Es bleibt Winter, 14 Grad minus in der Nacht, um 8 Uhr in der Früh immer noch 11 Grad minus, – mit der aufsteigenden Sonne wird es dann schnell angenehm, sie hat eine immense Kraft, am Nachmittag erreicht das Thermometer zwar nur 6 Grad plus, es ist aber überhaupt kein Problem im Hemd raus zu gehen, – es ist windstill und angenehm, ein paar harte Jungs gehen sogar in kurzen Hosen und T-Shirts.
Wir halten am Morgen einen langen Plausch mit Marion und Peter und auch Kerstin und Hanno haben sich dazugesellt, eine schöne Runde, wir tauschen unsere Pläne und Erfahrungen aus, geben gegenseitig unsere Tips weiter und die kleinen Macken, die jeder so an seinem Fahrzeug hat, sind natürlich auch ein Thema.
Dabei wird es Mittag bis wir losfahren, – 3 Fahrzeuge, 3 Richtungen, jeder hat andere Ziele, vielleicht treffen wir uns heute abend hier noch einmal wieder, mal schauen.
Wir fahren hinüber in den „Canyonland Nationalpark“, bis zum Abzweig sind es nur knappe 10 Kilometer auf der 191, dann nochmal gute 30 km bis zum Parkeingang.
Im Park führt eine Asphaltstraße von etwas mehr als 30 km zu den schönsten Aussichtspunkten, zudem führen mehrere hundert Kilometer mehr oder weniger gute oder schlechte Schotterpisten quer durch den Park, die man teilweise nur mit besonderem „Permit“ befahren darf. Die „White Rim Road“ würde uns schon jucken, 150 Kilometer, 3 Tage, tief unten durch den Canyon, – aber ehrlich gesagt, ist es mir einfach derzeit zu kalt hier um noch länger zu bleiben, wir werden morgen wieder Richtung Süden fahren, um wieder mal ordentlich Wärme abzukriegen.
Der „Canyonland Nationalpark“ ist riesig, mehr als 100 km lang und an der breitesten Stelle etwa 50 km breit, wir besuchen heute nur den nördlichen Teil, das sogenannte „Island in the Sky“, eine Hochebene auf dem „Colorado Plateau“, die von 3 Seiten von tiefen Canyons umgeben ist, der „Green River“ auf der einen und der „Colorado River“ auf der anderen Seite haben sich in Jahrmillionen hier ihr tiefes Bett gegraben.
Die Asphaltstraße führt oben auf dem Plateau entlang, die Landschaft auf dem Plateau ist eher „einfach“, Prärie mit dürrem Gras, immer wieder vereinzelt Wacholderbäume dazwischen, alles ziemlich eben und unspektakulär. Dann führt die Straße plötzlich wieder zu einem dieser tollen Aussichtspunkte an der steilen Abbruchkante. Der Ausblick ist jedes mal wieder phantastisch, tief eingeschnitten, knappe 400 Meter tiefer liegt der „White Rim“, eine feste Gesteinsschicht, in die sich die beiden Flüsse noch einmal mehr als 300 Meter tief eingegraben haben, – der Blick geht weit hinüber auf die andere Seite, bizarre Türme, hochaufragende Säulen und massive Felsen stehen vereinzelt auf dem „White Rim Podest“, sie haben der Erosion widerstanden und bilden heute einen schönen Kontrast zu der Weitläufigkeit der Canyons.
Jeder Aussichtspunkt gibt neue Ansichten frei, manche sind schon von der Straße aus zu sehen, andere müssen wir durch kurze Wanderungen „erlaufen“.
So vergeht der gesamte Nachmittag und es ist schon nach 17 Uhr, als wir den Park verlassen.
Wir fahren die 40 km zurück, zu unserem gestrigen Nachtplatz, wenig später treffen auch Marion und Peter wieder ein und am späten Abend auch noch Kerstin und Hanno. ( N 38° 41′ 45.9″ W 109° 41′ 22.6″ )
Tagesetappe: 137 km Gesamtstrecke: 32.413 km