe: 18 km Gesamtstrecke: 76.434 km

13.12.2025 – Von Entre Lagos nach Llanquihue

Auch in der Nacht und am Morgen regnet es immer wieder mal, – eigentlich ein Wetter, um im Bett liegen zu bleiben. Hilft ja auch nicht wirklich.

Also weiter, 10.30 Uhr fahren wir heute los, – zunächst durch den Ort, – schnell noch frisches Brot und ein wenig Obst und Gemüse mitnehmen, – dann hinaus auf die U 51, – weg vom „Lago Puyehue“, um nach einigen Kilometern den nächsten See, den „Lago Rupanco“ zu erreichen, – wenige kurze Blicke, – viel ist durch die dunstige Luft und den Nieselregen nicht zu sehen.
Dann weiter auf der U 775 und der U-55-V zum „Lago Llanquihue“, – einem ziemlich Großen, – wir umfahren ihn auf der Ost- und Südseite, – durch die Orte „Las Cascadas“ und „Ensanada“, – auf der 225 dann weiter über „Puerto Varas“ bis „Llanquihue“, – ein kurzes Stück über die Autobahn 5, 900 Pesos Maut sind fällig, ca. 80 Eurocent.

Das Wetter, – wie ich schon berichtet habe, – regnerisch und kalt, – zwischen 13 und 11 Grad bewegt sich die Temperatur, – immer wieder klart es für Momente auf, bevor der nächste Schauer fällt. Erst am späten Nachmittag wird es besser, für kurze Momente kommt die Sonne durch und das Thermometer steigt auf 15, gegen Abend gar 17 Grad.

Die Landschaft heute, teils flach, teils hügelige Mittelgebirgslandschaft, mit all den vielen Seen, – ein beliebtes Urlaubsziel für in- und ausländische Feriengäste, – sicher mit Bergen irgendwo am Horizont, deren Schönheit uns allerdings heute leider verborgen bleibt, – die beiden mächtigen Vulkane „Osorno“, 2.652 m hoch, und „Calbuco“, 1.974 m hoch, liegen direkt neben unserem Weg, sind jedoch nicht sichtbar, – ein klein wenig lugen die unteren Hänge des schneebedeckten „Osorno“ unter der dichten Wolkendecke hervor, der Rest bleibt Phantasie, – schade, – aber vielleicht können wir morgen noch einen Blick erhaschen, unser Nachtplatz am See ist noch in Sichtweite.
Wiesen, teilweise schon gemäht, – Wälder, – sattes Grün, – dazwischen Maisfelder, noch ziemlich mickrig, und auch die Getreidefelder sind noch durchweg grün, weiter nördlich und drüben in Argentinien sind viele Felder längst reif oder bereits abgeerntet, der hier längere und kältere Winter ist deutlich sichtbar.

An der Südseite des „Lago Llanquihue“ durchfahren wir ein Stück Regenwald, – fettes Grün, – mächtige Bäume und Lianengewächse, die sich an Bäumen hochwinden und diese dick einpacken, – „kalter Regenwald“ nennt sich diese Vegetationsform, – an einem kleinen Platz mit Blick auf den See machen wir Pause, – aus dem nahen Wald tauchen zwei Füchse auf und gesellen sich zu uns, – gar nicht scheu, liegen sie auf dem Schotter vor uns, – Autos und Menschen stören sie gar nicht.

Der „Lago Llanquihue“ wird hier „der deutsche See“ genannt, – deutsche Siedler sind Mitte des 19. Jahrhunderts mit Schiffen in „Puerto Montt“, nur gute 30 km entfernt, angekommen und haben diese Gegend hier gerodet und urbar gemacht, – deren Nachkommen leben heute noch immer in dieser Region, – deutsche Namen und Orte weisen darauf hin, – immer wieder mal weht eine deutsche Fahne von einem Grundstück oder Gebäude, auch unser heutiger Nachtplatz, Camping „Baumbach“ ist Teil dieser Erinnerung, ( S 41° 14′ 54“ W 073° 00′ 17“ ), – wir campen ganz alleine hier, – nur ein paar Jungs spielen nebenan Fußball, – als dann Albert, der Besitzer irgendwann bei uns erscheint, wird deutsch gesprochen, seine Großeltern sind irgendwann mal hier eingewandert.
Er erzählt ein wenig aus der Geschichte, seinem Leben und seiner Familie, – sehr interessant.


Tagesetappe: 142 km Gesamtstrecke: 76.416 km

12.12.2025 – Von Pucon nach Entre Lagos

In der Nacht regnet es, ziemlich heftig und auch am Morgen und Vormittag ändert sich daran nicht viel, – die Temperatur liegt bei 13 Grad und bewegt sich bis zum frühen Nachmittag nicht, in manchen Gegenden kommt noch Nebel dazu. – Patagonien im Sommer.

10 Uhr, – los geht’s.
Zunächst fahren wir eine kleine Runde durch „Pucon“, auch hier ist Alles ziemlich toristisch, – einen kleinen Bummel über die Promenade vermiest uns der Regen, – nunja, Parkplatz gibt es für den Dicken auch keinen, – also weiter.
Wir müssen über die südliche Uferstraße des „Lago Villarrica“ zurück nach „Villarrica“, dort ein kurzes Stück durch die Stadt und dann auf die S-95-T nach „Lican Ray“ am „Lago Calafquen“, hier in der Gegend reihen sich die Seen, wie Perlen auf der Kette.
Auf der Westseite umfahren wir den See, um bei „Panguipulli“ direkt zum Nächsten, dem „Lago Panguipulli“ zu kommen.

Leider vergällt uns der Regen und die schlechte Sicht jeglichen Ausblick auf die herrliche Landschaft, hier könnten wir noch tagelang wunderschöne Seen und Berge bestaunen.
Doch auch morgen und wahrscheinlich übermorgen soll sich das Wetter nicht ändern.
Also, – nichts wie weiter, über die T 39 kommen wir nach „Malihue“ und bei „Los Lagos“ wieder einmal auf die Panamericana, die 5, eine gut ausgebaute Autobahn Richtung Süden.
Wir fahren bis „Osorno“, an zwei Mautstellen zahlen wir zusammen 4.400 Pesos, also etwa 4 Euro.

Über die 215 fahren wir dann wieder ostwärts bis „Entre Lagos“ am „Lago Puyehue“, – hier auf dem Camping „Puyehue“ kommen wir für die Nacht unter ( S 40° 40′ 57“ W 072° 35′ 33“ ).

Wir stehen direkt am Seeufer, – der Blick geht nicht wirklich weit, aber man kann erahnen, daß es hier bei schönem Wetter wohl traumhaft ist.

Irgendwann am frühen Nachmittag klart der Himmel ein wenig auf und der Regen endet für etwa drei Stunden, die Temperatur erreicht den heutigen Spitzenwert von 17 Grad.

Die Landschaft heute: Mehr als heimisch, typisch heimatliches Spätfrühlingsfeeling mit satten Wiesen und üppigen Mischwäldern, – der Spessart läßt grüßen, – die Fahrt über die Autobahn erinnert an die A 3 zwischen Frankfurt und Würzburg. (Das Wetter auch.)

Hier zieht es uns am Abend auf einen kleinen Bummel in den Ort, – viel anzuschauen gibt es nicht, allerdings ein paar Läden und Restaurants hat es hier, wir entscheiden uns für eine Pizza.
Die Pizza ist recht gut, – der Heimweg dann eher nicht, es regnet schon wieder. Gute Nacht.


Tagesetappe: 305 km Gesamtstrecke: 76.274 km

11.12.2025 – Von Melipeuco nach Pucon

Auch in dieser Nacht wieder, – erstaunliche Ruhe im Städtchen, – so ganz anders, – am Abend lebhaftes Treiben überall, – auf der Plaza spielen Kinder, – Spaziergänger sind unterwegs, – Radfahrer, – Jogger, – das Eine oder andere Auto kommt vorbei, – manchmal stoppt Eines unverhofft, – so einen HerrMAN sieht man nun doch nicht alle Tage im Städtchen.
Aber dann irgendwann, vielleicht so gegen 23 Uhr wird es still, das Städtchen liegt wie ausgestorben, – Nachtruhe kann man hier noch wörtlich nehmen.

Während wir frühstücken, gibt es was zu schauen, – nebenan ist wieder mal die Schule und Kinder kommen, oder werden gebracht, – es herrscht reger Betrieb, – erst gegen 9 Uhr kehrt Ruhe ein, offensichtlich beginnt die Schule um diese Zeit.

Wir sind wieder kurz nach 10 Uhr auf der Straße, – zunächst zur Bank, noch etwas Geld tauschen.
Der Vorgang selber dauert nur wenige Minuten, – allerdings gibt es vorher eine Wartezeit von fast 10 Minuten, – für Alle, – der gesamte Bankbetrieb ruht, – es kommt gerade eine Geldlieferung mit dem Werttransporter an, – drei Uniformierte mit Schutzwesten und gezogener Waffe tragen eine prall gefüllte Plastiktüte durch den Haupteingang in das Zimmer des Filialleiters, – dort dauert es gute 5 Minuten, – und so lange die Jungs nicht wieder weg sind, ruht der gesamte Bankbetrieb.

Dann fahren wir los, über die gut ausgebaute S 61, „Cunco“, „Los Laureles“, – dort auf die S 69 Richtung „Villarrica“, allerdings endet dort der Asphalt nach kurzer Zeit und wir fahren viele Kilometer über eine ziemlich rumpelige Schotterpiste, schmal und oft richtig dunkel, führt sie durch einen dichten Wald aus Hecken und Bäumen mit dichtem Blattwerk.
Unsere heutige Strecke ist landschaftlich eher kurios, – wenn wir nicht wüssten, daß wir tatsächlich hier in Chile unterwegs sind, könnten wir auch in den bayrischen Bergen oder in der Schweiz sein, – Berge und sattgrüne Wiesen, – Heu wird gerade geschnitten und gepresst, – kleine, schmucke Häuschen auf sauber gemähten Rasenflächen, – friedlich grasende Schafe, – sehr viel Wald überall, auch Nadelbäume.

Auf den letzten 10 Kilometern endet die Rumpelpiste und wir kommen bald nach „Villarrica“, am gleichnamigen „Lago Villarrica“ und dem über dem gesamten Gebiet immer und überall sichtbaren, schneebedeckten „Volcano Villarrica“.
Unseren geplanten Stop verkneifen wir uns, – das Städtchen ist heftig überlaufen und eine Parkmöglichkeit utopisch, also fahren wir gleich durch zu unserem Tagesziel „Pucon“.

Dazu fahren wir immer am Südufer des „Lago Villarrica“ entlang, – hier ist es leider auch nicht anders, als anderswo auf der Welt, – die Seeuferflächen sind komplett in privater Hand, – Zugang zum See unmöglich, – das Seeufer und die gegenüberliegende Seite der 199, auf der wir unterwegs sind, werden komplett touristisch ausgeschlachtet, – Hotelanlagen, – Feriendörfer, – Appartementhäuser, – entsprechend viel Verkehr ist hier auf der Straße.

Am späten Nachmittag kommen wir in „Pucon“ an, wir haben uns den Camping „Rodacamp Pucon“ ausgesucht ( S 39° 17′ 30“ W 071° 56′ 13“ ), ein sauberer Platz, – leider ohne Seeblick, aber für die Nacht mag es gut sein.


Tagesetappe: 130 km Gesamtstrecke: 75.969 km

10.12.2025 – Von Las Lajas (Argentinien) nach Melipeuco (Chile)

Heute weckt uns der Papageienschwarm, der mit jämmerlichem Gekreische bereits in aller Herrgottsfrühe über den Platz zieht, schon gestern und vorgestern haben sie sich immer wieder mal gezeigt.

Wird eh Zeit, aufzustehen, heute ist wieder mal Grenztag, wir machen hinüber nach Chile.

Gegen 10 Uhr ziehen wir los, – im Städtchen nochmal tanken und Brot holen, dann geht es hinaus auf die 242, – knappe 60 Kilometer durch eine sehenswerte Vorgebirgslandschaft, – hier tauchen die ersten Araukarienwälder auf, – diese seltsam geformten Bäume sind das Wahrzeichen der gesamten Region bis fast zum Pazifik hinüber und tief hinunter in den Süden.

Kurz nach 12 Uhr erreichen wir den „Paso Pino Hachado“ auf 1.884 Metern Höhe, die Grenzstation zur Ausreise aus Argentinien, – die Päße, – das TIP austragen lassen, – ein kurzer Blick in die Wohnkabine, – ein Grenzübergang, wie wir ihn mögen, – klein, – übersichtlich, – ohne Wartezeit, – mit freundlichem Personal, – in gut 20 Minuten ist Alles erledigt und wir fahren hinüber nach Chile.
Die dortige Grenzabfertigung liegt schon wenige Kilometer im Landesinneren, – auch hier läuft Alles bestens und überaus freundlich, – Reisepäße abstempeln, – ein neues TIP ausstellen, – wir wissen vom Verbot der Einfuhr von Obst und Gemüse und anderer Frischware, – schon seit Tagen plündern wir unsere Vorräte, – der Kühlschrank ist annähernd leer.
Zwei Zöllner schauen sich gründlich im HerrMAN um, – sind aber absolut zufrieden mit uns und wünschen uns nach wenigen Minuten eine „Gute Reise“.
Insgesamt sind wir in relaxten 1 ½ Stunden komplett durch und fahren auf der gut asphaltierten 181 bis „Liucura“.
Unsere Hoffnung auf einen Geldautomaten oder eine Bank war umsonst, auch den Kauf von Lebensmitteln und neuen SIM-Karten müssen wir auf die nächste Stadt verschieben.

Wir nehmen die kleine Nebenstrecke R-95-S nach „Icalma“, – Entfernung ca. 40 Kilometer, – sie ist erwartungsgemäß geschottert und an verschiedenen Stellen, meist in Anstiegen, schon recht ruppig, aber die kürzeste Querverbindung nach „Pucon“, unserem nächsten Fernziel.
Bei „Icalma“ ist ein weiterer Grenzübergang Argentinien-Chile, – also besteht Hoffnung, uns hier versorgen zu können. – Aber auch das wird nichts, – es gibt zwar die Möglichkeit Lebensmittel zu kaufen, – aber „Ohne Moos nichts los“, und mit Karte einkaufen, schier undenkbar in diesen kleinen Tiendas, zumal es hier im Ort noch nicht mal vernünftiges Netz gibt.

Also weiter, – über die S 61 schlängeln wir uns über teilweise heftige Schotterpisten durch eine herrlich andere Welt, – Wald beherrscht hier die Landschaft, – Berge, – Täler, – kleine Häuschen auf den grünen Wiesen, – irgendwie sieht es hier aus wie in der Schweiz.

Erst die letzten 20 km vor „Melipeuco“ sind dann wieder asphaltiert.
Es ist schon nach 18 Uhr, als wir dort ankommen, die Hoffnung auf Geld, Lebensmittel und Telefonkarten haben wir schon aufgegeben.
Aber der Ort überrascht uns, – größer, als wir uns diesen vorgestellt hatten, eine richtig kleine Metropole, mit vielen Geschäften, einer Bank, Polizei und einem schönen, zentralen Park, alles im Angesicht des mächtigen, schneebedeckten Vulkans „Llaima“.

Wir ziehen Geld am Bankomaten, Heike geht Einkaufen und ich finde auf Anhieb einen Laden, der uns Telefonkarten, diesmal von Movistar, verkauft, aktiviert und registriert, – die Frau ist extrem freundlich und hilfsbereit und empfiehlt uns dann unseren Nachtplatz, direkt am zentralen Platz „Plaza de Armas ( S 38° 51′ 10“ W 071° 41′ 43“ ), – hier ist es ruhig und sauber, – und wenige Meter weiter gibt es das Restaurant „Los Troncos“, das lassen wir uns heute nicht entgehen und geniessen es, mal wieder „auswärts“ ein wirklich gutes Abendessen zu haben.


Tagesetappe: 166 km Gesamtstrecke: 75.839 km

09.12.2025 – Ruhetag in Las Lajas

Einfach mal Pause machen, – keine schlechte Idee.

Schon am Abend ist der Himmel tiefschwarz, es ist gewittrig schwül und bis spät in die Nacht ziemlich warm. Gelegentlich fallen ein paar Regentropfen aus den schwarzen Wolken, aber nichts wirklich Erwähnenswertes.

Die Nacht bleibt friedlich und trocken, – am Morgen werden wir von Blitz und Donner geweckt, – Regen fällt, ein schöner, zweistündiger Landregen fällt, – danach bleibt es kühl.

Wir vertrödeln den Tag, – diskutieren ausgiebig über die Route der nächsten Tage, – wälzen Bücher und Karten, – studieren Routen und Reiseberichte von Freunden, die schon vor uns hier waren, – am Nachmittag ist ein wenig „Bürokram“ angesagt, – Post, – Mails und was halt so unvermeidbar ist.
Der Himmel hat wieder aufgeklart und es ist angenehm warm, mit frischen Windböen dazwischen.

Am frühen Abend rollt ein Reisetruck auf den Platz, – Brigitte und Manfred aus Deutschland, – wir treffen uns kurz, tauschen Routen, Erfahrungen und Pläne aus, – morgen früh trennen sich unsere Wege wieder. So ist das Reiseleben.


Tagesetappe: 0 km Gesamtstrecke: 75.673 km

08.12.2025 – Von Ranquil del Norte nach Las Lajas

Auch hier im Dörfchen wieder diese himmlische Ruhe, lediglich in der Früh, so gegen 6 Uhr treten alle Hähne der Umgebung in einen Wettstreit um den lautesten und ausgiebigsten Hahnenschrei, – unaufhörlich, – sich gegenseitig überbietend, – Nachtruhe ade, – einen Sieger konnten wir nicht ausmachen.

Wie üblich fahren wir gegen 10 Uhr hinaus auf die Ruta 40 und südwärts, wir wissen noch nicht, welche Streckenbeschaffenheit uns heute erwartet, hier ist noch bestens asphaltiert.

„Barrancas“, „Buta Ranquil“, „La Salada“ und „Chos Malal“ heißen die Orte, die bis zu unserem Ziel in „Las Lajas“, in über 300 km Entfernung an der Strecke liegen.

Wir haben Glück, die heutige Strecke ist durchgehend asphaltiert, – die Verkehrsdichte liegt am Vormittag so bei 10 bis 15 Fahrzeugen pro Stunde, am Nachmittag dann etwa beim Dreifachen.
Solche Strecken liebe ich, – guter Asphalt, – wenig Kurven, – wenig Verkehr, – viel Zeit zum Schauen, – einfach nur Cruisen und Geniessen.

Dann überqueren wir über die „Puente Interprovincial“ den „Rio Barrancas“, die Grenze zwischen den Provinzen Mendoza und Neuquen, – Neuquen, die nördlichste Provinz Patagoniens.
Wir sind in Patagonien angekommen, – aber noch lange nicht am Ziel.
Patagonien, – zwei mal so groß wie Deutschland, aber nur von 1,6 Millionen Menschen bewohnt, wir werden viel Platz haben die nächsten Wochen, manchmal wird es wohl auch einsam werden.

Die Landschaft ist auch heute wieder traumhaft, – weite Ebenen, – Täler mit Flüßen, – Hügel und Berge, – in der Ferne mächtige Vulkankegel, – Lavafelder, – dazwischen wüstenhafte Ebenen, trocken und heiß, bis auf 35 Grad steigt heute die Temperatur, grüne Oasen bilden einen angenehmen Kontrast dazu.

In „Chos Malal“ legen wir eine Pause ein, hier zelebriert man den Mittelpunkt der Ruta 40 mit einem großen Monument, für uns sind es immer noch knapp 2.600 km bis ans Ende der Welt, – ohne die kleinen Umwege, die wir noch nehmen werden.

Am späten Nachmittag erreichen wir unser heutiges Ziel, den „Camping Las Lajas“ ( S 38° 31′ 13“ W 070° 21′ 38“ ) im gleichnamigen Ort, direkt am großen „Agrio River“ gelegen, hier geniessen die Menschen den Abend im Schatten der Bäume am Flußufer und nehmen ein erfrischendes Bad.

Uns ist der Platz sympathisch, er wird fast ausschließlich von Tagesgästen genutzt, die hier einen Urlaubstag verbringen, – schattige Bäume, gemauerte Grills mit Sitzgarnituren, Pallapas und saubere sanitäre Anlagen, – eigentlich perfekt.
Am Abend sind wir mit zwei weiteren Gästen, die hier mit ihrem Wohnwagen stehen, alleine.
Morgen werden wir hier wohl mal verschnaufen, bevor wir übermorgen, die Ruta 40 vorübergehend verlassen und einen ersten Abstecher hinüber nach Chile machen werden.


Tagesetappe: 305 km Gesamtstrecke: 75.673 km

07.12.2025 – Von El Sosneado nach Ranquil del Norte

Es ist fast unglaublich, wie friedlich und still es hier in den Dörfern ist, – keine fahrenden und hupenden Autos, kaum mal ein Moped, – ratternde Züge ?, – Niemals, – Flugzeuge am Himmel ?, – Mangelware, – Maschinenlärm oder Ähnliches ?, – Fehlanzeige, – wir stehen hier mitten im Dörfchen, – Nichts ist zu hören, – es ist eine Idylle, – ein paar Kinder kommen auf den Spielplatz, kicken mit ihrem Ball, – ein paar Spaziergänger flanieren über den Dorfplatz, – immer mal wieder kommt ein Hund vorbei und sucht Anschluß, – eine Frau fährt mit einem „Dienst-Pickup der Stadt“ vor und befüllt einen großen Wassertank, – wir helfen ihr ein wenig, – dafür dürfen wir dann unseren Tank auch gleich füllen.
So friedlich und ruhig vergeht dann auch die Nacht, selbst draußen auf der Ruta 40 herrscht Ruhe.

Wie üblich ist es 10 Uhr bis wir uns auf den Weg machen, – kurzer Stop draußen an der 40, dort ist ein Souvenirladen, – wir schauen kurz rein, – dann fahren wir los.
Die legendäre, berühmt-berüchtigte Ruta 40, auf ihr werden wir in den nächsten Tagen nach Süden ziehen.
Die Ruta 40, – mit fast 5.000 Kilometern die erste durchgehende Überlandverbindung von der bolivianischen Grenze im Norden Argentiniens bis hinunter nach Feuerland. Einst Mythos und pures Abenteuer, – länger als die legendäre Route 66, – rauh, – gefährlich, – einsam – und Schicksal für so manchen Reisenden.
Heute in weiten Stücken asphaltiert, aber immer noch weit über 2.000 Kilometer Schotterpiste, mal mehr und mal weniger gut, immer wieder auch durch Erdrutsche oder Überschwemmungen kurzzeitig unpassierbar, – eigentlich noch immer recht abenteuerlich.
Auf ihr sind wir bereits im letzten Jahr für zwei Tage im nördlichen Argentinien unterwegs gewesen, von „Payogasta“ nach „Cafayate“, (Reiseberichte vom 12. und 13. Februar 2025) – in der Tat abenteuerlich, weil unasphaltiert und ziemlich holprig mit einigen Flußdurchfahrten, aber durch eine unglaublich traumhafte Landschaft.
Das macht es für diesmal spannend.

Bis nach „Malargüe“, der einzigen Stadt weit und breit und ein paar Kilometer dahinter ist die Ruta 40 noch asphaltiert. In „Malargüe“ machen wir noch ein paar Besorgungen, hauptsächlich und wichtig ist immer „Diesel fassen“, wir haben zwar große Tanks, trotzdem muß man hier jede Gelegenheit nutzen, die Tanks zu füllen, über weite Strecken gibt es keine Tankstellen, zudem kann es passieren, daß evtl. an der dann lang Ersehnten gerade kein Sprit vorrätig ist, – also voll bitte !

Ach ja, – das Wetter von heute:
Gerade eben in „Malargüe“ schüttet es für 10 Minuten heftigst, – letzte Nacht und heute Morgen hängen schon bedenklich dunkle Wolken am Himmel und es ist frisch geworden, – vorgestern 37 bis 39 Grad, gestern 27, heute noch 15 Grad, – wenn das so weitergeht, haben wir übermorgen Frost zu erwarten.
Naja, nach dem Regenguß klart es langsam wieder auf, die Temperatur steigt auf 17, 19, später gar 25 Grad, – geht doch !

Hinter „Malargüe“ beginnt für die nächsten 140 Kilometer die Schotterpiste, – natürlich, wie so oft, über weite Strecken von wellblechähnlichen Querrillen durchzogen, – es dauert ein wenig, bis sich ein Fahrrhythmus einstellt, – zu langsam rumpelt jämmerlich und vorwärts geht es auch nicht, – zu schnell, kann schnell ins Aus führen, – für die meisten Stücke ging es heute mit 60 Stundenkilometern recht gut, – unsere Staubwolke zieht weithin sichtbar hinter uns her, manchmal, wenn Bremsen angesagt ist, überholt sie uns, – ganz blöd !

Die Landschaft heute, – anfänglich die brettebene, wüstenähnliche Buschlandschaft bis zum Horizont, – dort begleiten uns nun ständig die Berge der Kordilleren, die Höchsten von ihnen sind noch schneebedeckt.
Später dann fahren wir durch eine herrliche Mischung aus weiten Flächen, bunten Bergen, Tälern mit kleinen Seen oder auch Flüßen, die sich durch die Täler winden.
Ein ganzen Stück hinter „Bardas Blancas“ durchfahren wir eine Vulkanlandschaft, – die kilometerlangen, erkalteten Lavamaßen bedecken die gesamte Ebene, dazwischen und in den umliegenden Bergen erheben sich unzählige kleinere, aber auch richtig große, erkaltete Vulkankegel, – der „Rio Grande“ schlängelt sich irgendwie zwischendurch und sorgt wenigstens für ein klein wenig Grün in der Landschaft.

Erst etwa 30 Kilometer vor “Ranquil del Norte“, unserem heutigen Nachtplatz, endet die Schotterpiste und guter Asphalt beginnt, – auch eine Art Erholung.

Hier in dem kleinen Dörfchen soll es wohl einen Campingplatz geben, – rein theoretisch gibt es den auch, – schmal und klein, – unbesetzt, – und so mit Bäumen bewachsen, daß man wohl höchstens ein paar Zelte darauf stellen könnte.
Etwas abseits der Straße liegt das Gebäude der „Daniel Eraso Schule“, – dort unterhalb der Gebäude finden wir einen angenehmen Stellplatz für die Nacht. ( S 36° 39′ 37“ W 069° 49′ 39“ ).


Tagesetappe: 245 km Gesamtstrecke: 75.368 km

06.12.2025 – Von San Rafael nach El Sosneado

Die Nacht ist so herrlich still hier auf dem Platz, daß wir heute früh so gar nicht aus den Federn kommen.

Deswegen ist es schon fast 11 Uhr, als wir losfahren.
Wir nehmen die schmale Nebenstrecke 173, sie führt durch den „Canon del Atuel“, immer am Fluß entlang, der sich über Jahrmillionen tief in die Felsen eingeschnitten und so das schmale Tal gebildet hat.
Auf den ersten 20 km ist die Straße asphaltiert und ziemlich touristisch geprägt, der Fluß ist wild und hat viele Stromschnellen, – Rafting heißt hier das Zauberwort, – das Ufer ist gesäumt mit Campingplätzen, Grillstellen, Kiosken und natürlich Einstiegstellen für die Rafter. Zu dieser doch noch frühen Stunde ist noch recht wenig los, ein paar Busse bringen Ausflügler, ganze Schulklassen bestaunen die Geschehnisse am und im Wasser.

Später ist eine große Staumauer zwischen den Felsen zu sehen, der große „Atuel-Stausee“, – es endet die Asphaltstraße und beginnt eine Schotterpiste mit steilen Anstiegen und relativ viel Wellblechprofil, dafür endet fast jeglicher Verkehr und wir sind für die nächsten vier Stunden fast ganz alleine unterwegs durch das traumhaft schöne Tal, immer wieder schlängeln sich Fluß und Straße durch das wahrlich schmale Tal mit seinen steil aufragenden, bunten Felswänden.

Gegen 15 Uhr treffen wir im kleinen Städtchen „El Nihuil“ ein, wo die Asphaltstraße wieder beginnt, – wir nehmen für ca. 20 km die 180 nach Norden und dann die 144 nach Südwest, bis hierher nach „El Sosneado“, wo wir auf die legendäre Ruta 40 stoßen, die für einige Zeit unsere Straße sein wird.

Die 180 und 144 führen schnurgerade durch eine flache Hochebene mit niederem Bewuchs, Sträucher und Flechten, wüstenhaft trocken und bretteben bis zum Horizont. Dort sind im Dunst des Nachmittags die ersten massiven Berge der Kordilleren zu erkennen, – auf deren Spitzen liegt noch Schnee, – Alpenfeeling.

Links, in einer Senke erscheinen irgendwann die „Salinas El Diamante“, ein kleiner Salzsee, – das schauen wir uns kurz an und statten auch dem kleinen Museum einen Besuch ab, – recht interessant, die Geschichte des Salzabbaues hier nacherleben zu können. Im angeschlossenen Laden kaufen wir ein wenig von diesem weißen Gold.

Das Wetter heute, – ideal zum Reisen, – der Himmel ist bedeckt, – die Temperatur liegt bei angenehmen 26 Grad, so kann es gerne bleiben.

„El Sosneado“, eines der wenigen Dörfer an der 144, bzw. der Ruta 40, – zum nächsten sind es bestimmt noch 60 Kilometer, – Feierabend für heute, – im kleinen Dörfchen, an der „Plaza Puesto Sureno“, einem Dorf- und Spielplatz stellen wir uns an den Straßenrand, – Autoverkehr findet so gut wie gar keiner statt, die Ruta 40 liegt weiter draußen, es wird also auch hier ruhig bleiben. ( S 35° 04′ 44“ W 069° 34′ 02“ ).

05.12.2025 – Von Villa Mercedes nach San Rafael

Nachdem die letzten Badegäste gegangen sind, sind wir fast alleine auf dem weitläufigen Platz, weiter hinten, in einem kleinen Wäldchen steht noch ein Camper und ein Zelt, es ist herrlich still.
Eine kleine Vogelspinne kommt noch auf Stippvisite draußen am Camper vorbei, läßt sich von uns keinesfalls stören und marschiert unbeirrt Richtung Wäldchen.

Trotz der brüllenden Hitze am Tag, sind die Nächte noch ganz angenehm, die Temperatur geht auf 21 Grad zurück, vorletzte Nacht gar auf 17 Grad, – angenehme Nachtruhe garantiert.

Wie immer, gegen 10 Uhr fahren wir los, Richtung „San Rafael“, südlich von „Mendoza“.
Über die 7 nach „San Luis“, dort auf die 146, über „Beazley“ und „Monte Coman“ nach „San Rafael“.
Bisher haben wir Argentinien in 7 Reisetagen und ca. 1.700 Kilometern von Ost nach West fast ganz durchquert, ab „San Luis“ fahren wir fast ausnahmslos nach Süden, bis „ans Ende der Welt“.

Schon beim Losfahren zeigt unser Thermometer 29 Grad, es wird wieder heiß werden, allerdings bleibt es heute schon bei 35 Grad stehen, 2 Grad weniger als gestern und es wird jetzt wohl mit jedem Tag etwas kühler werden, in Feuerland ist es derzeit noch ziemlich winterlich.

Unser Weg führt uns auch heute wieder über brettebene, schnurgerade Landstraßen, – an Maut zahlen wir 2.600 und 1.600 Pesos, also knappe 3 Euro. Die 7 ist autobahnmäßig ausgebaut, allerdings als „gut gebrauchte“ Betonstraße ziemlich holprig und hier rollt auch Einiges an Schwerverkehr, die 146 dann, ein Linealstrich von fast 200 Kilometern Länge, – Landstraße, asphaltiert und kaum Verkehr, – entsprechend gut kommen wir voran.

Die Landschaft, – anfangs hier und da noch ein wenig Abwechslung durch Estancias, ein paar Felder und mal einer Ansiedlung, – in „San Luis“ füllen wir unsere Vorräte an Frischware und Wasser auf, dann auf der 146 wird es einsam, – hier ist so gar nichts mehr, noch nicht mal ein Stück Vieh auf der Weide, savannenähnliche Struktur, flach und mit Büschen bewachsen bis zum Horizont, – irgendwie wüstenhaft, – sandiger Boden mit vereinzelten Salzpfannen dazwischen.

Kurz hinter „Beazley“ passieren wir die Provinzgrenze von der Provinz San Luis zur Provinz Mendoza, dort findet eine „Control sanitario“ statt, – eine Gesundheitskontrolle, – man möchte in unsere Wohnkabine schauen und erklärt uns dann, daß wir kein Obst und Gemüse nach „Mendoza“ einführen dürfen, häää, – was soll denn der Sch…. jetzt, – wir wissen, daß man beim Grenzübertritt nach Chile diese Sachen nicht mitführen darf, – aber hallo, wir sind hier in Argentinien, fahren von einer Provinz in die Nächste und haben gerade eben in „San Luis“ fleißig eingekauft, weil wir noch gute 5 bis 6 Tage brauchen, bis wir nach Chile ausreisen.
All mein Unmut und meine Einwände nutzen nichts, unsere frisch erstandenen Äpfel und Birnen sind weg ! Sch…..ade.
… und der Gipfel der Unverfrorenheit: Wir müssen für die Kontrolle auch noch knapp 3 Euro an Gebühren zahlen, so steht es auf dem Aushang und so soll es sein, – innerlich kurz vor der Explosion schiebe ich die Scheine rüber, – meinen Kommentar, daß eigentlich sie für die Äpfel und Birnen bezahlen müssten, anstatt wir für die Kontrolle, verkneife ich mir trotzdem nicht und ziehe grollend und absichtlich mürrisch von dannen.

Irgendwann, – einige Kilometer vor „San Rafael“ endet plötzlich diese unendliche, wüstenhafte Leere, – Bäume tauchen auf, – Häuser, – und plötzlich ist alles anders, – wir fahren kilometerlang durch Weinfelder und Obstplantagen, – hier sehen wir auch die ersten Olivenhaine, – Olivenöl wird schon seit Tagen immer wieder an Kiosken am Straßenrand angeboten, nur die passenden Bäume fehlten bisher, – hier haben wir nun auch die gefunden.

Hier beginnen nun auch erste Hügelketten, – ein Fluß, der „Rio Atuel“ fließt zwischen „Wüste“ und Bergen entlang, – kurz hinter „Salto de las Rosas“ fahren wir zum „Camping Movimiento Familiar Cristiano“ ( S 34° 45′ 49“ W 068° 24′ 48“ ), weitläufig unter schattigen Bäumen und direkt am Fluß lassen wir uns für heute nieder.


Tagesetappe: 371 km Gesamtstrecke: 74.936 km